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Zugbrand in Haslach

Traunstein – Der Brand des Triebwagens eines Bau- und Reparaturzuges führte am Sonntagnachmittag zu einem Großeinsatz von Feuerwehren sowie Rettungs- und Hilfsdiensten. Der Arbeitszug befand sich auf der Bahnstrecke von Salzburg nach München auf der Durchfahrt als auf Höhe des Gewerbegebietes Haslacher Feld das Feuer aus noch ungeklärter Ursache ausbrach und die Diesellok in kürzester Zeit in Vollbrand stand.


UPDATE 14. August, 12 Uhr:

Laut Pressemeldung der Bayrischen Regionalbahn (BRB) kommt es auf der Bahnstrecke zwischen München und Salzburg in beiden Richtungen noch zu Verspätungen - vorraussichtlich bis Freitag früh. Derzeit sei teilweise nur die eine Gleisspur der Strecke befahrbar, weshalb sich Ankunfts- und Abfahrtszeiten nach hinten verschieben. Die BRB empfiehlt, sich vor Fahrtantritt online über genaue Zeiten und voraussichtliche Fahrverläufe zu informieren.

 

Die Pressemeldung des Kreisfeuerwehrverbandes im Wortlaut:

Drei Feuerwehr-Einsatzkräfte mussten wegen Kreislaufproblemen behandelt werden, einer davon wurde zur Weiterbehandlung ins Klinikum Traunstein gebracht. Die Löscharbeiten waren für die Feuerwehrkräfte wegen der sommerlichen Temperaturen und der großen Hitze durch das Feuer körperlich überaus anstrengend.

Gegen 14.20 Uhr wurde das Feuer gemeldet und die Integrierte Leitstelle Traunstein löste Großalarm aus. Daraufhin rückten die Feuerwehren aus Haslach, Wolkersdorf, Hochberg, Traunstein, Erlstätt, Grabenstätt und Vachendorf an, ebenso die „Unterstützungsgruppe Örtliche Einsatzleitung“ (UG-ÖEL). Die Löschmannschaften konzentrierten sich zunächst darauf die benachbarten Gewerbegebäude beidseits der Bahnstrecke vor einem Übergreifen der Flammen zu schützen. Zur Westseite hin wurde eine sogenannte Riegelstellung aufgebaut, eine Wasserwand, um die Gebäude abzuschirmen, denn durch die große Hitzeentwicklung bestand die Gefahr, dass sich das Feuer schnell ausweitet und umliegende Gebäude erfasst. Mit dem Ablöschen der brennenden Zuggarnitur konnte begonnen werden, nachdem der Zugverkehr auf der Bahnstrecke eingestellt, vor allem aber nachdem die Bestätigung vorlag, dass die Oberleitung stromlos ist bzw. Feuerwehr-Einheiten die Leitung geerdet hatten. Die Löschwasserversorgung konnte durch Ober- und Unterflurhydranten in der Umgebung der Brandstelle sichergestellt werden. Gelöscht wurden mit zahlenreichen B- und C-Rohren, ebenso von einer Drehleiter aus.

Ein nicht unerhebliches Gefahrenpotential bestand darin, dass die Diesellok der Zuggarnitur in zwei Tanks nahezu 6000 Liter Dieselkraftstoff an Bord hatte. Einer der Tanks wurde beschädigt und Diesel lief aus. Dies zu binden und aufzufangen war ebenfalls Aufgabe der Feuerwehren, dazu wurde eine Spezialeinheit der Feuerwehr Traunwalchen an die Einsatzstelle beordert, ebenso Vertreter des Landratsamtes und des Wasserwirtschaftsamtes.

Wegen der extremen Rauchentwicklung musste ein Großteil der Löschmannschaften Atemschutzgeräte tragen. Im Verlauf des weiteren Einsatzes wurden zusätzlich die Feuerwehren Siegsdorf, Eisenärzt, Nußdorf, Surberg und Traunreut an die Brandstelle beordert, um die Atemschutzgeräteträger ablösen und auswechseln zu können, da die Löscharbeiten schweißtreibend und sehr anstrengend waren. Auch wurde der Messzug „Nord“ mit Kräften der Feuerwehr Trostberg an die Einsatzstelle alarmiert. Deren Aufgabe bestand darin durch Messungen festzustellen, ob für die umliegenden Bewohner Gefahren durch den starken Brandrauch bestehen. Auch wurde die Bevölkerung im Umkreis mit Warndurchsagen aufgefordert, wegen des Brandrauches Fenster und Türen geschlossen zu halten. Nach Abschluss der Messungen durch die Feuerwehr-Spezialeinheit im Umfeld des Brandortes stand fest, dass zu keiner Zeit eine gesundheitsgefährdende Konzentration von Gefahrstoffen in der Luft bestand und lediglich eine Geruchsbelästigung gegeben war.

 

Im Einsatz war auch ein Großaufgebot an Rettungskräften des Bayerischen Roten Kreuzes mit Notärzten, Rettungs- und Krankenwagen sowie mehreren Schnell-Einsatz-Gruppen, der Sanitätseinsatzleitung mit dem Einsatzleiter Rettungsdienst und dem Leitenden Notarzt. Der Malteser Hilfsdienst war mit den Schnell-Einsatz-Gruppen Betreuung und Verpflegung vor Ort und kümmerte sich um die Versorgung der Einsatzkräfte, vor allem mit Getränken. Ebenso waren Polizei und die Bundespolizei mit zahlreichen Beamten präsent. Insgesamt waren rund 300 Einsatzkräfte von Feuerwehren, Rettungsdiensten und Polizei im Einsatz.

Die Stadt Traunstein richtete noch am Sonntag ein Bürgertelefon ein, Telefon 0861-65700, das besorgten Bürgern für Fragen und Informationen zur Verfügung steht.

Um 16.30 Uhr meldete die Einsatzleitung „Feuer aus“ und „kein Brandrauch mehr“. Bei Redaktionsschluss dauerte der Einsatz noch an. Es wurden noch Nachlöscharbeiten ausgeführt und die Feuerwehren hatten noch mit der Beseitigung des lecken Tanks des Triebwagens und dem Binden des ausgelaufenen Kraftstoffes zu tun. Die Bahnstrecke zwischen München und Salzburg bleibt vorerst gesperrt, auf noch nicht absehbare Zeit. Nach und nach wurden die insgesamt 300 eingesetzten Kräfte nach der „Feuer aus-Meldung“ reduziert und konnten von der Einsatzstelle abrücken und zu den Gerätehäusern zurückkehren. Der entstandene Sachschaden kann noch nicht beziffert werden. Die Ursache des Brandes steht noch nicht fest. Die Ermittlungen dazu werden von den zuständigen Polizeibehörden geführt. (Foto: FDL/Lamminger)

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