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Mit der Hacke versuchte Teisendorfs Routinier Raimund Gasser (rechts), sich an Oberteiendorfs Verteidiger Bernhard Prantler vorbeizutanken. (Foto: Bittner)

Lindner fliegt früh, Fuchs sticht spät

Nach dem souveränen 5:2-Auswärtserfolg beim Gemeindenachbarn DJK Weildorf stand für den TSV Teisendorf das nächste Lokalderby in der Fußball-Kreisliga 2 an. Trotz einer couragierten Leistung und über eine Halbzeit in Unterzahl mussten sich die Rothosen am Ende mit einem Punkt zufriedengeben. Der SV Oberteisendorf traf in der Schlussphase noch zum 1:1.


Schon von Beginn an waren die unterschiedlichen Marschrouten beider Mannschaften klar zu erkennen. Der Teisendorfer Interimscoach Franz Schwangler, der den im Urlaub befindlichen »Baschi« Huber vertrat, schickte seine Mannschaft mit einer klaren taktischen Struktur in die Partie – der Lohn: Es gab ein deutliches Ballbesitzübergewicht. Der SVO hingegen konzentrierte sich fast ausschließlich auf das Verteidigen und auf lange Bälle.

So blieben Torchancen in der Anfangsphase Mangelware. Die ersten Halbchancen verzeichneten die »Rothosen«: Daniel Köck schoss die Kugel deutlich am Gehäuse von SVO-Keeper Daniel Berger vorbei. Auf der Gegenseite setzte Christian Spiegelsberger das Leder aus aussichtsreicher Position weit über das Fangnetz.

Ein Schlüsselmoment ereignete sich kurz vor der Pause: Michi Lindner sah nach zwei umstrittenen Entscheidungen die Gelb-Rote Karte. Die Teisendorfer hatten für diese harte Entscheidung von Schiedsrichter Ronny Schmidt kein Verständnis. Der TSV musste somit über eine Halbzeit in Unterzahl agieren.

Am Spielverlauf änderte sich zunächst wenig. Der SVO verteidigte weiterhin konsequent und diszipliniert, phasenweise waren die Gäste sehr gut gestaffelt, sodass Teisendorf kaum Druck aufbauen konnte. Torgefahr entstand fast ausschließlich über Standardsituationen – etwa, als SVO-Tormann Daniel Berger einen Freistoß von Maxi Oeggl aus rund 35 Metern beinahe per Slapstick ins eigene Tor beförderte.

Zur Pause reagierte Schwangler und brachte den unter der Woche kränklichen Lukas Pöllner für den angeschlagenen Raimund Gasser. Thomas Leitmann rückte daraufhin in den Sturm, während Pöllner den linken Flügel übernahm. Diese Umstellung zeigte Wirkung: Die »Rothosen« bestimmten weiterhin das Geschehen und gingen in der 55. Minute in Führung. Nach einer Flanke landete der Ball bei Sebastian Pöllner, der aus etwa 16 Metern abzog. Der Schuss gelang durch die Beine eines Oberteisendorfers, der auch noch Berger die Sicht verstellte, und sprang an den linken Innenpfosten und über die Linie – 1:0 für den TSV (55.).

SVO-Trainer Sebastian Schallinger reagierte und brachte mit Julian Greim, Robin Mayer und Jürgen Fuchs drei frische Kräfte. Diese Wechsel verliehen seiner Elf mehr Entlastung und Tempo im Umschaltspiel. Zwar blieb die Partie chancenarm, doch weiterhin fair geführt. Lediglich einige Entscheidungen des Unparteiischen sorgten für Hektik.

Teisendorf versuchte trotz Unterzahl, weiter nach vorne zu spielen. Oberteisendorf setzte in der Schlussphase vermehrt auf schnelle Konter – und einer davon saß: Eine perfekte Flanke von der rechten Seite fand den eingewechselten Fuchs, der unbedrängt, aber wuchtig einköpfte (89.). Mit der ersten wirklich zwingenden Gelegenheit gelang dem SVO der Ausgleich – Schallingers Matchplan ging damit auf.

In der Nachspielzeit fehlten der Heimelf die Kräfte, um noch einmal entscheidend zurückzuschlagen. Ein letzter Eckball des SVO blieb auch ungefährlich, und so endete das Derby leistungsgerecht 1:1. Angesichts der Tabellenkonstellation hilft das Remis keinem der Teams entscheidend weiter. fb

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