Traunstein: Oberbürgermeister Dr. Christian Hümmer ging auf die Folgen der Coronakrise ein
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Bei der konstituierenden Sitzung in der Klosterkirche wurden 16 neue Stadtratsmitglieder vereidigt. Künftig setzt sich das Gremium aus 30 Mitgliedern sowie dem neuen Oberbürgermeister Dr. Christian Hümmer zusammen. (Foto: Reiter)

OB Hümmer: »Wir haben viel Arbeit vor uns«

Traunstein – 16 neue Stadträte gehören dem Traunsteiner Gremium an. Sie wurden bei der konstituierenden Sitzung in der Klosterkirche feierlich vereidigt. »Wir haben viel Arbeit vor uns«, betonte der neue Oberbürgermeister Dr. Christian Hümmer. Er ging in seiner Antrittsrede auf konkrete Themen ein, die angepackt werden müssten, und sprach die wirtschaftlichen Folgen für die Stadt durch die Coronakrise an.


Seiner Meinung nach waren die Maßnahmen zu Beginn der Krise richtig. »Denn es galt, eine Situation wie in Bergamo zu verhindern.« Jetzt aber sei – »zumindest vorläufig« – die Gefahr einer Überlastung des Gesundheitssystems gebannt. »Deswegen müssen auch die Beschränkungen, soweit wie möglich, reduziert werden«, betonte Christian Hümmer. Denn die Freiheit einer gesamten Bevölkerung dürfe nicht dauerhaft eingeschränkt werden.

Der neue Oberbürgermeister versicherte, »alles was in der Macht der Stadt steht, für die heimische Wirtschaft zu tun, um ihr in der Krise und aus der Krise zu helfen.«

Hümmer geht davon aus, dass die Große Kreisstadt in diesem und dem kommenden Jahr mit »erheblichen Steuerausfällen« rechnen müsse. »Ich rechne mit bis zu zehn Millionen Euro weniger.« Trotzdem versprach er, nicht bei den Schwächsten zu sparen. »Unsere Stadt bleibt eine kulturelle, soziale und menschliche Stadt. Wir sind für Bedürftige, Menschen mit Behinderung, Kinder, Senioren, Alleinerziehende und Familien auch in der Krise da«, betonte der neue Oberbürgermeister. In Bezug auf die Wirtschaft kündigte er ein umfassendes Wirtschaftspaket an, an dem bereits fleißig gearbeitet werde.

Neben der Bewältigung der Coronakrise sprach der Oberbürgermeister auch weitere Themen an, mit denen sich der neue Traunsteiner Stadtrat beschäftigen werde. Ganz konkret nannte er Familien, neue Verkehrskonzepte, preisgünstigen Wohnraum, Umweltschutz und den Bildungscampus Chiemgau. »Diese Jahrhundertchance müssen wir nutzen«, betonte er in Bezug auf das vom Landkreis geplante Projekt.

Eine Frage werde das Gremium aber besonders beschäftigen: »Wie wollen wir die Stadt in Zukunft finanzieren? Durch Schulden? Durch mehr Steuereinnahmen? Durch den Verkauf von Vermögen? Oder eine Mischung?« Leider sei es in guten Zeiten versäumt worden, Rücklagen zu bilden. »Dies ist eine Hypothek«, betonte Oberbürgermeister Christian Hümmer. Und weiter: »Wir haben viel Arbeit vor uns. Doch uns verbindet eines, nämlich die Leidenschaft für Politik«, sagte er in Richtung der Stadträte.

Das neue Gremium setzt sich aus sechs Fraktionen zusammen, bisher waren es fünf. Die CSU hat zehn Sitze, Bündnis 90/Die Grünen stellen sieben Mitglieder, die SPD und die Linke bilden eine gemeinsame Fraktion mit fünf Mitgliedern, die Unabhängigen Wähler haben vier Sitze, die Traunsteiner Liste und die Initiative Traunstein stellen je zwei Mitglieder.

Neu im Stadtrat sind für die CSU Simon Schreiber, Konrad Baur, Andrea Maier, Andreas Kaiser, Rolf Wassermann und Hans Zillner jun., für die Grünen sitzen neu im Stadtrat Helga Mandl, Dr. Patrick Nepper, Ursula Lutzenberger und Valentin Rausch, für die SPD ist es Nils Bödeker und für die UW Tobias Steinberger. Von der Traunsteiner Liste hat es Bürgermeisterkandidat Simon Steiner neu in den Stadtrat geschafft. Die Linke wird von Denis Holl vertreten und die vor der Wahl neu gegründete Initiative Traunstein von Susanne Deckert und Georg Osenstätter. Sie alle wurden in der konstituierenden Sitzung vereidigt. KR

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