Nach den letzten guten Spielen war es eigentlich nur die Frage, wie hoch die SG Schönau gewinnen würde. Und im ersten Durchgang sah es auch nach einer klaren Sache aus. Nach dem Anpfiff des souveränen Schiedsrichters Klaus Plenk vom ASV Grassau diktierten die Schönauer vor 70 Zuschauern das Geschehen beinahe nach Belieben. Die Gäste agierten mit einer Defensivtaktik und bauten auf Konter, die jedoch die starke Schönauer Abwehr immer wieder unterband. Dagegen rollte ein Angriff nach dem anderen Richtung Gästetor.
Die Schönauer spielten von Beginn an wie aus einem Guss: ballsicher, stark im Tackling, mit viel Laufarbeit und gekonnten Ballstafetten sowie sehenswerten Angriffen. So war es nur eine Frage der Zeit, wann Schönau in Führung gehen würde. In der fünften Minute kamen die Schönauer nach einem weiten Ball zur ersten Chance, die Simon Sanktjohanser noch knapp vergab. Wenig später zog Stefan Weinbuch ab und der Ball zischte an der Kreuzecke vorbei. Die Schönauer agierten nach Belieben und die überforderten Gäste konnten nur mit einem Abwehrkampf reagieren.
Doch in der 16. Spielminute hielt das Abwehrbollwerk nicht mehr stand und der starke junge Defensivspieler Korbinian Kastner erzielte nach einer umstrittenen Situation die Führung. Die Gäste monierten nämlich heftig auf Foulspiel, doch der Schiedsrichter hatte die Situation anders gesehen. Die Leobendorfer wurden jetzt etwas offensiver. Dennoch blieben die Schönauer am Drücker. Mitte der ersten Halbzeit erkannte der Unparteiische bei einer Top-Chance der Schönauer auf Abseits, was heftige Proteste der Fans nach sich zog.
Der auffälligste Leobendorfer Spieler, Konstantin Rubach, zog nach gut einer halben Stunde aus 25 Metern ab, jagte den Ball jedoch in die Wolken. Das Spiel wogte weiterhin gegen das Gästetor, Leobendorf blieb harmlos. Dann war das Match nach einem unglücklichen Zusammenprall von Julian Wagner mit Michael Felber längere Zeit unterbrochen, weil beide Spieler behandelt werden mussten. Wagner konnte weiterspielen, Felber kam zur Untersuchung ins Krankenhaus. Wagner hatte sich schnell erholt und brachte die SG mit einem Flugkopfball nach einem Freistoß von Stefan Weinbuch nur Minuten nach dem Zusammenprall mit 2:0 in Führung. Und wiederum nur wenig später zirkelte der vor Spiellaune sprühende Edeltechniker Weinbuch einen Eckball auf Simon Sanktjohanser, dessen Kopfball um Zentimeter am langen Pfosten vorbeiflog.
Gäste werden nach der Halbzeit stärker
Im zweiten Abschnitt kamen die Gäste besser auf und bereits in der 53. Minute verkürzte Maxi Eidenhammer unhaltbar für SG-Schlussmann Franz Lenz in die Kreuzecke auf 2:1. Danach wackelten die Schönauer etwas, fingen sich aber und setzten ihr gutes Spiel fort. Der eingewechselte Louis Graßl vergab in der 80. Minute eine große Möglichkeit zur endgültigen Entscheidung. Die folgte in der 90. Minute mit dem 3:1 durch Simon Sanktjohanser. Wieder war es Weinbuch, der eine Ecke ausführte, nach der Sanktjohanser seine Leistung krönte.
Mit dem erwarteten Sieg untermauerte die SG Schönau ihre Ambition, am Ende ganz vorne zu stehen. Nachdem Trainer Franz Hillebrand bei einem Eisstock-Turnier in St. Moritz im Einsatz war, coachten Thomas Kastner und Hans Maier das Team.
SG Schönau: Franz Lenz; Raphael Stromitzky, Leonhard Pletzer, Simon Sanktjohanser, Korbinian Kastner, Michael Hirtl-Stanggaßinger, Julian Wagner, Maximilian Paar (78. Louis Graßl), Felix Zange (87. Dominik Meyer), Stefan Weinbuch, Sebastian Ebner.
Christian Wechslinger