Im Mittelpunkt der rund ein Jahr dauernden Arbeiten steht die Betriebsauslassleitung. Sie besteht aus einem einzigen, 160 Meter langen Rohr mit einem Durchmesser von 1,20 Meter. In ihm fließt im normalen Betrieb das Wasser vom höher gelegenen Speichersee durch den Erddamm unterirdisch zu den zwei Turbinen im Krafthaus.
Die Rohrleitung einschließlich aller dazugehörigen Armaturen wird regelmäßig überwacht. Während einer vertieften Überprüfung wurden neben Rost, Materialabtrag auch Risse festgestellt. Eine externe Wirtschaftlichkeitsprüfung empfahl im Anschluss, die Betriebsauslassleitung neu zu bauen. Dazu waren allerdings einige Vorarbeiten notwendig.
So begann man bereits im März damit, den alten Asbestanstrich der Leitung abzutragen. Um zu vermeiden, dass sich Fasern aus dem asbesthaltigen Anstrich freisetzen, wurde die Rohrleitung mit Beize eingestrichen, um dann den Anstrich abzulösen.
Erst unter dieser Voraussetzung konnte die 160 Meter lange Stahlrohrleitung in sechs Meter lange Teile aufgetrennt und Stück für Stück im Stollen unter sehr beengten Verhältnissen abgebaut werden. Per Kran aus dem Stollen nach oben gehievt, wurden die Rohrteile mit Lastwägen zur Wiederverwertung abtransportiert. Doch nicht nur das Stahlrohr, sondern auch alle dazugehörigen Armaturen, wie die Schnellverschlussklappe oder der Kegelstrahlschieber, der allein rund drei Tonnen wiegt, mussten gereinigt und ausgebaut werden.
Derzeit bereiten Fachkräfte den Einbau der neuen Betriebsauslassleitung vor. Sind die Betonarbeiten erledigt und Halterung für das Rohr montiert, beginnen sie mit dem Aufbau der neuen Rohrleitung. Dazu werden Rohrteilstücke geliefert, die Armaturen im Stollen eingepasst und zusammengeschweißt. Bis Februar kommenden Jahres sollen die Arbeiten laut Wasserwirtschaftsamt abgeschlossen sein. fb