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Bundesumweltministerin a.D. Svenja Schulze und SPD-Landratskandidat Christian Kegel sprachen über Klimaschutz. (Foto: SPD Kreis Traunstein)

Klimawandel im Chiemgau spürbar – Frühere Bundesumweltministerin Schulze zu Gast in Traunstein

Zum Thema »Natur schützen. Heimat erhalten.« sprachen SPD-Landratskandidat Christian Kegel und Bundestagsabgeordnete Svenja Schulze, die Bundesministerin für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (2021 bis 2025) sowie Bundesministerin für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (2018 bis 2021) war. Anlass war eine Veranstaltung der Kreis-SPD Traunstein.


Svenja Schulze betonte die Dringlichkeit beim Thema Klimawandel. Er sei längst in ganz Deutschland spürbar – auch im Chiemgau. »Mehr Hitzetage, häufigere Starkregenereignisse – das ist keine ferne Zukunft, sondern Realität«, so die ehemalige Bundesumweltministerin. Es sei wichtig, das Thema Klimaschutz nicht mit Verzicht und Verboten zu verbinden. Außerdem müsse man sich des Fortschritts bewusst sein, etwa bei der CO2-Reduktion oder dem Ausbau der erneuerbaren Energien. »Aber wir dürfen uns nicht darauf ausruhen«, mahnte Schulze. Gerade durch die zunehmende Digitalisierung steige der Energiebedarf weiter an.

Landratskandidat Christian Kegel stellte klar, dass Umwelt- und Klimaschutz für ihn im Zentrum einer modernen und zukunftsfähigen Landkreispolitik stehen. »Eine starke Wirtschaft braucht eine starke Energieversorgung. Und unsere Heimat verdient es, bewahrt zu werden«.

In der anschließenden Diskussion warb Bernhard Oberauer aus Altenmarkt für die verstärkte Nutzung von Balkonkraftwerken. Diese seien eine einfache Möglichkeit, auch als Mieter selbst Strom zu erzeugen. Gleichzeitig forderte er Nachbesserungen bei der Förderung von Energiespeichern für Balkonkraftwerke: Gerade kleine Batterien zur Speicherung des Eigenverbrauchs sorgen für eine deutlich höhere Eigenenergiemenge und damit zu einem geringeren Netzbezug. Svenja Schulze betonte, dass Balkonkraftwerke zur Entlastung des Stromnetzes beitragen können. Dennoch sei es unerlässlich, die Netzstrukturen auszubauen.

Klaus Buntkiel, ebenfalls aus Altenmarkt, kritisierte die häufig mangelnde Transparenz der Bundespolitik. »Die Leute wollen wissen, was da geschieht«, so Buntkiel. Schulze verwies auf die schwierigen Bedingungen im digitalen Zeitalter: »Sachliche Informationen finden heute leider oft weniger Gehör als populistische kurze Statements.«

Petra Blum aus Tacherting sprach sich für einen stärkeren Ausbau regenerativer Energien aus – insbesondere der Windkraft. Diese müsse als sinnvolle Ergänzung zur Photovoltaik betrachtet werden. Christian Kegel sagte dazu: »Es kommt auf jedes Projekt im Einzelnen an – wir müssen dabei pragmatisch und sachlich entscheiden.« Weitere Themen wie Tempolimit auf der Autobahn, Elektromobilität und Kreislaufwirtschaft wurden diskutiert. fb

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