»Besonders im Fokus stehen heute natürlich diejenigen, die ausgezeichnet werden, und ihre Begleiter aus den Familien, Vereinen und Institutionen«, betonte Hümmer. Er erinnerte daran, dass sich in Deutschland die schier unglaubliche Zahl von 29 Millionen Menschen ehrenamtlich in das gesellschaftliche Leben einbringe. »Was wir heute tun, entscheidet, wie die Welt morgen aussieht«, zitierte Hümmer den russischen Dichter Boris Pasternak. Der Rathauschef verwies damit auf die vielen Ehrenamtlichen in den Vereinen, Verbänden und kirchlichen Organisationen, die seit Generationen mit ihrer unermüdlichen Arbeit für gesellschaftliches Miteinander »Traunstein zu dem gemacht hätten, was es heute ist«.
»Großveranstaltungen wie die BR-Radltour oder die heurigen Jubiläumsfeiern zu 650 Jahren Stadtrecht Traunstein und das Gaufest des Gauverbands I wären nicht denkbar, wenn nicht ehrenamtliche Hände unverzagt anpacken würden und man sich dabei auch aufeinander verlassen könnte.« Es brauche aber auch eine gehörige Portion Mut, um die Herausforderungen und Erwartungen im Ehrenamt schultern zu können. »Wer sich einsetzt, setzt sich auch aus, und braucht oftmals ein dickes Fell«, zeigte sich Hümmer beeindruckt. Er freute sich, an diesem Abend »Vorbilder für die gesamte Stadt, für die Jugend und auch für die, die sich künftig engagieren werden«, auszeichnen zu dürfen. Bei musikalischer Begleitung durch Schüler der Musikschule Traunstein, die mit einer Gitarrenband und einem Ziachduo für Unterhaltung sorgten, nahm der Oberbürgermeister dann die Verleihungen vor.
Das Verdienstabzeichen in Silber erhielt auf Beschluss des Stadtrats Jürgen Nagel aus Taching am See auf Antrag des Betreuungsvereins Traunstein. Nagel ist seit der Gründung des Vereins im Vorstand tätig und setzt sich neben dem Erhalt des Vereins besonders für das Wohl der hauptamtlichen Mitarbeiter ein.
Günther Reindl wurde mit dem silbernen Verdienstabzeichen für seine Arbeit im Postsportverein Traunstein ausgezeichnet, bei dem er von 1990 bis heute als Kassenwart die Finanzen sicher im Blick hat.
Auch Maximilian Weigl aus Übersee konnte sich über die silberne Auszeichnung freuen. Er war bei den Bergfreunden Chiemgau von 1992 bis 2017 Schriftführer und zudem für die Ausgabe der Hüttenschlüssel und die Pflege der Belegungsformulare zuständig.
Ebenfalls mit der silbernen Medaille zeichnete Hümmer die beiden Brüder Hubert und Günther Schroth aus Waging am See aus. Sie wurden beide von der Feuerschützengesellschaft Traunstein vorgeschlagen. Beide sind dort seit über 30 Jahren in Führungsämtern engagiert. Hubert Schroth zehn Jahre als Sportleiter und zwölf Jahre als Vorsitzender, Günther Schroth seit fast 30 Jahren als zweiter Kassier, Sportleiter und verantwortlicher Kassenwart.
Mit Rudi Kutzer holte sich Oberbürgermeister Hümmer dann ein »bekanntes Gesicht in unserer Stadt« auf die festlich geschmückte Bühne. Kutzer erhielt die Verdienstmedaille in Bronze auf Antrag des Georgivereins Traunstein für mehr als 50 Jahre aktives Mitwirken für das Gelingen des Traunsteiner Georgiritts. Mit 29 Jahren als »Eiserner Ritter«, als langjähriger Trainer der »Pfeifferlgruppe« und als unnachahmlicher Redner bei der Rittnachlese ist er bis heute nicht aus der Organisation des Ritts wegzudenken.
Zudem hatte der Stadtrat noch zwei weitere verdiente »Ehrenamtler« für das Verdienstabzeichen in Gold vorgeschlagen. Alfred Prosser, der langjährige Vorsitzende des GTEV »D' Gmiadlichn Hochbergler« und Bernhard Schultes, Vorsitzender der Stadtmusik Traunstein, konnten allerdings aus Termingründen nicht an der Verleihung teilnehmen. Für sie wird die persönliche Verleihung zu einem späteren Zeitpunkt erfolgen.
Im Anschluss konnten die Geehrten in entspannter Atmosphäre miteinander ratschen und sich mit einem persönlichen Eintrag im Ehrenbuch der Stadt Traunstein verewigen. FK