Dennoch zog Kallauka durch – und das aus einem guten Grund: »Ich wollte unbedingt mit meinem Sohn über die Ziellinie laufen«, sagte der Triathlet, der von seiner Frau Sarah und eben Sohn Emilio begleitet wurde. Und das klappte letztlich dann auch! »Von dem her ist das Rennen für mich trotz der Probleme sehr gut gelaufen«, freute sich der 31-Jährige, der mit seiner Familie in Vachendorf wohnt.
Davor hatte aber eine jede Menge Arbeit gestanden. Kallauka hat erst im vergangenen Jahr mit dem Triathlonsport begonnen. »Und ich wollte eigentlich erst im nächsten Jahr eine Langdistanz machen und in diesem Jahr noch einmal eine schnellere Mitteldistanz«, blickte er zurück. »Aber ich habe den Startplatz für Roth bei einem Podcast gewonnen und dann musste ich eben ran – Gott sei Dank«, lachte er. Und so ging es für ihn schon in diesem Jahr zum Triathlon-Klassiker nach Franken, den in diesem Jahr bei den Männern der Franzose Sam Laidlow in 7:29:35 Stunden und bei den Frauen Laura Philipp (8:18:18) gewonnen hatten.
Die Triathleten mussten in diesem Jahr ohne Neo in den Kanal, weil das Wasser über 25 Grad Celsius hatte. »Das Schwimmen war für meine Verhältnisse wirklich gut«, freute sich Kallauka. »Ich habe ja erst letztes Jahr mit dem Schwimmen angefangen.« Er benötigte 1:15 Stunden für die 3,8 km. »Das war so die Zeit, die ich mit Neo erreichen wollte«, hob er hervor.
Auch auf der ersten Radrunde lief es für ihn sehr gut. »Aber auf der zweiten Radrunde hatte ich dann schon extreme Bauchschmerzen.« Kallauka vermutet, dass er seine Verpflegung zu schnell zu sich genommen hatte. »Das war wohl einfach zu viel auf einmal.«
Die Probleme gingen auch auf der Laufstrecke nicht weg. »Bis km 30 habe ich nichts runter bekommen – bis auf Cola«, berichtete er. »Das hat mir dann irgendwann den Stecker gezogen, aber ich habe mich ins Ziel geschleppt.« Und im Zielkanal wurde es dann nach den ganzen Torturen so richtig emotional für ihn – Sohn Emilio wartete dort und war die letzten Meter des Rennens an der Seite seines Papas. »Der Gedanke an diesen Moment hat mich während des gesamten Rennens beflügelt.« Und auch während des Wettkampfs tauchte seine Familie immer wieder an der Strecke auf, genauso wie einige Teammitglieder des TSV Chieming. »Das war wirklich der Wahnsinn – für die Unterstützung möchte ich mich auch herzlich bedanken.«
Trotz der Magenprobleme hat Tim Kallauka sein Ziel übrigens klar erreicht. »Ich wollte unter elf Stunden bleiben«, verriet er. »Ich denke, wenn ich besser trainiert hätte, wäre noch mehr drin gewesen. Aber das ist mit Kind und Arbeit gar nicht so leicht«, ergänzte er. »Aber das kann ich mir ja jetzt für das nächste Mal aufheben. Es ist auf jeden Fall noch Luft nach oben.« SB