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Das geschah am 10. Juni 1896

Stein. (Schnelle Beförderung pressanter Postsachen). Hier kam es shr oft schon vor, daß Briefe etc. tagelang auf ihre Beförderung harrten, da die hiesigen Postexpedientin mehr dem Radlersport zuneigt, als ihrer Pflicht dem Publikum gegenüber nachzukommen.


So war denn das auch kürzlich wieder der Fall, daß eine Depesche mehrere Stunden da lag ohne befördert zu werden, weil die Postexpedientin "ganz vergessen" hatte. Durch diese Verzögerung entstanden viele Unannehmlichkeiten und wäre es deshalb an der Zeit, dieselbe etwas eher auf die Dienstzeit anzuspornen, damit endlich dieser Nachlässigkeit ein Ziel gesetzt wird. 

Wie leicht können noch größere Nachteile durch solches Treiben entstehen. Man sollte doch meinen, daß es nötig sei, die vorgeschriebenen Dienststunden beizubehalten, welche doch sicher nicht von so langer Dauer sind. 

Wie oft kommt es vor, daß man die Postexpedientin erst suchen muß, um seine Sachen der Beförderung übergeben zu können. So stehen also die Verhältnisse der Post in Stein und wäre Abhilfe dringend erwünscht.