»Seit einigen Jahren liegen dort weite Gebäudeteile brach«, so Plenk. »Eine Entwicklung des Areals war dringend notwendig.« In enger Zusammenarbeit mit ihrem Wohnbauwerk, dem Eigentümer des rund 1,5 Hektar großen Geländes, entwickle die Gemeinde aus diesem Grund ein »sozioökonomisches Projekt«. Geplant seien, so die Mitarbeiterin der Gemeindeverwaltung, die für die Presse und die Medienkommunikation zuständig ist, »bis zu 40 neue Wohnungen«. Plenk spricht von »günstigem Wohnraum«. Vorgesehen seien außerdem auch Gewerbeflächen für heimische Betriebe und betreutes Wohnen für die Senioren.
Dem Wohnbauwerk der Gemeinde Ruhpolding gehört derzeit noch das Gelände. Doch voraussichtlich nicht diese GmbH geht an eine Bebauung des Geländes, sondern stattdessen ein Investor.
Der Brillenhersteller Otto Filitz in Mühlacker, einer Stadt im nordwestlichen Baden-Württemberg, hatte vor einigen Jahrzehnten ein Zweitwerk in Ruhpolding errichtet. 1955 bekam Helmut Knittel das Angebot, diese neue Firma aufzubauen. Einige Jahre später arbeiteten dort 680 Leute und fertigten 9000 Brillengestelle pro Tag.
Viele Jahre lief die Produktion von Brillengläsern in Ruhpolding auf Hochtouren, eines Tages kam dann aber das Aus. Das Gelände trägt bis heute noch den Namen Filitz.
Die Weiterentwicklung des Areals durch die Gemeinde und ihr Wohnbauwerk hatte in der Vergangenheit für Diskussionen gesorgt. Auch die Bürger bekamen Einblick in das Bauvorhaben »Schwaig-Nord«: Vor etwa einem Jahr informierte die Gemeinde über das Projekt – und zwar an Ort und Stelle.
pü