Skisprung-Vizeweltmeister Andreas Wellinger sowie das erfolgreiche Biathlon-Quartett Franziska Preuß, Marlene Fichtner, Johannes Kühn und Philipp Nawrath wurden auf dem Balkon des Hotels zur Post von Moderator Harald von Knoerzer-Suckow und Co-Moderatorin Steffi Böhler begrüßt und befragt. Die Fans standen auf der abgesperrten Hauptstraße und bekamen neben spannenden Interviews auch Bilder auf einer Videoleinwand geboten. Dazu gehörten auch Einblendungen, bei denen die Erfolge der Sportler gezeigt wurden.So auch Andreas Wellingers entscheidender Sprung zu WM-Silber in Trondheim. Der Weißbacher, der für den SC Ruhpolding antritt, hatte im vergangenen Winter zudem als erster Deutscher die Raw-Air-Tour mit Springen in Oslo und Vikersund gewonnen.
»Ich mag die Schanze in Vikersund sehr gerne«, berichtete er. Nun darf sich der 29-Jährige auf den kommenden Winter freuen, in dem die Skiflug-WM in Oberstdorf, die Vierschanzentournee sowie die Olympischen Spiele in Mailand die sportlichen Höhepunkte bieten. »Wenn sie die Schanzen rechtzeitig fertig bekommen«..«, grinste Wellinger. Er freut sich auf Olympische Spiele, »zu denen man mit dem Auto hinfahren kann und nicht fliegen muss.« Er selbst hatte Olympia-Gold 2014 in Sotschi (Russland) und 2018 in Pyeongchang (Südkorea) erkämpft, 2022 (Peking) war er nicht am Start.
Nun hofft er auf die »Heim-Spiele« in Norditalien. Gratulationen bekam Wellinger unter anderem von Hermann Feil, dem neuen Vorstand des Skiclubs Ruhpolding. Einen uralten Sprungski gab's obendrauf: »Eine Bindung wäre da auch nicht schlecht ...« schmunzelte Wellinger.
Grund zur Freude hatte auch das Biathlonteam, dessen geehrte Sportler allesamt am Stützpunkt Ruhpolding trainieren. Franziska Preuß (SC Haag) hatte mit dem Sieg im Gesamtweltcup sowie vier Medaillen bei der Biathlon-WM 2025 in Lenzerheide mächtig abgeräumt. Dabei erinnerten Harald von Knoerzer-Suckow und sie auch an ihre sportlichen Anfänge. Preuß kam aus der Leichtathletik und hatte zum Geburtstag 2009 von ihren Eltern einen Gutschein für das Programm »Biathlon erleben« in Fritz Fischers Biathlon-Camp geschenkt bekommen. Sie machte mit – und war ebenso begeistert wie Fischer. Der wollte sie gleich zum Biathlon bringen – »aber ich dachte, bis es Mai wird und das Training beginnt, hat er mich bestimmt vergessen. Dann kam sein Anruf ...« erinnerte sich Preuß – und dankte ausdrücklich noch einmal Fischer, der im Publikum stand.
Eine junge Sportlerin, die ihr nacheifert, ist Marlene Fichtner (SC Traunstein). Die 22-Jährige hatte im vergangenen Winter sogar ihr Weltcup-Debüt feiern können. Gemeinsam mit Elias Seidl (SC Ruhpolding) steht sie sinnbildlich für die Nachwuchsarbeit am Stützpunkt. Seidl hatte im vergangenen Winter unter anderem Silber bei der Junioren-EM in Altenberg (Sprint) und bei der Junioren-WM 2025 in Östersund (Staffel) erkämpft.
Etablierte Kräfte sind dagegen Johannes Kühn (WSV Reit im Winkl) und Philipp Nawrath (SK Nesselwang). Sie durften gemeinsam einen großen Erfolg feiern: Mit der deutschen Staffel holten sie WM-Bronze. »Dass der Johannes ausgerechnet im wichtigsten Wettkampf der Saison keinen einzigen Nachlader gebraucht und Null geschossen hat, war schon beeindruckend«, lobte Nawrath. Kühn hatte damit einen wesentlichen Anteil am Erfolg des deutschen Quartetts.
Ein großes Lob gab es zudem für zwei erfolgreiche Trainer aus Ruhpolding. Damencheftrainer Kristian Mehringer (Biathlon) konnte sich in der vergangenen Saison wieder über starke Leistungen seiner Schützlinge freuen. Ebenso der Bundestrainer für die Nordische Kombination Damen, Florian Aichinger. Beide waren einst selbst erfolgreiche Sportler, »aber wenn man im Netz nachschaut, findet man fast nur Erfolge von Florian«, scherzte der Moderator. »Naja, dass ich Junioren-Weltmeister war, steht schon drin...«, konterte Mehringer lachend.
Über die Erfolge der Aktiven freuten sich auch die Vertreter der Politik. Ruhpoldings Bürgermeister Justus Pfeifer übergab Blumen und Preise an die Aktiven. Dies geschah teilweise gemeinsam mit dem geschäftsführenden Landrat Sepp Konhäuser. Auch der heimische Bundestagsabgeordnete Siegfried Walch gehörte zu den Gratulanten.
Ein besonderes Lob hatte Justus Pfeifer nicht nur für die Sportler parat. Das Biathlonzentrum sei ein Aushängeschild der Gemeinde, »und was das ganze Team da hinten in der Chiemgau-Arena leistet, ist hervorragend«, hob er hervor.
Die Sportler waren von einigen Skikindern des SC Ruhpolding auf den Balkon geleitet worden, auch die Beppos waren wieder aktiv. Im Anschluss an die Gespräche ging's für die Sportler noch nach unten zu den wartenden Fans, für die sie fleißig Autogramme schreiben.
Trotz des Regeneinbruchs zu diesem Zeitpunkt ließen sich die Gäste die gute Laune nicht verderben. Sie feierten bei bester Musikunterhaltung. who