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Sie freuen sich schon auf die Junioren-EM: Andreas Birnbacher (Trainer, von links), Johanna Puff, Selina Kastl, Marlene Fichtner und Julia Kink. (Foto: Wukits) Foto: Ernst Wukits

»Ein Glücksfall für jeden Trainer«

Mit guten Ergebnissen im bisherigen Saisonverlauf haben die Biathletinnen aus der Trainingsgruppe von Andi Birnbacher aufhorchen lassen. Als nächstes wird er mit einigen seiner Sportlerinnen zur Junioren-Europameisterschaft nach Lettland (ab 15. Februar) aufbrechen; eine Woche zuvor findet in Haanja in Estland (nahe der Grenze zu Lettland) noch ein IBU-Juniorenweltcup statt. Aus seiner Gruppe sind Johanna Puff, Marlene Fichtner und Selina Kastl sowie Julia Kink dabei. Ebenfalls nominiert ist Elias Seidl vom SC Ruhpolding, allerdings wird er nur bei der EM teilnehmen.


Sehr gefreut hat sich der 41-Jährige aus Schleching zuletzt über die Goldmedaille von Lisa Spark (SC Traunstein) bei der Europameisterschaft der Senioren im Einzel und den Sprung von Sophia Schneider (SV Oberteisendorf) ins Damen-Weltcup-Team, verbunden mit ihrer Nominierung zur Weltmeisterschaft in Oberhof. »Bei der Sophia haben wir bereits im Sommer ihre herausragenden läuferischen Qualitäten bemerkt«, so Birnbacher. »Ich habe sie schon Jahre vorher immer im Auge und auf dem Schirm gehabt und sie dann in meine Gruppe geholt«, schildert der ehemalige Weltklasse-Biathlet die Entwicklung der Vachendorferin, die für den SV Oberteisendorf startet. »Sie ist unglaublich ehrgeizig. Wenn sie im Schießen stabiler wird, dann ist von ihr einiges zu erwarten«, lautet seine Einschätzung.

Die Goldmedaille von Lisa Spark bei der Europameisterschaft kam für Birnbacher etwas überraschend, weil die Traunsteinerin im Sommer etwas schleppend in die Gänge kam. Nach den drei Medaillen bei der Junioren-WM seien die Vorschusslorbeeren sehr hoch gewesen, stellte er fest. »Sie hat die Kurve gekriegt. Und wenn es um was geht, dann ist sie da – eine richtige 'Rampensau'«, meinte Birnbacher anerkennend.

Auch die Goldmedaille bei der EM von Selina Grotian vom SC Partenkirchen registrierte er gerne. Die 18-Jährige trainiert genauso wie Juliane Frühwirt (SV Tambach-Dietharz) sporadisch in seiner Trainingsgruppe mit. Mit der Zusammenstellung seines Teams ist er sehr zufrieden. Neben Johanna Puff (SC Bayrischzell), Selina Kastl (SC Neubau), Marlene Fichtner (SC Traunstein) und Julia Kink (WSV Aschau) ist noch Iva Moric (WSV Bischofswiesen) dazugestoßen. »Diese Gruppe ist ein Glücksfall, so ehrgeizige Mädchen kann sich jeder Trainer nur wünschen. Die entwickeln sich sportlich enorm«, freut sich Birnbacher, der seit sieben Jahren Trainer ist.

Eine Aufgabe, die ihm mehr Zeit abverlangt, als während seiner Laufbahn als Sportler. »Ich bin teilweise mehr unterwegs als zu meiner Zeit als Biathlet. Als Athlet machst du deine Einheiten und deine Wettkämpfe. Als Trainer bis du überall dabei und Zuhause sitzt man noch stundenlang am PC, um alles auszuwerten«, berichtet er. Birnbacher fügt hinzu: »Nur mit Trainingsplänen alleine schreiben ist es nicht getan, da gehört mehr dazu. Pläne schreiben kann jeder.«

Der Trainerjob ist für den zweifachen Familienvater neben einer Berufung ein ständiges Lernen. Trotzdem versucht er, sich möglichst viel Zeit für die Familie zu nehmen. Vor allem mit seinen beiden Buben Moritz und Luis ist er viel unterwegs. »Die sind sehr sportlich – die Tendenz geht aber klar zum Fußball«, lacht Birnbacher.

SHu

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