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Unter anderem machten sich die Wasserretter per Schlauchboot auf, Personen mit Hilfe einer Steckleiter aus »überfluteten« Häusern zu »retten«. (Foto: DLRG)

DLRG übte für Hochwassereinsatz am Waginger und Tachinger See

Eine groß angelegte Katastrophenschutzübung führte die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) rund um den Waginger und Tachinger See durch. Angenommen wurde ein Hochwasser infolge starker Regenfälle. Mehr als 90 Einsatzkräfte des Wasserrettungszugs Alpenland trainierten unter realistischen Bedingungen für den Ernstfall.


»Das Szenario basierte auf tatsächlichen Einsätzen der letzten Jahre«, erklärte Alexander Gottschalk, Kontingentführer des DLRG-Wasserrettungszugs. »Starkregen führte zu einer schnellen und großflächigen Überflutung. Unsere Einsatzkräfte mussten eingeschlossene Personen in Sicherheit bringen, Vermisste suchen und Verletzte medizinisch versorgen – unter zum Teil sehr schwierigen Bedingungen«, beschrieb Gottschalk die vergangenen Einsätze, die nun als Vorlage für die Übung dienten.

Insgesamt waren 15 Fahrzeuge und ebenso viele Boote an und auf den beiden Seen im Einsatz. Einsatztaucher suchten unter Wasser nach »vermissten« Personen und bargen Gegenstände. Strömungsretter, die für den Einsatz in schnell fließenden Gewässern speziell ausgebildet sind, seilten Menschen aus »überfluteten« Häusern ab. Andere Einsatzkräfte »retteten« Personen von Balkonen mit Hilfe von Steckleitern auf Boote.

Auch besonders schutzbedürftige Personen wurden »gerettet«: Mobilitätseingeschränkte Menschen mit Rollstühlen oder Rollatoren wurden sicher über das Wasser gefahren. In einem Übungsteil wurde ein heimbeatmeter Patient versorgt, dessen Beatmungsgerät durch einen Stromausfall ausgefallen war – eine lebensbedrohliche Situation, wie sie auch im realen Leben schon vorgekommen ist.

»Die Koordination und Versorgung so vieler Einsatzkräfte ist eine Herausforderung für sich«, betonte Gottschalk. »Deshalb waren auch spezielle Einsatzfahrzeuge und Personal für die Führung und Verpflegung der Kräfte vor Ort. Auch das gehört zu einem funktionierenden Katastrophenschutz.«

Axel Seiz, Technischer Leiter Einsatz der DLRG Alpenland, lobte den Ablauf: »Solche Großübungen sind unverzichtbar, um im Ernstfall effektiv helfen zu können. Gerade das Zusammenspiel vieler Einheiten und Organisationen lässt sich nur unter realitätsnahen Bedingungen üben.« Alle geplanten Szenarien konnten erfolgreich abgearbeitet werden. fb

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