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Neben den Fachvorträgen gab es auch jede Menge Infomaterial beim Gartentag des Kreisverbands. (Foto: Waldherr)

Zahlreiche Tipps für den eigenen Garten

In Scharen kamen die Gartler zum 29. Gartentag des Kreisverbands Traunstein für Gartenbau und Landespflege. Vorsitzender Florian Seestaller begann wie immer mit einem Gedicht zum Frühling.


Der Kreisvorsitzende appellierte an die Gartler, es müsse im Garten nicht immer alles so gründlich aufgeräumt sein, damit auch für die Kleintiere und Insekten Lebensraum bleibt. Das verstehe man unter »Natur im Garten«, dazu gehöre auch die Vermeidung von chemischen Präparaten, damit die ökologische Vielfalt im Sommer und Winter gegeben ist. Im übrigen solle man auch auf Torf verzichten, der ab 2026 ohnehin verboten wird. Torf darf nicht ohne weiteres der Natur entnommen werden, denn Moore haben eine entscheidende Funktion im Naturgefüge.

Maria Wegerer aus Seeon, Gästeführerin von Gartenerlebnis Bayern, gab Tipps zum Thema »Prächtige Balkon- und Kübelpflanzen – torffrei gepflanzt und organisch gedüngt«. Sie zeigte viele Beispiele der Pflege ihres Blumenschmucks mit Torfersatzstoffen wie Rindenhumus, Holzfasern, eigenem Kompost oder Tongranulat. Sie warnte auch davor, zu viel zu gießen – bewährt habe sich für sie ein Feuchtigskeitsmessfühler. Diese und noch viele weitere Tipps und Anregungen nahmen die Zuhörer auf und dankten der Referentin mit rauschendem Applaus.

Magdalena Kühn, Kreisvorsitzende der Gartenbauvereine im Landkreis Garmisch-Partenkirchen, informierte über den »Selbstversorger-Garten zwischen Romantik und Realität«. Sie nahm mit vielen Bildern ihre Zuhörer humorvoll mit auf eine Reise durch das Gartenjahr. Sie sagte, ein Garten macht sensibel, wenn man ihn mit Liebe und etwas Geduld bearbeitet. Die Kinder können beobachten, wie im Frühjahr Gemüse und Kräuter ausgesät werden. Ein Thema sei auch die Vorratshaltung bei Obst und Gemüse. Dabei spielen die Essgewohnheiten der Familie und die Ordnung im Vorratsregal eine Rolle. Kreatives Kochen bedeute für die Gartenbesitzer zu schauen, was gerade Essbares da ist, nach dem Motto »der Garten ernährt uns, nicht der Supermarkt«. Abgeerntete Beete sollten die Gartler sofort wieder bepflanzen, um die Fläche zu nutzen. Kühn hatte noch viele weitere Tipps für effektives und lebensnahes Gärtnern.

Diplombiologin und Gartenexpertin Karin Greiner sprach über »Superfood« aus dem eigenen Garten. Sie stellte Superfood zum Kauen, bei dem das Motto gelte »je exotischer, desto super!« das Superfood aus dem eigenen Garten gegenüber. Dieses sei genauso gut, gesünder und weniger belastet als jene Produkte, die von weit her kommen. Der eigene Garten liefere mit Beeren und Obst, Gemüse und Früchten gesunde Zutaten für selbst erzeugtes, heimisches Superfood.

Gärtnermeister Peter Gasteiger stellte viele Stauden vor, mit denen ein Schattenplatz im Garten aufgepeppt werden kann. Er zeigte dazu Phlox, Funkien, Christrosen, Clematis, Hortensien, Anemonen, Kornelkirsche, Zaubernuß, Seidelbast, Riesengeißbart, Ranunkel und viele andere Stauden und Sträucher, die sich dafür eignen. Mit ein bisschen Geschick für Farben und Formen lasse sich so aus einem ungenutzten, schattigen Platz im Garten eine blühende Oase machen, die auch Insekten, Schmetterlinge und Kleingetier erfreut. Mit viel Humor brachte Gasteiger seine Tipps und Anregungen unters Gartlervolk.

Alle Vorträge wurden mit reichlich Applaus belohnt. In den Pausen hatten die Teilnehmer Gelegenheit, sich am Tisch mit den Gartenbüchern über die neueste Literatur zu informieren. Zum kostenlosen Mitnehmen gab es viele Merkblätter mit Anregungen und Tipps für die verschiedenen Arbeitsbereiche im Garten. Maria Wegerer hatte einige Gefäße mit gesunder Gartenerde ausgestellt. Die Gäste konnten so die Erde mit den Fingern und erspüren. cw

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