Eine günstige Auslosung bedeutete ein Freilos für Öllinger, sodass dessen Turniertag erst im Viertelfinale mit einem Duell gegen Rico Rupp vom württembergischen KSV Musberg begann. Diesen besiegte der Angerer schnell und souverän, indem er seinen Kontrahenten nach einem Schlüpfer in die Bodenlage überführte, von dort zum Ausheber samt Wurf ansetzte und schließlich mit einem Durchdreher die 8:0 technische Überlegenheit einstellte.
Etwas knapper ging es zunächst im anschließenden Halbfinale her, wo Öllinger auf Erik Löser vom sächsischen RSK Gelenau traf und nach den ersten drei Minuten aufgrund einer Passivität mit 0:1 in Rückstand lag. Zum Erreichen des Finales musste der Angerer den zweiten Durchgang also aktiver gestalten, was dieser auch tat und so seinen Kontrahenten zu Fehlern zwang. Einen Wurfversuch Lösers konterte Öllinger geschickt und schulterte den Sachsen im Anschluss, was den Einzug ins Finale bedeutete.
Hier bekam es Öllinger mit dem zweiten Musberger an diesem Wochenende, Marius Braun, zu tun, der im Halbfinale Favorit Roland Schwarz vom SV Wacker Burghausen bezwungen hatte. Mit Blick auf die mögliche Goldmedaille entwickelte sich ein intensiver Kampf zwischen den beiden Ringern, bei dem aber – aus bayerischer Sicht unverständlich – immer nur Öllinger für angebliche Kopfstöße verwarnt wurde. Dies führte schließlich dazu, dass der Angerer nach drei Verwarnungen disqualifiziert wurde und damit auf dem zweiten Platz landete.
Trotz der schmerzlichen Niederlage zum Schluss ist die Silbermedaille ein großartiger Erfolg für Öllinger sowie das Trainerteam um Bernhard Mayr und Zoltan Kovacs, das den Angerer in unzähligen Trainingsstunden auf die Deutschen Meisterschaften vorbereitet hatte. Vor den Augen des Bundestrainers konnte sich Öllinger damit erneut für höhere Aufgaben empfehlen, wenngleich der Fokus nun erst einmal darauf bestehen wird, die gute Form in die im September beginnende Mannschaftssaison mitzunehmen.
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