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SVK-Spieler David Lobendank möchte mit seiner Mannschaft die kleine Serie von drei Partien ohne Niederlage weiter ausbauen. (Foto: mb.presse - btz)

Donbeck erwartet »eine Schlacht« – SV Kirchanschöring trifft auf Aufsteiger Schwaig

Der SV Kirchanschöring möchte seine kleine Serie in der Fußball-Bayernliga Süd – zuletzt gab’s drei Partien ohne Niederlage mit insgesamt sieben Punkten – im Heimspiel gegen den FC SF Schwaig (heute, 19 Uhr, EM-Group-Arena) ausbauen. Die Gäste vom Flughafen, aktuell Tabellenneunter, kommen mit einer hochinteressanten Mannschaft, aus der man exemplarisch zwei Persönlichkeiten ganz besonders hervorheben kann: Torjäger Raffael Ascher (29) und Trainer Christian »Wiggerl« Donbeck (53).


Ascher spielt schon seit der Kreisliga, aus der die Schwaiger 2018/19 aufgestiegen sind, bei den Sportfreunden – wie viele andere Kicker des Neulings übrigens auch. In den vergangenen drei Saisonen der Landesliga Südost wurde er mit insgesamt 93 Treffern (29/32/32) jeweils Torschützenkönig. Und auch in der laufenden Spielzeit konnte er sich mit zehn »Buden« und acht Vorlagen schon bestens ins SF-Team einbringen. Das macht er übrigens alles, ohne auf das eine oder andere Bierchen, die eine oder andere Zigarette zu verzichten. »Er ist sicher kein Ministrant, aber er weiß, was er wann zu tun hat«, urteilt Donbeck über seinen wertvollsten Spieler.

Der Coach, der gleich in seinem ersten Jahr am Flughafen mit nur einer Saisonniederlage souverän den Landesliga-Titel holte (»Das war für mich unerwartet, aber eine sehr gute Leistung von Mannschaft und Umfeld«), würde auch offen über Aschers Stärken sprechen, schränkt jedoch gleich ein: »Den kennt sowieso jeder, über ,Raffi‘ gibt es keine Geheimnisse mehr. Er ist auf alle Fälle ein super Typ.« Und immerhin liegt er derzeit in Liga 5 hinter Simon Gruber (TSV Nördlingen/zwölf Einschüsse) auf dem geteilten 2. Rang des Torschützen-Klassements.

Ein Sportverrückter im positiven Sinne ist auch Donbeck selbst, der es sowohl im Fußball (Landesliga) als auch im Eishockey (2. Liga) weit nach oben gebracht hat. Drei Jahre hat er sogar parallel in Bad Aibling Eishockey und in Rosenheim Fußball gespielt – und das aufhohem Niveau. Auch als hauptamtlicher Manager der renommierten Eishockey-Clubs EV Landshut und Tölzer Löwen war Donbeck schon tätig.

Der Vater von 26-jährigen Zwillingstöchtern – beide übrigens auch extrem sportbegeistert – freut sich auf den Auftritt in »Anschöring« vor allem deshalb, weil er dort möglicherweise »alte Bekannte« treffen wird. »Es würde mich freuen, wenn ich Jungs wie Manfred Abfalter, Hansi Obermayer oder Tom Dengel mal wieder sehen würde«, sagt Donbeck im Vorfeld der Begegnung.

Sein Lob gilt nicht nur dem SVK für dessen Entwicklung in den vergangenen Jahren, sondern generell der südostbayerischen Region. »Da gibt es ja zum Beispiel auch Erlbach, Kastl oder Traunstein, also viele starke Mannschaften, bei denen mit Herzblut gearbeitet wird und die auf Spieler aus der Region setzen – wie zum Beispiel auch der FC Deisenhofen. Das muss man anerkennen, und wir sehen solche Vereine als Vorbilder, müssen auch schauen, dass wir mit Spielern aus der Region vorwärts kommen und guten Fußball spielen. Das ist zwar ein harter, steiniger Weg – aber es ist nachhaltig.«

Solche Spieler aus der Region sind bei den Sportfreunden etwa Linus Hesch (zuletzt SpVgg Unterhaching Junioren), der sich zur Stammkraft entwickelt hat, und James Timbana, der aus der U 19 des SV Wacker Burghausen kam. »Ihm fehlt noch etwas die Erfahrung, doch er ist auf einem super Weg und bekommt seine Einsatzzeiten.«

Mit dem bisherigen Saisonverlauf der Schwaiger ist Donbeck übrigens nicht restlos zufrieden: »Es ist nicht ganz das, was wir uns vorgestellt hatten. Wir haben schon einige Punkte verschenkt – wenn ich da nur an das 4:5 gegen Landsberg denke, als wir drei Fehler gemacht haben, die nicht mal in der Kreisliga passieren dürfen. Oder an das 1:1 gegen Türkgücü München, als wir gefühlte zehn Hundertprozentige nicht verwerten konnten.«

In der EM-Group-Arena erwarte er heute »eine Schlacht«, wie er es knallhart formuliert. »Wir müssen unsere Fehler abstellen und extrem humorlos verteidigen, nach vorne haben wir unsere Qualitäten.« Die Crew von SVK-Trainer Thomas Leberfinger bezeichnet Donbeck als »extrem robuste und starke Mannschaft, die sehr diszipliniert in der Grundordnung agiert«. Und sollten die Rupertiwinkler dieses Lob des Schwaiger Cheftrainers in die Tat umsetzen können, dann dürften sie gegen den kecken Neuling nicht chancenlos sein ... cs

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