Knapp 4900 aktive Feuerwehrkräfte stehen im Landkreis zur Verfügung, »was eine geringe Zunahme zum Vorjahr entspricht«, so Grundner, der weiter informierte, »dass mittlerweile 32 Feuerwehren einen zweiten stellvertretenden Kommandanten eingeführt haben.
Eine deutliche Steigerung gab es hingegen bei den Einsatzzahlen. Die Floriansjünger rückten vergangenes Jahr zu 5015 Einsätzen aus. Die Mehrzahl der Einsätze lag im Bereich der Technischen Hilfeleistung, zu der auch die Unwettereinsätze gezählt werden. »Wir empfehlen auf Grund der zunehmenden Starkregenereignisse dringend allen Feuerwehren, dass sie mindestens 100 Sandsäcke für die schnelle Bürgerhilfe vor Ort vorhalten«, so der Kreisbrandrat.
Der Freistaat Bayern investiere derzeit in die Verbesserung und Erneuerung der Ölwehrausrüstung. Dazu werden für den Leitstellenbereich Traunstein, der die Landkreise Traunstein, Berchtesgadener Land, Altötting und Mühldorf umfasst, in den kommenden Monaten mehrere Fahrzeuge und Sonderausrüstungen zur Verfügung gestellt, informierte Christoph Grundner weiter.
Besonders erfreut zeigte er sich darüber, dass nach einer mehrjährigen Pause der Kreisfeuerwehrverband wieder einen Lehrgang zur Absturzsicherung anbieten kann. Dieser soll rund um das Feuerwehrhaus und den Bauhof in Waging durchgeführt werden.
Rupert Kink vom Fachbereich »Vegetationsbrandbekämpfung« informierte, dass es dazu im kommenden Jahr ein Lehrgangsangebot für die »Mannschaften« sowie die »Führungskräfte« geben wird. Darüber hinaus erarbeiten die Mitglieder derzeit eine Fachempfehlung dafür, was jede Ortsfeuerwehr zukünftig an Ausrüstung zur Bekämpfung von Vegetationsbränden vorhalten sollte.
Florian Ettmayr gab bekannt, dass der Lehrgangskatalog für das kommende Jahr bereits fertig ist. »50 unterschiedliche Lehrgangstypen werden in 186 Lehrgängen angeboten. Damit schaffen wir ein Ausbildungsangebot für 2407 Einsatzkräfte«, so der Fachkreisbrandmeister für das Ausbildungswesen. An den Feuerwehrschulen Geretsried, Regensburg oder Würzburg können im kommenden Jahr hingegen lediglich 95 Einsatzkräfte eine Ausbildung absolvieren.
Maximilian Geppert konnte seitens des EDV-Teams einen Überblick über die Entwicklung des landkreisweiten Verbands-Portals sowie die Einsatzleitsoftware »EDP4« liefern. »In unserem Portal sind fast 2000 Benutzer registriert. Und über die Einsatzleit-Software wurden mittlerweile rund 12 000 Einsätze erfasst – und dies bei einem störungsfreien Betrieb seit Oktober 2020.«
231 Floriansjünger legten Leistungsabzeichen ab
Für den Inspektionsbereich »Florian Traunstein Land 3«, also den 20 Feuerwehren im östlichen Landkreis, gab Kreisbrandinspektor Günter Wambach einen umfassenden Rückblick. Personelle Veränderungen gab es bei der Feuerwehr Otting. Dort bilden nun Bernhard Kaspar und Michael Würnstl das Führungsduo der Wehr. In Taching am See wurde ebenfalls eine turnusmäßige Kommandantenwahl durchgeführt. Für die kommenden sechs Jahre wurde Michael Lechner zum Kommandanten gewählt. Seine beiden Stellvertreter sind Markus Krautenbacher und Daniel Mayer. In Kirchheim wurde Christoph Thalbauer als Aktiven-Chef gewählt. Franz Berreiter und Kathrin Winkler sind seine Stellvertreter. »Mit Alexander Huber von der Feuerwehr Palling konnten wir im Kreisverband auch einen neuen Schiedsrichter gewinnen«, informierte Wambach weiter. »In Tittmoning konnte das langersehnte neue Hilfeleistungslöschfahrzeug 20 seinen Dienst aufnehmen«, freute sich der Kreisbrandinspektor. »Ansonsten gab es in unserem Bereich keine größeren Anschaffungen oder Baumaßnahmen.«
Mehr als 200 Nachwuchskräfte durchliefen im Inspektionsbereich die modulare Trupp-Ausbildung und stellten sich den Prüfungen des Basis- oder Abschlussmoduls. 16 Feuerwehren im Inspektionsbereich haben sich zu Leistungsabzeichen angemeldet. Insgesamt 231 aktive Frauen und Männer sowie Nachwuchskräfte waren in den Bereichen Technische Hilfeleistung, Brandbekämpfung sowie dem Jugendleistungsabzeichen angetreten. »Damit halten wir ziemlich genau das Niveau der letzten Jahre«, freute sich Günter Wambach.
Busunfall in Petting und Brand in Kirchheim
»Bei der Technischen Hilfeleistung waren wir mit der gesamten Bandbreite gefordert«, betonte der Kreisbrandinspektor und bedauerte, »dass wir es auch leider wieder mit mehreren tödlichen Verkehrsunfällen zu tun hatten«. Exemplarisch hob er den Einsatz im Februar hervor, als ein Schulbus in das Feuerwehrhaus Petting gekracht war.
Das Feuer auf einem landwirtschaftlichen Anwesen bei Kirchheim bildete das größte Brandereignis für die Feuerwehren im östlichen Landkreis. »Auffällig ist, dass die Einsätze wegen angebrannten Essen zugenommen haben, was normalerweise eher ein Problem in der Stadt ist und weniger bei uns im ländlichen Bereich«, betonte Wambach.
Mehrmals waren die Floriansjünger bei Unwetterereignissen gefordert. Zweimal wurde die Feuerwehr-Führungsstelle Salzach im Feuerwehrhaus Fridolfing alarmiert. Zudem waren die Feuerwehren mit dem Hilfeleistungskontingent des Landkreises Traunstein zum Hochwassereinsatz in den Landkreis Pfaffenhofen an der Ilm in die Gemeinde Baar-Ebenhausen ausgerückt, um dort den Menschen zu helfen.
In Lampoding wurde ein großer Übungstag für die Feuerwehren im Kreisbrandmeisterbereich »Florian Traunstein Land 3-2« und weitere Hilfsorganisationen durchgeführt. »Ich danke den Lampodingern von Herzen, dass sie kurzfristig für die Feuerwehr Petting eingesprungen waren«, so Günter Wambach. Der Tag war eigentlich in Petting geplant, da deren Feuerwehrhaus aber auf Grund des Unfalls nur eingeschränkt nutzbar war, wurde der Übungstag kurzerhand ins Nachbardorf verlegt. Im September gab es zudem eine Großübung bei der Firma Rosenberger in Pietling. Darüber hinaus hatten einige weitere Feuerwehren größere Übungen durchgeführt, um sich auf Einsätze bestmöglich vorzubereiten. hob