Zunächst schien es so, als agiere der Gast nur mit hohen Bällen auf seine technisch versierten Stürmer. Doch im Laufe der Begegnung mit offenen Visieren auf beiden Seiten zeigte Kammer auch spielerische Elemente, die man bei der SG Schönau des Öfteren vermisste. Auch die vielen Fehlpässe zeichneten Schönau nicht aus. Allerdings suchten auch die Platzherren ihr Heil oft mit hohen Bällen, die zumeist sichere Beute der Gästeabwehr wurden. Nach einem der Abspielfehler kam ein Gästestürmer frei zum Schuss, doch der Schönauer Torhüter entschärfte die Situation. Im Nachhinein hätte ein Treffer wegen Abseits nicht gezählt. Doch schon diese gekonnte Aktion sollte dem Schönauer Torwart die nötige Sicherheit geben, die er auch noch gebraucht hat.
Nachdem Kammer sein Anfangspulver verschossen hatte, kam Schönau besser in die Begegnung und diktierte phasenweise das Geschehen. Schönau zog das Spiel auseinander und kam immer wieder über die Flügel. Doch die Viererabwehrkette der Deutschen Jugendkraft stand bis in die 10. Spielminute gut. Gegen einen Kunstschuss von Justin Stromitzky war die Gästeabwehr jedoch ohne Chance, da der Ball, aus 16 Metern abgefeuert, genau in der Kreuzecke landete. Doch schon im Gegenzug führte ein weiteres ungenaues Abspiel zur nächsten Chance von Kammer. Doch Torhüter Brandner entschärfte die große Chance der Gäste zur Ecke. Wenig später holte Brandner einem durchgebrochenen Stürmer den Ball vom einschussbereiten Fuß. Maximilian Kosak und Mannschaftskapitän Christoph Wimmer bekamen die Schönauer nie richtig in den Griff. In der 20. Minute klärte Brandner bei einem Schuss von Christoph Kosak.
Die Unsicherheiten in der Schönauer Abwehr brachten in der 27. Minute auch den verdienten Ausgleich durch Christoph Wimmer, der sich durch die pomadige Schönauer Spielweise schon angekündigt hat. Danach neutralisierten sich die beiden Mannschaften im Mittelfeld, ehe in der 38. Minute wieder Kammer am Zug war. Brandner zeigte jedoch die dritte Glanztat und bewahrte sein Team vor einem Rückstand. Dann waren wieder einmal die Schönauer am Zug. Julian Kastner verlängerte mit dem Kopf, doch Felix Zange scheiterte an Ersatztorhüter Felix Kriegenhofer. Die Schönauer Führung in der 43. Minute war ein echter Ebner (früher Wessels). Der schnelle und trickreiche Stürmer wurde gut angespielt, düpierte seine Gegenspieler und schoss unhaltbar zum 2:1 ein. Doch schon Sekunden später wehrte Brandner eine gefährliche Aktion wieder von Maximilian Kosak ab und bewahrte die 2:1-Halbzeitführung. Davor war ein Gästestürmer durch, schoss jedoch knapp am Tor vorbei.
Im zweiten Abschnitt zeigten sich die Schönauer sicherer. In der 64. Minute zitterte das Torgebälk bei einem Hammerschuss von Ebner. 78 Minuten zeigte die Uhr des guten Schiedsrichters Veselko Safundzic vom WSV Bayerisch Gmain, als zunächst Brandner zum wiederholten Male abwehrte, seine Vorderleute die Situation aber nicht klären konnten und neuerlich Christoph Wimmer zum 2:2 getroffen hat. Jetzt schien sich sogar eine Niederlage anzubahnen, denn Kammer versuchte nun alles. Doch der unermüdlich rackernde Julian Kastner brachte seine Mannschaft in der 84. Minute zum dritten Mal in Führung. In der 90. Minute rettete wieder einmal Torwart Brandner und in den letzten hektischen Spielminuten hielten die Schönauer durch eine letzte Klasseaktion von Brandner den Vorsprung und sicherten ihren zweiten Saisonsieg im sechsten Spiel.
Mit ein Garant für den wichtigen Sieg war der Einsatz des ehemaligen Top-Abwehrchefs Daniel Widl, der für Sicherheit sorgte. Und natürlich war der Vater des Sieges Torwart Raphael Brandner, der überragend gehalten hat.
SG Schönau: Raphael Brandner; Daniel Widl, Valentin Lagler, Simon Sanktjohanser, Korbinian Kastner, Michael Hirtl-Stanggaßinger, Justin Stromitzky, Maximilian Paar, Felix Zange, Julian Kastner, Sebastian Ebner (46./Louis Graßl, 58./Georg Biberger, 77./Julian Wagner.
Christian Wechslinger