Mit Hilfe von Tauchern, Vermessern und der DLRG Truchtlaching wollten Ortsheimatpfleger Hermann Wolfegger und Kreisheimatpfleger Dr. Christian Soika Näheres über die seltsamen Pfähle im Flussboden erfahren. Dazu wurden die Pfähle mit Markierungsbojen versehen.
Das Einmessen der Pfähle aus Eichen- und Buchenholz ergab noch keine eindeutige Struktur, da viele Pfähle beim Hochwasser 2013 mit Schlamm und Geschiebe überdeckt wurden und bei der jetzigen Aktion nicht lokalisiert werden konnten. Es scheint sich aber das Bild einer früheren Brücke erkennen zu lassen.
Hinweise auf das Alter erhoffen sich die Forscher von einer eigens von einem Pfahl abgeschnittenen Scheibe zum Auswerten der Jahresringe. Im Wasser wurden auch Kleinfunde aus Metall, Nägel und Keramik gefunden, die eine längere Bestandszeit des Bauwerkes vermuten lassen.
Dies überraschte die Heimatpfleger Wolfegger und Dr. Soika, nachdem es in alten Bildern und Beschreibungen keine Hinweise auf eine frühere Brücke über die Alz an dieser Stelle gibt. Doch die Lage und Anordnung der Pfosten lassen kaum einen anderen Schluss zu: hier muss eine Brücke gewesen sein. Die Untersuchungen der Materialproben werden noch einige Zeit in Anspruch nehmen, sodass man zum Alter der Pfähle derzeit noch nichts sagen kann, erklärte Dr. Soika auf Anfrage des Traunsteiner Tagblatts. Dass es sich um die Überreste einer Brücke handelt, ist für den Heimatpfleger des Landkreises Traunstein so gut wie sicher: »Da lehne ich mich nicht zu weit aus dem Fenster. Was soll's sonst sein?« fb