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Sterneköchin Maria Probst hat viele kulinarische Ideen für das Weihnachtsfest. Unter anderem empfiehlt sie auch die Zubereitung von Fisch. (Foto: Pültz)

Gegrillter Fisch beschert Gaumenfreuden

Traunstein – Viele Gerichte eignen sich für das Fest der Feste. Nicht zuletzt kommt auch Fisch in Frage. Maria Probst empfiehlt, wie sie dem Traunsteiner Tagblatt erzählt, ihn zu überbacken – oder aber auch ihn zu grillen. Schließlich könne man doch zu Weihnachten auch im Garten einen Grill aufstellen. Im Handumdrehen lasse sich der Fisch auf dem Rost schmackhaft machen, ebenso wie etwa auch die Ofenkartoffeln und die Zwiebeln, die man in Alufolie wickelt und in die Kohlen legt. Dieses Gericht, sagte sie, »kocht sich von selber«. Der Koch oder die Köchin habe dann »viel Zeit für die Familie« – was an Heiligabend dann ganz besonders schön ist.

Viele Rezepte kennt Maria Probst. Und kochen kann die 44-Jährige gut, herausragend – atemberaubend. Seit 2018 hat sie einen Michelin-Stern. In Oberhochstätt, Gemeinde Chieming, ist sie einst aufgewachsen. Schon seit vielen Jahren lebt sie in Italien, in einem Restaurant in der Nähe von Florenz hat sie die vergangenen Jahre gearbeitet. Und jetzt ist sie für einige Wochen in Traunstein. Im Fischladen von Heinz Wallner im Brothausturm gibt sie einen Einblick in ihre Küche. In dieser Woche hat sie angefangen, bis Ende des Jahres bereitet sie Speisen zu – »so gut das Kochen in dem kleinen Raum geht«, sagt sie.

Die Corona-Krise hat ihr Leben in Italien auf den Kopf gestellt. Sterneköchin ist sie, doch schon seit Monaten hat sie ihre außerordentlichen Fähigkeiten nicht mehr in leckere Gerichte für ihre Gäste umsetzen können. Das Restaurant La Tenda Rossa ihres Mannes ist geschlossen – und zwar schon seit dem Frühjahr.

Weil in Italien nichts geht und die Küche Corona-bedingt kalt bleibt, hat sich Maria Probst zurück in die alte Heimat begeben. Und im Chiemgau steht sie nun am Herd. Die 44-Jährige erzählt, dass sie mit Heinz und Irmi Wallner in Chieming nach wie vor freundschaftlich verbunden sei. So erzählt Maria Probst, dass sie Irmi Wallner schon ewig kenne. »Mit ihr zusammen bin ich im Trachtenverein gewesen.« Und diese alten Freundschaften, verbunden mit der Neugier, auch einmal in einem kleinen Laden zu stehen, hätten schließlich den Ausschlag geben, dass sie sich nun in Traunstein mit Fisch umgibt, ihn zubereitet und anbietet.

Am Anfang ihrer beruflichen Karriere war eine Lehre zur Metzgereifachverkäuferin gestanden. In der Metzgerei Bauer in Chieming machte Maria Probst einst eine Lehre. Dann folgte eine eineinhalbjährige Tätigkeit bei Feinkost Käfer in München mit einer Kochlehre in Augsburg. Und da kündigte sich ihr außerordentliches Talent bereits an: Mit der Bestnote schloss sie die Lehre ab. Zwei Jahre war sie anschließend als Köchin in Basel tätig. Und von der Schweiz ging es dann auf Mallorca – und schließlich nach Italien. Erst kochte sie in Südtirol, dann in Ancona und Modena, bis sie im Jahr 2004 im Betrieb ihres Mannes und dessen Familie anfing.

2018 kam dann der große Moment: Sie erhielt einen Michelin-Stern für 2019. »Ich war damals die einzige Frau in Italien, die diese Auszeichnung bekam«, erzählt sie nicht ohne Stolz. Und in der Folgezeit gab es dann eine weitere Auszeichnung für sie: 2019 den Michelin-Stern für 2020.

Ein ums andere Mal ist so eine Auszeichnung sehr aufregend. Schließlich kündigen sich die Inspektoren nie an, sie kommen einfach irgendwann einmal, ohne vorher Bescheid zu geben, und testen dann die Speisenkarte. »Man weiß nie, wann sie kommen.« pü

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