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Jung und Alt haben viel Spaß, wenn sie sich in die »Römerregion Chiemsee« begeben und zum Beispiel in die Rolle eines Legionärs schlüpfen. (Foto: Chiemgau GmbH)

Bleibt die »Römerregion Chiemsee« erhalten?

Fünf Gemeinden führen das Projekt »Römerregion Chiemsee« in diesem Jahr fort. Neue Koordinierungsstelle ist das Katholische Bildungswerk (KBW) Traunstein.


Die Region rund um das Bayerische Meer ist reich an archäologischen Funden aus römischer Zeit. Silbermünzen, kunstvolle Mosaike, Mauerreste und sogar ein Militärdiplom zeugen von einer bedeutenden Vergangenheit. Was vor rund 2000 Jahren mit römischen Handelswegen und Gutshöfen begonnen hatte, lebt heute als modernes kulturhistorisches Projekt weiter: als »Römerregion Chiemsee«.

Die Initiative war 2018 von elf Gemeinden rund um den Chiemsee ins Leben gerufen worden. Dank der Förderung durch das Leader-Programm der Europäischen Union konnten zwischen 2018 und 2020 insgesamt 33 frei zugängliche Römerstationen an Originalschauplätzen entstehen – darunter zum Beispiel der Gutshof-Gucklöcher, ein Labyrinth, Weihe- und Grabsteine oder informative Tafeln. Ziel war und ist es, das römisch-keltische Erbe der Region sichtbar und erlebbar zu machen. Eine eigens entwickelte Website informiert über archäologische Hintergründe, alle Stationen sowie die beteiligten Gemeinden. Auch für Kinder wurde ein kreatives Angebot geschaffen: Die Maskottchen Marcus und Annilio nehmen junge Entdecker in spannenden Geschichten mit auf Abenteuerreise durch die Römerregion.

Ein besonderer Meilenstein war der Zertifikatskurs »Gästeführer Römerregion Chiemsee«, der von Oktober 2021 bis April 2022 unter der Leitung der Archäologin Andrea Krammer stattfand. 25 Teilnehmer entwickelten in dieser Zeit vielfältige Vermittlungsformate von Schauspielführungen über Kinderwanderungen bis hin zu E-Bike-Touren, Bronzearbeiten und Mitmachworkshops. Organisiert vom KBW Traunstein war dieser Kurs zugleich Ausgangspunkt für eine enge Kooperation zwischen dem Bildungswerk und der Römerregion – die entwickelten Führungen wurden ins laufende Veranstaltungsprogramm übernommen. Das Leader-Projekt wurde in zwei Phasen umgesetzt. Die Gründungsphase von 2018 bis 2022 wurde von Andrea Krammer koordiniert, in der Folgephase bis Ende 2024 übernahm Marion Tippmann-Böge die Leitung. In dieser Zeit waren noch neun Gemeinden beteiligt.

Nun übernimmt erstmals eine feste Institution die Koordinierung der Römerregion Chiemsee: das Katholische Bildungswerk Traunstein. Fünf besonders engagierte Gemeinden – Aschau im Chiemgau, Chieming, Grabenstätt, Pittenhart und Seeon-Seebruck – führen das Projekt aktiv weiter. In mehreren Treffen mit kommunalen Vertretern, Tourist-Informationen und KBW-Geschäftsführer Tobias Trübenbach sind bereits konkrete Pläne für die Zukunft geschmiedet worden.

Die neue Koordinierungsstelle beim KBW setzt klare Schwerpunkte: Neben einem umfassenden Relaunch der Website liegt der Fokus auf verstärkter Öffentlichkeitsarbeit, besserer Vernetzung aller Beteiligten – von Gemeinden über Gästeführer bis hin zu Tourismusstellen – sowie auf der Aktualisierung des beliebten Faltplans mit allen Römerstationen. Auch die Social-Media-Kanäle der Einrichtungen werden künftig gezielt zur Bewerbung des Projekts eingesetzt.

Darüber hinaus ist ab 2025 ein halbjährlicher Newsletter geplant, der über Neuigkeiten, Hintergründe und Veranstaltungen informiert. Die erste Ausgabe erscheint noch vor der Sommerpause 2025. Wer informiert bleiben möchte, kann sich ab sofort beim KBW Traunstein für den Newsletter anmelden.

Informationen zur Römerregion finden die Bürger auf der Website der Römerregion Chiemsee, Anmeldungen zum Newsletter werden unter anderem unter Telefon 0861/69495 entgegengenommen. fb

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