In einer bemerkenswerten Foto-Ausstellung vom Freitag, 17., bis 27. Februar im Trostberger Atrium am Stadtmuseum reflektiert und verarbeitet die Foto-Künstlerin Lisa Franz ihre Erfahrungen während der Corona-Pandemie.
Die öffentliche Vernissage findet am Freitag um 19 Uhr statt. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Die Ausstellung hat am Samstag und Sonntag, 18. und 19. Februar, sowie von Donnerstag bis Sonntag, 22. bis 26. Februar jeweils von 14 bis 18 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei. Die Künstlerin ist außer an der Vernissage auch am Freitag, 24. Februar anwesend und freut sich, mit den Besuchern ins Gespräch zu kommen.
Während des ersten Covid-19-Lockdowns im März 2020 begann Lisa Franz, Selbstporträts zu fotografieren. Diese Praxis zog sich durch alle weiteren Lockdowns hindurch und wurde zu einer Art Foto-Performance. »Für das Projekt verwendete ich Alltagsgegenstände, die ich mir ,ungeschickt‘ bzw. ,falsch herum‘ aufsetzte, anhängte oder meinen Körper damit umwickelte«, so Lisa Franz. Ihre Foto-Performance ist Ausdruck eines tiefen Unbehagens über eine komplett neue, unbekannte und isolierende Welt, in der sich viele Menschen grotesk, eben fehl am Platz vorkommen. »Die Fotos führen mir meine eigene Situation und die der ganzen Welt auf skurrile und verrückte Weise visuell vor Augen. Die Ungeschicklichkeit des Augenblicks beschreibt den Zustand während der Lockdowns als Reaktion auf eine noch nie dagewesene Situation. Keinesfalls ist das Projekt als eine Kritik an den vergangenen Schutzmaßnahmen zu verstehen, vielmehr ist es die absurde Beschreibung einer Tragödie, deren Auswirkungen jetzt erst richtig zu Tage treten.«
Lisa Franz (M.A.) ist Fotografin und bildende Künstlerin, geboren 1979 in Peking und aufgewachsen in Deutschland. Sie studierte Philosophie und Ibero-angloamerikanische Geschichte an der Universität Köln und erhielt ein Erasmus-Stipendium an der Universität Sevilla.
Von 2007 bis 2017 lebte sie in Buenos Aires. Sie ist Autorin des Buchs »Ein Jahr in Buenos Aires – Reise in den Alltag«, das im deutschsprachigen Raum beim Herder Verlag erschienen ist. Im Alter von 14 Jahren wurde sie von ihrem Vater, dem Fotografen und Schriftsteller Uli Franz, in die Fotografie eingeführt und erhielt anschließend eine professionelle Ausbildung bei dem italienischen Reportage-Fotografen Fulvio Zanettini in Köln, wo sie später ihr eigenes Fotostudio eröffnete.
In Buenos Aires vervollständigte sie ihre Studien bei verschiedenen Fotografen und Institutionen und nimmt bis heute an Seminaren renommierter Foto-Künstler teil. Ihre Projekte wurden unter anderem vom Kulturzentrum Centro Cultural Recoleta, dem argentinischen Auswärtigen Amt, von der deutschen Botschaft in Buenos Aires, von Epson und Amnesty International unterstützt.
Ausgestellt wurden ihre Arbeiten unter anderem im Nationalmuseum Palais de Glace (Buenos Aires), der Internationalen Stiftung Jorge Luis Borges (Buenos Aires), der Deutschen Botschaft in Buenos Aires, der Universität San Martín (Buenos Aires) und im Nationalkongress. 2022 wurde sie als ausstellende Künstlerin ausgewählt, um auf der 10. Biennale für Dokumentarische Fotografie in Tucumán/Argentinien mit ihrem Projekt »Porträt eines Migranten« teilzunehmen.
Aktuell lebt und arbeitet Lisa Franz als Fotografin und visuelle Künstlerin in Bayern.