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Schulleiter Andreas Gembala (links) verabschiedete zwei Urgesteine von der Berufsschule, darunter Robert Maier, der in den Ruhestand geht.

Zwei Urgesteine verlassen die Berufsschule 2

Traunstein – Im Anschluss an die Lehrerkonferenz zum Schuljahresende verabschiedete Schulleiter Andreas Gembala an der kaufmännischen Berufsschule (BS) zwei verdiente Lehrer. »Zwei Urgesteine verlassen die Berufsschule 2. Sie haben die Schule über viele Jahre geprägt«, sagte er. Silke Dobesch wendet sich einer neuen Aufgabe zu, sie wird Mitarbeiterin der Schulverwaltung am Beruflichen Schulzentrum in Traunstein nach über 20-jähriger Tätigkeit an der BS2. Robert Maier geht nach 36 Jahren im Schuldienst in den Ruhestand.


Dobesch, gebürtig in Oberhausen, studierte Wirtschaftspädagogik nach ihrer Ausbildung zur Bankkauffrau bei der Landeszentralbank Düsseldorf. Über das Referendariat in Rosenheim führte ihr Weg nach Traunstein. Seit 2003 unterrichtete sie an der BS2 in verschiedenen Abteilungen. Diese Zeit wurde unterbrochen durch die Erziehungszeiten ihrer beiden Söhne Maximilian und Alexander.

Dobesch sei bekannt für ihr sehr großes Engagement auch über die schulischen Aufgaben hinaus, so Gembala. Sie unterrichtete während des Studiums am IFB-Institut, im Referendariat war sie selbstständig mit einem Datenerfassungsprojekt und daneben war sie aktive Leistungssportlerin im Kanufahren. Die schulische Tätigkeit begleitete das Engagement als Aufsichtsrätin der Montessori-Schule Traunstein, eine Referententätigkeit zur Ausbildung von Handelsfachwirten an der VHS Traunstein und sie war als Lektorin für den Europa Verlag tätig. Die Leistungen an der Schule waren geprägt durch den federführenden Aufbau der Berufsgruppe Fachkräfte für Lagerlogistik, die sie als Abteilungsleiterin verlässt. Sie betreute mehrere Jahre die Referendare an der Schule und war Innenkoordinatorin, um nur die bedeutendsten Aufgaben zu nennen.

Sie sei eine Kollegin, die sich weit über das normale Maß hinaus engagiert hat, so Gembala. Er würdigte ihren Einsatz, die vielen Gespräche, ihre Offenheit und ihre Loyalität. »Ich wünsche Ihnen für die neue Aufgabe alles erdenklich Gute, viel Freude und eine glückliche Hand.«

Robert Maier wurde in Bad Reichenhall geboren. Er besuchte die Volksschule Anger, das Karlsgymnasium Bad Reichenhall. In Strub leistete er seinen Wehrdienst ab. Maier studierte Landwirtschaft und Sozialkunde bis Dezember 1989. Das Drittstudium in Sport absolvierte er 1990.

Die erste Staatsprüfung im Erweiterungsfach Deutsch bestand er 1994 – somit ist er einer der ganz wenigen Lehrer in Bayern mit Lehrbefähigung in vier Fächern. Der Vorbereitungsdienst führte ihn nach Regensburg über Ochsenfurt und zum Schluss an das BSZ Pfarrkirchen.

Seit 1993 war er Lehrer an der BS2. Über die Jahre leitete Maier verschiedene Fachbereiche. Er unterrichtet Deutsch, Sport, Sozialkunde (jetzt Politik und Gesellschaft) und war bis zuletzt in allen Klassen wegen seiner Kompetenz anerkannt und aufgrund seiner Persönlichkeit beliebt.

»Speziell ihre Turnhalle lag ihnen viele Jahrzehnte sehr am Herzen. Dabei war die Einrichtung und Erhaltung des Boulderraums in Zusammenarbeit mit dem DAV ein Meilenstein. Speziell die Montage der LED-gesteuerten Kletterwand war eine schöne Geschichte, die sie selbstständig organisiert und umgesetzt haben. Der Boulderbereich wird uns immer wieder an sie erinnern«, so Gembala.

Die Sportbegeisterung zieht sich bei Maier wie ein roter Faden durch das ganze Leben. Er sei begnadeter Skifahrer und ausgebildeter Skilehrer, Übungsleiter Klettersport und Z-Aquatrainer – dabei hat er Hunderten Menschen das Schwimmen beigebracht. »Bis zuletzt erfreuen sich unsere Schüler am Schwimmunterricht von Herrn Maier«, würdigte Gembala. Sie können jetzt überall schwimmen, egal ob See, Fluss oder Schwimmbad.

»Ich durfte sie als ruhigen, besonnenen, meist gut aufgelegten und zuverlässigen Kollegen, der einen klaren Blick für das Wesentliche besitzt, kennenlernen«, sagte Gembala. 31 Jahre habe er an der Staatlichen Berufsschule II Traunstein zum Wohle aller Beteiligten gewirkt. Gembala würdigte Maier für »Ihren Einsatz, ihre guten Gedanken, Ihren vorausschauenden, klaren Blick und für alles, was Sie für unsere Schule gegeben haben« und wünschte ihm für den Ruhestand, dass er ihn lange bei bester Gesundheit genießen könne.

Robert Maier wurde schließlich mit dem Lied »Heidi Heidi«, das auf Robert umgetextet wurde, verabschiedet. Dies sollte seine Leidenschaft für die Berge zum Ausdruck bringen. fb

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