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Sie freuten sich über ihre Top-Platzierungen beim X-Race im Salzkammergut (von links): Peter Kerczynski, Christoph Schmid, Christin Kirst, Oliver Teubert und Maximilian Loidl.

Starke Leistung: Maximilian Loidl gewinnt die Premiere

Hervorragend haben einige Extremsportler aus dem Chiemgau beim X-Race Salzkammergut abgeschlossen. Maximilian Loidl sicherte sich den Gesamtsieg. Oliver Teubert belegte den 3. Gesamtplatz. Christin Kirst feierte den 2. Platz in der Damen-Wertung und Christoph Schmid wurde Erster in der Tandem-Wertung. Ihre Erfolge widmeten die Sportler ihrem bei einem Flugunfall tödlich verunglückten Fliegerkameraden David März aus Traunstein. 


Das X-Race Salzkammergut wurde erstmals ausgetragen. Dabei mussten die Athleten innerhalb eines bestimmten Zeitfensters zu Fuß oder mit dem Gleitschirm fliegend bestimmte Wendepunkte auf Berggipfeln, sogenannte Turnpoints, erreichen und am Ende wieder zum Startpunkt zurückkommen. Offizieller Start war in Sankt Gilgen am Wolfgangsee an der Talstation der Zwölferhorn-Bahn, exakt 31 Stunden später war dort dann auch wieder Zielschluss. Lediglich von 22 bis 6 Uhr war eine Ruhezeit festgelegt. Knapp 40 Athleten nahmen die Herausforderung an, darunter auch eine Handvoll aus dem Umfeld des Sportlerkollektivs @NoOffSeason aus dem Chiemgau.

Der erste Wendepunkt befand sich am Zwölferhorn. Dort mussten die Teilnehmer mit einer Unterschrift ihre Ankunft am Gipfel auf einer Tafel bestätigen. Der nächste Wendepunkt war am Losergipfel in der Nähe des Altaussees. Maximilian Loidl aus Marquartstein erwischte eine thermisch günstige Phase und schaffte es mit einer sehr beeindruckenden fliegerischen Leistung, dort als Erster zu landen. Dort musste er erst einmal auf die Veranstalter mit der Unterschriftentafel warten. Diese hatten nicht mit seinem Coup gerechnet.

Auch Oliver Teubert von den Bergener Hochfelln-Fliegern gelang nur mit etwas Rückstand der knifflige Flug zum Loser perfekt. Die anderen Chiemgauer Teilnehmer konnten mit dieser Leistung nicht mithalten und landeten an verschiedenen Orten in der Nähe von Bad Ischl – 35 km und 1300 Höhenmeter entfernt vom Losergipfel. Nun wurde taktiert: Durchmarschieren oder einen neuen Startplatz suchen, um den Loser nochmals fliegerisch in Angriff nehmen? Die Bergenerin Christin Kirst stieg mit dem Siegsdorfer Julian Strauss zur Bleckwand auf, um dort einen neuen fliegerischen Anlauf zu starten. Die als Tandem-Team an den Start gegangenen Traunsteiner Christoph Schmid von flyhoch2 und der Trailrunner Peter Kerczynski entschieden sich mit Moritz Eigemeier zum Aufstieg auf die Laimer Alm, um von dort in die Luft zu gehen.

Aber auch die zweiten Versuche waren nicht von Erfolg gekrönt und es blieb aufgrund des einsetzenden Regens nur der beschwerliche Fußaufstieg zum Loser. Zwischenzeitlich hatte es Loidl geschafft, den Wolfgangsee fliegend Richtung St. Wolfgang zu überqueren. Er nahm den letzten Wendepunkt, den Schafberg-Gipfel, in Angriff – und er schaffte auch das!

Damit war ihm der Gesamtsieg nicht mehr zu nehmen und bereits am späten Nachmittag erreichte er zu Fuß wieder die Talstation am Zwölferhorn, wo er mit einem riesigen Vorsprung ankam. Währenddessen arbeitete sich der Großteil des Teilnehmerfeldes noch immer am Loser ab. Julian Strauss strich nach 40 km und 4000 Höhenmeter zu Fuß die Segel, während Christin Kirst, Moritz Eigemeier, Christoph Schmid und Peter Kerczynski sich noch nicht geschlagen geben wollten. Kirst erreichte den Gipfel schließlich noch am selben Tag. Aufgrund der schlechten Wettervorhersage entschied sie sich, sich mit dem Erreichten zufriedenzugeben und machte sich auf den Weg Richtung Ziel.

Nach der Nachtruhe startete Eigemeier um 6 Uhr zu Fuß Richtung Loser, wo er sich im Regen an einem steilen, verschneiten Hang verstieg und völlig durchnässt den Rückzug ins Tal antreten musste. Das Tandem-Duo Schmid/Kerczynski wählte eine andere Route und schaffte bis Mittag die Besteigung des Losergipfels. Dabei erreichte sie die erfreuliche Nachricht, dass Oliver Teubert den Kampf um Platz drei für sich entscheiden konnte. Ein Start am Loser war für das Team aufgrund des Wetters aber undenkbar. Somit musste der Rückweg zu Fuß erfolgen mit mittlerweile auch über 3000 Höhenmeter in den Beinen. Am Ziel angekommen durften sie sich dann über den 1. Platz in der Tandem-Wertung freuen.

Nun bereiten sich die Sportler auf den nächsten Wettbewerb vor – und dabei wird es ein Heimspiel geben. Ein ganz ähnliches Wettbewerbsformat namens Bordairrace findet von 1. bis 3. Juli in Bergen am Hochfelln statt. Die Hochfelln-Flieger Bergen erwarten dabei rund 100 Teilnehmer. Der Unterschied ist: Bei diesem Wettkampf gibt es keine Wendepunkte. Ziel ist es, in 33 Stunden nur mit dem Gleitschirm »bewaffnet« möglichst weit weg und wieder zurückzukommen.

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