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Immer wieder landen Altglas und Sperrmüll neben dem Container in der Theresienstraße, gerade auch an Sonntagen. Das hat Otto Diener mit diesem Foto dokumentiert.

Scherben bringen nicht immer Glück: Altglascontainer wird immer wieder sonntags genutzt

Traunstein – Ein Container für Altglas, oder vielmehr einige unverbesserliche Nutzer der stählernen Entsorgungseinrichtung an der Theresienstraße lassen einige Anwohner nicht zur Ruhe kommen. »Da sitzt man am Sonntag gemütlich im Garten und dann kommt einer mit 150 Flaschen«, schildert Otto Diener seine Erfahrungen. Gerade an Sonn- und Feiertagen sei oft reger Betrieb am Container – also gerade dann, wenn das Einwerfen von Flaschen verboten ist. Erlaubt ist der Einwurf nur werktags von 7 bis 19 Uhr. Darauf weist ein Schild hin, das neben dem Container an der Hecke steht. Auch auf dem Container selbst wird darauf hingewiesen, den Standort sauber zu halten.


Wie Otto Diener gegenüber dem Traunsteiner Tagblatt beklagt und dies auch schon mehrfach beim Landratsamt, das für diesen Standort zuständig ist, getan hat, halten sich offenbar nicht alle Nutzer an die erlaubten Einwurfzeiten. Auch nicht an die beiden anderen aufgeführten Verhaltensregeln auf dem Schild – »Bitte nur saubere und sortenreine Wertstoffe abgeben« sowie »Keine Ablagerungen außerhalb der Container« – berichtet Diener. Wenn der Container voll ist, würden auch Flaschen davor abgestellt. Ebenso lande immer wieder Sperrmüll auf dem Platz. »Die Unordentlichkeit ist unerträglich«, ergänzt Anwohner Dieter Böker und fügt an: »Am Wochenende geht's da zu!«

Ein weiteres Problem seien Scherben, die teils von den Nutzern verursacht, teils beim Entleeren der Container herausfallen würden, wenn der Laster den Stahlkasten dazu in die Luft hebt. »Die Anwohner haben da schon mehrmals zusammengekehrt«, berichtet Diener. Gerade weil dort an der Theresienstraße ein Fußweg Richtung Krankenhaus vorbeiführt, den oft auch Mütter mit ihren Kindern oder Gassi-Geher mit ihren Hunden benutzen würden.

Seit Jahren steht Otto Diener mit dem Landratsamt in Kontakt. Er betont, dass die Behörde immer schnell auf aktuelle Vorfälle reagiert habe, an der Gesamtsituation habe sich aber nichts geändert. Das Thema sei bekannt«, bestätigt Michael Reithmeier, ein Sprecher des Landratsamts, am Telefon. Die Containerstellen werden seinen Angaben zufolge regulär zweimal pro Woche kontrolliert und gesäubert. Die Entleerung erfolge einmal pro Woche durch den beauftragten Altglasentsorger. Dabei werde der Platz vom Lasterfahrer wiederum jeweils gereinigt. Der Standort werde also insgesamt dreimal pro Woche gesäubert. »Das ist schon sehr umfangreich«, sagt Reithmeier und fügt an: »Wenn jemand etwa Sperrmüll dort ablädt, dann weiß er, dass er das nicht darf. Dann lässt er sich auch von einem Schild nicht abhalten.« Es sei ein Grundsatzthema, dass sich einzelne Leute im gesellschaftlichen Miteinander nicht an die Regeln halten.

Der Landkreis betreibe derzeit fünf vergleichbare Containerstandorte im Stadtgebiet. Dauerhafte Beschwerden wie an der Theresienstraße gebe es aber nicht, informiert Reithmeier weiter.

Die Betreuung der anderen Entsorgungsstandorte obliegt der Stadt. »Beschwerden zu überfüllten Containern gehen bei uns für keinen Standort ein«, berichtet dazu Eva Schneider von der Pressestelle der Stadt.

Landratsamt greift Vorschlag auf

»Es bleibt der Appell an alle in der Bevölkerung, die die Container nutzen, sich an die Hinweise auf den Schildern zu halten – im Interesse aller, damit wir einen solchen Bürgerservice aufrecht erhalten können«, sagt Reithmeier. »Wir würden ungern den Containerstandort abbauen, es ist ja schließlich ein Service für die Bürger und Anwohner, die so wohnortnah die Möglichkeit haben sollen, ihr Altglas entsorgen zu können, und dafür nicht weite Strecken fahren müssen.«

Er wolle auch gar nicht, dass der Container weg kommt. Vor allem wolle er wach rütteln, sagt Otto Diener. Er hat auch gleich einen Vorschlag: Ein auffälliges Hinweisschild – etwa »Stopp! Sonntags Einwurf verboten« – und nicht ein »verstecktes« Schild mit einem »ellenlangen Text, den keiner liest.«

Diesen Vorschlag griff das Landratsamt sofort auf. »Wir werden das Schild um den expliziten Hinweis ergänzen, dass am Sonntag kein Altglas eingeworfen werden darf«, informierte Michael Reithmeier.

pk

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