Simon Steiner wirft für Traunsteiner Liste den Hut in den Ring
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Simon Steiner (links) ist der Kandidat der Traunsteiner Liste für die Wahl des Oberbürgermeisters. Er steht auch auf Platz eins der Liste für die Wahl des Stadtrats. Auf Platz zwei folgt Ulrike Hoernes, auf drei Dr. Ralph Joerger. (Foto: Pültz)

Simon Steiner wirft für Traunsteiner Liste den Hut in den Ring

Traunstein – Die Traunsteiner Liste schickt Simon Steiner ins Rennen um das Amt des Oberbürgermeisters. In der Aufstellungsversammlung im Gasthaus Aubräu haben ihn die Mitglieder mit knapper Mehrheit zum Kandidaten gekürt. Neun Mitglieder stimmten für ihn, acht für Ortsvorsitzenden Dr. Ralph Joerger. Steiner betonte, dass seine politische Ausrichtung »schwarz-grün« sei. Bei den Grünen schätze er die Umwelt- und die Verkehrspolitik, bei der CSU die Innen- und Sicherheitspolitik.


Die Mitglieder der Traunsteiner Liste haben auch die Kandidaten für die Stadtratswahl nominiert. OB-Kandidat Steiner führt sie an. Die beiden amtierenden Stadträte der Traunsteiner Liste, Ulrike Hoernes (Platz zwei) und Dr. Thomas Graf (Platz fünf), bewerben sich wieder um ein Mandat im Kommunalparlament. Dr. Joerger, der Ortsvorsitzende, steht auf Platz drei. Die Wahlleitung lag in den Händen von Gabi Sachsenmaier und Wolfgang Sojer.

»Extrem wichtig« ist für Simon Steiner, der schon einmal im Stadtrat gesessen ist, der Schuldenabbau. Nicht nachvollziehbar ist für ihn, wie er sagte, dass die Stadt, die mit rund 30 Millionen Euro in der Kreide stehe, neue kostspielige Projekte ansteuere. Aus dem Ruder gelaufen sei der Um- und Ausbau der Klosterkirche zum Kulturforum, der jetzt mit 13,5 Millionen Euro zu Buche schlage. Steiner hätte die Klosterkirche, wie er betonte, nicht abgebaut, sondern den Umbau anders – günstiger – gestaltet. Solche »Prestigeobjekte« könne sich die Stadt nicht leisten.

Zu beenden sei die »Gutachteritis«, so Steiner weiter. Statt immer wieder auswärtige Experten für viel Geld zu beauftragen, sei der Stadtrat vielmehr aufgefordert, die »guten Leute« der Verwaltung im Rathaus zu Rate ziehen.

Eine Abfuhr erteilte Simon Steiner allen Plänen, auf oder unter dem Karl-Theodor-Platz zusätzliche Parkplätze in Form eines Parkdecks oder einer Tiefgarage zu schaffen. Stattdessen sprach er sich dafür aus, den Platz so zu lassen, wie er jetzt ist. Weitere Stellplätze seien auf dem Festplatz an der Siegsdorfer Straße darzustellen – in Verbindung damit, dass dann von dort in einem halbstündigen Takt Busse ins Stadtzentrum fahren.

Keine Einwände hatte Steiner gegen ein Parkhaus am Klosterberg. Die Initiative komme von privater Seite, allerdings müsse das Einvernehmen mit den Nachbarn hergestellt werden. Wenn das Parkhaus kommt, dann könne der Stadtplatz mit Maxplatz und Taubenmarkt autofrei gestellt werden.

Steiner sprach sich dafür aus, Flächen zu sparen. Der immer weiter fortschreitenden Versiegelung müsse Einhalt geboten werden.

Als aktiver Landwirt will er sich nicht zuletzt auch für eine Verständigung zwischen den Bauern und den Bürgern einsetzen. Vieles liege im Argen. Er, Steiner, strebe an, im Stadtrat ein Bindeglied zwischen den Erzeugern auf der einen und den Verbrauchern auf der anderen Seite zu sein.

Joerger war 2014 Oberbürgermeisterkandidat der Traunsteiner Liste gewesen. Und nun wollte er wieder den Hut in den Ring werfen. Doch in der Abstimmung unterlag er knapp. Für ihn hat die Eindämmung des Klimawandels, wie er betonte, »höchste Priorität«. In Traunstein umzusetzen seien alle Forderungen, die die »Friday-for-Future«-Bewegung im April an die Stadt übergeben habe.

Nicht abfinden will sich Joerger damit, dass der Stadtrat es abgelehnt hat, den Klimanotstand in der Stadt auszurufen. Er will die Angelegenheit nochmals auf den Tisch bringen. »Der Klimawandel schädigt bereits heute die Gesundheit vieler Menschen, insbesondere von Kindern«, so Dr. Joerger. Viele Wissenschaftler warnten, dass »unsägliches Leid« ohne ein Umsteuern nicht mehr zu verhindern sei.

Ohne Klimapolitik muss man über die anderen Dinge gar nicht reden«, sagte Ulrike Hoernes, die sich wie alle anderen Kandidaten für die Stadtratswahl vorstellte. Ein Anliegen sei es insbesondere auch, auf die »kleinen Leute zu schauen. So sei es etwa auch gelungen – allerdings erst nach elf Monaten – eine Behindertentoilette in der Stadt so einzurichten, dass sie von einem Behinderten allein – und zwar über Knopfdruck – geöffnet werden könne.

Liste für Stadtratswahl aufgestellt

Steiner auf Platz eins

Eine Liste mit Kandidaten für den Stadtrat hat die Traunsteiner Liste aufgestellt. Auf Platz eins steht Simon Steiner, der sich um das Amt des Oberbürgermeisters bewirbt.

Hinter ihm folgen Ulrike Hoernes, Dr. Ralph Joerger, Bernhard Gerl, Dr. Thomas Graf, Dr. Tanja Klaus-Joerger, Max Rolshausen, Christophe Levannier, Gertraud Kallsperger, Andreas Huber, Klaus Lindner, Wolfgang Schrag, Ewald Kleyboldt, Rupert Strähhuber, Peter Blumenthal, Janina Hoernes, Rainer Langenwalter, Niklas Hoernes, Anneliese Oberhuber, Robert Gastager, Sonja Englmaier, Hubert Gstettner, Philipp Schrag, Hans Englmaier und Heidi Stegmann.

25 Kandidaten stehen nun auf der Liste, fünf weitere Plätze für die Wahl des in Zukunft 30-köpfigen Stadtrats sind noch zu vergeben. Entweder erfolgen Nachnominierungen, so der Tenor, oder Mehrfachnennungen.

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