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Kreisbrandinspektor Rupert Kink (rechts) verlieh Otto Göls das goldene Ehrenabzeichen für 50 Jahre aktiven Dienst. Im Hintergrund ist Kommandant Konrad Nagele. (Foto: Eder)

Feuerwehr Grassau hatte 112 Einsätze im Jahr 2024

Grassau – Mit einer Mannschaftsstärke von 69 ist die Grassauer Feuerwehr gut aufgestellt. Diese Zahl wird aber auch benötigt, um die vielen Einsätze zu bewältigen. Dies erklärte Kommandant Konrad Nagele bei der Jahreshauptversammlung im Florianstüberl des Feuerwehrgerätehauses.


Der Kommandant berichtete, dass die Feuerwehr 69 Aktive hat, darunter auch vier Damen. Die fünf Austritte in 2024 wurden durch fünf Eintritte ausgeglichen. Zudem wurden vier Anwärter aus der Jugend in die aktive Mannschaft übernommen.

Unter den 112 Einsätzen im vergangenen Jahr gab es unter anderem 27 Brände und 56 Technische Hilfeleistungen. 121-mal wurde der Ernstfall geprobt und auch die Ausbildung vorangetrieben. Erfasst wurden 6000 ehrenamtliche Stunden.

Nagele lobte das Engagement der 29 Aktiven, die sich im vergangenen Jahr auf Lehrgängen fortbildeten. Nur kurz erwähnte er die größten Einsätze und Übungen in 2024, so die Großübung an der Realschule Marquartstein und die Unterstützung anderer Wehren bei Brandeinsätzen. Im Herbst wurde zudem eine Machbarkeitsstudie zum Feuerwehrhaus in Auftrag gegeben. Nagele erinnerte auch an den tödlichen Arbeitsunfall vor ein paar Tagen, bei dem ein 22-jähriger Halfinger ums Leben kam und die Grassauer Aktiven zu den Ersthelfern zählten. Dieser Einsatz sei eine Herausforderung gewesen.

Jugendleiter Ludwig Hafner zeigte seinen Stolz auf die derzeit 22 Jugendlichen. 2024 gab es 62 Aktivitäten mit über 1600 Stunden. Geübt wurde mit den Feuerwehren Marquartstein und Rottau, auch der Alltag einer Berufsfeuerwehr wurde trainiert. Die Jugendlichen absolvierten zahlreiche Lehrgänge und Leistungsabzeichen. Bei der Christbaumsammelaktion wurden 116 Bäume abgeholt. Die 1400 Euro Spenden aus der Aktion werden für die Jugend verwendet. Laut Hafner sind auch in diesem Jahr Gemeinschaftsübungen und ein Ausflug geplant.

Vom gesellschaftlichen Leben der Wehr erzählte Vorsitzender Michael Zillner. Der Verein umfasst 215 Mitglieder. Eine Kaffeemaschine für das Florianstüberl sowie eine Fritteuse für die Feste wurden 2024 angeschafft. Zillner erinnerte an die Hauseinweihung der Feuerwehr Rottau und deren Jubiläum. Zu Gast waren die Floriansjünger unter anderem auch bei den Oberwössner Feuerwehrkameraden zum 150. Jubiläumsfest. Ziller bedauerte, dass es zum dritten Mal in Folge schlechtes Wetter beim Dorffest gab. Unter anderem berichtete er vom Eisstockturnier, bei dem die Feuerwehr einen dritten und vierten Platz unter 19 Mannschaften erzielte. An der Dorfskimeisterschaft habe sich die Wehr ebenfalls beteiligt.

Geehrt wurden bei der Versammlung einige Mitglieder: Sehr selten und damit eine besondere Ehre war die Auszeichnung an Otto Göls, der für 50 Jahre aktiven Dienst das großen Ehrenzeichen bekam. Für 40 Jahre wurde Hans Schmuck ausgezeichnet. Für 25 Jahre überreichte Kreisbrandinspektor Kink Urkunden an Andreas Dürrheimer und Dominik Rieperdinger. Hendrik Brunke erhielt ein Krügerl für zehn Jahre aktiven Dienst.

»Ihr habt ein starkes Team beieinander und ich bin stolz darauf, euer Dienstherr sein zu dürfen«, lobte Bürgermeister Stefan Kattari. »Ich bin froh, dass ich euch habe.« 184 000 Euro habe die Gemeinde laut ihm im vergangenen Jahr gut in die Feuerwehr investiert. Auch für die Ersatzbeschaffung einer Drehleiter seien im Finanzplan Gelder vorgesehen. Kattari lobte auch die Jugendarbeit. Lob und Dank übermittelte Kreisbrandinspektor Rupert Kink für die Übernahme des THL-Lehrgangs, ein Lehrgang zur Technischen Hilfeleistung, im Grassauer Feuerwehrhaus. Die Jugendarbeit bezeichnete er als vorbildlich. Auch Kink ging auf den traurigen Einsatz bei dem Arbeitsunfall ein und sprach von ständig zunehmender Belastung der Floriansjünger.

Marcus Roth, bisher Dienststellenleiter der Polizeiinspektion (PI) Grassau, verwies darauf, dass es die PI so nicht mehr gebe, weil sie nun zur Grenzpolizei gehöre. Dennoch sei sie mit den gleichen Beamten besetzt. Die Grenzpolizei übernehme Einsätze wie auch die Aufnahme von Unfällen. Er sei nun wieder in der PI Traunstein, die nun auch für das Achental zuständig ist. Auf der Straße sei eine Achental-Streife unterwegs.

Letztlich gab Zillner die nächsten Termine bekannt. Es deutet sich ein sehr aktives Vereinsjahr mit vielen Festen an. Am Kulturfest der Gemeinde am 28. Juni beteiligt sich die Feuerwehr mit einem Grillstand. Wie gewohnt organisiert sie das Dorffest am 2. August auf dem Hefterparkplatz. tb

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