Den Auftakt der Oberösterreich-Rundfahrt – mit insgesamt vier Etappen – machte ein 4,3 km langer Prolog vom Hauptplatz in Linz zum Pöstlingberg. Bei diesem reinen Bergrennen wurde im Massenstart gefahren. Teamkapitän Gabriel Grozev landete 26 Sekunden hinter dem Sieger auf Rang 36, »das war in Ordnung«, lobt Kargl. Insgesamt waren 146 Fahrer am Start, die Konkurrenz war mit 18 Kontinentalteams enorm stark besetzt.
Das Chieminger Radsportteam war mit sechs Fahrern am Start. Doch schon auf der zweiten Etappe schieden zwei davon aus. Auf der selektiven Strecke von Eferding nach Ried im Innkreis (178 km) gab es zahlreiche Attacken. In einer größeren Gruppe waren die Max-Solar-Fahrer Grozev, Paul Viehböck, Clemens Vortkamp und Samuel Schulz ordentlich dabei. Doch 5 km vor dem Ziel gab es einen Sturz mehrerer Fahrer: Auch Grozev war darin verwickelt und musste aufgeben. Auch Louis van Zeeland musste raus – er hatte mit Magen-Darm-Problemen zu kämpfen. »Wir haben ja ohnehin schon einige Langzeitverletzte: Simon Vogel ist seit Anfang April mit einem Ellenbogenbruch raus, zuletzt hat sich Maximilian Weiß einen Handbruch zugezogen. Außerdem kämpfen Lauric Schwitzgebel und Jonas Melf seit Wochen mit Erkältungsproblemen«, berichtet Heinz Kargl.
Positiv: Daniel Schrag (22.) fuhr ebenso zeitgleich mit Sieger Marcin Budzinski (Polen) ins Ziel wie auch Paul Viehböck (73.). Insgesamt waren 95 Fahrer zeitgleich. Clemens Vortkamp (107./+ 8:28 Minuten) und Samuel Schulz (112./+ 8:51) waren weiter zurück.
Auf dem dritten Teilstück ging es von Bad Schallerbach nach Aigen Schlögl (141 km). Dort hielt sich Daniel Schrag als 33. (+ 1:16 Minuten) beim Etappensieg des späteren Gesamtsiegers Edgar Cadena Martinez (Mexiko) ordentlich, Zweitbester des Teams war Paul Viehböck (66./+ 4:44). Dagegen musste Clemens Vortkamp aus dem Rennen gehen, die Ursache blieb zunächst unklar.
Die vierte Etappe führte von St. Florian Asten nach Hinterstoder Höss (132 km). Die erste Spitzengruppe sorgte für ein sehr schnelles Rennen mit einem Schnitt von zunächst gut 50 Stundenkilometern. »Samuel Schulz, der bis dahin eine starke Tour abgeliefert hatte, konnte dem Feld nicht mehr folgen und stieg aus«, berichtet Teamchef Kargl. Schulz hatte ebenfalls Magen-Darm-Probleme. Kurz vor dem letzten, steilen Anstieg wurde die Spitzengruppe vom Feld eingeholt – und das Finale wurde zu einer Art Einzelrennen. An der Spitze holte sich Peter Jannis (Team Vorarlberg) aus Deutschland den Sieg, zeitgleich vor Edgar Cadena Martinez. Dritter wurde hier Mattia Gaffuri (Italien/+ 0:11 Minuten). »Paul Viehböck hat ein starkes Rennen gezeigt«, lobt Kargl nach dem 40. Platz (+ 7:14 Minuten) seines Fahrers. »Leider sind wir durch die vier Ausfälle nicht mehr in die Teamwertung gekommen. Man hätte drei Fahrer gebraucht, die ins Ziel kommen«, bedauert Kargl. Rang 85 ging an Daniel Schrag (+ 15:49.)
In der Gesamtwertung gewann Edgar Cadena Martinez (10:57:07 Stunden) vor Peter Jannis (Team Vorarlberg/+ 0:24 Minuten) sowie Mattia Gaffuri (Italien/Swatt Club), der 47 Sekunden zurück lag. Platz 47 gab es für Paul Viehböck (+ 13:10 Minuten), Rang 62 für Daniel Schrag (+ 19:51): Insgesamt kamen 121 Fahrer in die Wertung.
Insgesamt war Heinz Kargl mit dem Auftritt seines Teams nicht zufrieden. Deshalb »gab es auch eine klare Ansage, gerade in Sachen Kampfgeist.«
Und schon bei der Trofeo Alcide de Gasperi (in Erinnerung an den ersten italienischen Ministerpräsidenten nach dem Zweiten Weltkrieg) lief es deutlich besser. Am italienischen Nationalfeiertag war das Rennen von Bassano del Grappa nach Trient /159,7) mit vielen UCI-Profiteams bestückt.
Dennoch kämpften Luca Martin und Daniel Schrag in einer Gruppe, die um Rang 25 fuhr, gut mit. Clemens Vortkamp, Jonas Melf und Maximilian Roth waren zunächst sehr aktiv. »Sie haben immer wieder versucht, in den Ausreißergruppen mitzuspringen. Da hat sich das Team schon ein bisschen rehabilitiert. Manchmal ist es eben extrem schwierig im Radsport, das ist ein Lernprozess für die jungen Fahrer«, berichtet Kargl. Allerdings musste das Quartett Roth, Vortkamp, Melf und Steinmetz letztlich doch aufgeben – wie 62 andere Fahrer auch. Nur 70 kamen ins Ziel.
Darunter waren auch Daniel Schrag (42.) und Luca Martin (46.). Sie hatten jeweils 1:54 Minuten Rückstand auf Sieger Kyrilo Tsarenko (Ukraine/Team Solution Tech Vini Fantini).
Erfreulich aus Sicht des Teams MaxSolar: Der frühere Teamfahrer Lennart Jasch, der jetzt im Nachwuchsteam von Red Bull Bora hansgrohe fährt, wurde Zweiter – und stellte sich anschließend mit seinen früheren Kollegen zu einem gemeinsamen Foto vor den Teambus. Seine Leistungen machen den jungen Radsportlern Mut, dass auch einer von ihnen es später in eine höhere Profikategorie schaffen könnte. who