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Der Ostermontag ist im Chiemgau unzertrennlich mit dem Traunsteiner Georgiritt verbunden. In diesem Jahr beteiligten sich 385 Reiter mit ihren Rössern und wurden am Straßenrand von Tausenden Zuschauern bestaunt. Der Zug zum Ettendorfer Kircherl startete am Stadtplatz, angeführt von Herold Simon Schreiber. (Foto: Hobmaier)

Segen für 385 Rösser und ihre Reiter

Traunstein – Mit dem Georgiritt fand am Ostermontag in der Großen Kreisstadt wieder eine der größten und schönsten Brauchtumsveranstaltungen Südbayerns statt, an der sich 385 Reiter samt ihren Pferden sowie mehrere Kutschen-Gespanne und Fußgruppen beteiligten.


Rund 20 000 Zuschauer säumten die Straßen entlang der Zugstrecke. Am Ettendorfer Kircherl erhielten Ross und Reiter den kirchlichen Segen. Die Schwerttänzer präsentierten auf dem Stadtplatz ihre Darbietung und zeigten einmal mehr, »dass der Frühling nun die Oberhand über den Winter gewinnt«.

Pünktlich um 10 Uhr hob Herold Simon Schreiber seinen Stab und gab damit das Startsignal für den Georgiritt. Unter dem Geläut der Kirchenglocken setzte sich der Zug in Bewegung.

Zum ersten Mal war in diesem Jahr eine Ehrenkutsche aus Grabenstätt dabei. Außerdem gab es in diesem Jahr eine Ehrenkutsche für die Vertreter von Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienst. »Das diesjährige Sicherheitskonzept verlangt den Einsatz von 220 Helfern. Ohne deren Einsatz könnten wir unsere Brauchtumsveranstaltung nicht durchführen«, betonte der Vorsitzende des Georgivereins, Simon Schreiber.

Zum Jubiläum »650 Jahre Stadtrechte Traunstein« freute es die Verantwortlichen besonders, dass neben dem geschäftsführenden Landrat Josef Konhäuser und Stadtoberhaupt Dr. Christian Hümmer die Alt-Oberbürgermeister Fritz Stahl, Manfred Kösterke und Christian Kegel sowie Ehrenbürgerin Waltraud Wiesholler-Niederlöhner und Ehrenringträger Hans Zillner in einer der sieben Kutschen Platz nahmen.

Nach einer längeren Pause war in diesem Jahr auch wieder die Landgemeinde Haslach dabei, vertreten durch die Pferdesportgemeinschaft Traunstorf. Angeführt wurden die Landgemeinden wie in jedem Jahr von der Gruppe aus Kammer. Diese waren mit 72 Pferden auch in diesem Jahr am stärksten vertreten, gefolgt von den Reitern aus Erlstätt, die sich mit 49 Pferden beteiligten. Insgesamt waren 17 verschiedene Landgemeinden in die Große Kreisstadt gekommen, um am Georgiritt teilzunehmen.

Darüber hinaus beteiligten sich sechs Musikgruppen. Mit einem Kraftakt haben auch mehrere Mädchen im Alter zwischen elf und 15 Jahren das Modell des Ettendorfer Kircherls die gesamte Strecke über mitgetragen und die Figur des heiligen Georg fand ebenso wieder ihren Platz in der Prozession. Bei den Fußgruppen waren auch 45 »Pfeifer« im Alter zwischen sieben und 45 Jahren dabei. Und die Landsknechte präsentierten sich als 40 Mann starke Truppe. Die Schwerttänzer beteiligten sich neben ihren zwei Auftritten mit 16 Tänzern, zwei »Wurstln« und vier farbenfrohen Fahnenschwingern beim Zug.

Zum ersten Mal nahm Georg Jobst als Eiserner Ritter auf dem Rücken eines Pferdes Platz. »Leider hatte das Pferd nahe dem Ettendorfer Kircherl einen Schreckmoment und hat den Ritter abgeworfen«, informierte Simon Schreiber und ergänzte: »Gott sei Dank ist Georg Jobst mit dem Schrecken davongekommen.«

Am Ende zog Schreiber eine positive Bilanz. »Unzählige Helfer waren in die Vorbereitung und Durchführung der Pferdewallfahrt eingebunden«, betont er und richtete seinen Dank an alle Helfer und Teilnehmer, aber auch an die Tausenden Zuschauer, »die den diesjährigen Georgiritt wieder zu etwas ganz Besonderem gemacht haben«. Oberbürgermeister Hümmer informierte abschließend, »das neue Sicherheitskonzept hat funktioniert« und dankte allen, die im Hintergrund zum Gelingen des Georgiritts beigetragen haben. hob

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