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Wer zum Telefon greift und im Finanzamt Traunstein Antworten zu Fragen bekommen will, die die Grundsteuererklärung betreffen, hängt nach Angaben von Gerti S. dann immer wieder in der Warteschleife – minutenlang und damit so lange, bis man auflegt.

Gerti S. hängt immer wieder in der Warteschleife beim Finanzamt – Fragen zur Grundsteuer

Traunstein – Eine Grundsteuererklärung abgeben muss auch Gerti S.. Fragen stellt sie, doch Antworten bekommt sie nicht – von den Fachleuten im Finanzamt in Traunstein. Immer wieder hat sie versucht, einen Ansprechpartner ans Telefon zu bekommen, bislang jedoch vergeblich. »Mittlerweile bin ich bei über 35 telefonischen Versuchen und bei einer E-Mail«, erzählt sie im Gespräch mit dem Traunsteiner Tagblatt. Auf die E-Mail habe sie überhaupt keine Reaktion erhalten. Und wenn sie den Telefonhörer in die Hand genommen habe, dann sei sie in die Warteschleife gekommen – wo sie dann nach teilweise zehn Minuten aufgelegt habe. Oder aber der Anschluss sei besetzt gewesen.


Der Gesetzgeber reformiert die Grundsteuer. Und nun nennt er unwiderruflich einen Termin: Alle Eigentümer von Grund und Boden müssen bis Ende Januar eine Erklärung abgeben. Viele unter ihnen sind dieser Aufforderung noch nicht nachgekommen. Erst vor einigen Tagen hat das Finanzamt Traunstein mitgeteilt, dass bislang nur rund die Hälfte der Steuerpflichtigen das Formular ausgefüllt habe.

Gerti S. kann sich vorstellen, dass vor allem auch ein Grund zu nennen ist: dass die Beratung durch die Experten im Finanzamt zu wünschen übrig lässt, Fragen offen und die Formulare letztlich unausgefüllt bleiben. »Ich kann jeden verstehen, der die Grundsteuererklärung noch nicht abgegeben hat. Ich versuche seit Wochen, das Finanzamt in Traunstein oder die Hotline zu erreichen« – bislang jedoch erfolglos.

Ohne Zweifel sei die Bewältigung der Fragenflut, wie sie weiter ausführt, »für alle Behörden beziehungsweiter Finanzämter ein enormer Kraftakt«. Wenn aber vom Bürger verlangt wird, sich benötigtes Wissen anzueignen, die Zeit dazu aufzubringen und sich fristgerecht mit der Erklärung zu beschäftigen, »dann erwarte ich als Steuerzahler auch, dass mir eine benötigte Hilfestellung nicht nur zugesichert, sondern auch gegeben wird«.

Die bayerische Steuerverwaltung sei sich ihrer Verpflichtung als Dienstleister für die Steuerbürger bewusst und leiste ihr Möglichstes, dieser Anforderung gerecht zu werden, sagt Sina Müller von der Pressestelle in der Dienststelle Nürnberg des Bayerischen Landesamts für Steuern. »Eine möglichst unbürokratische Umsetzung des Bayerischen Grundsteuergesetzes ist uns dabei auch ein wichtiges Anliegen.«

Aus diesem Grund werden die Steuerpflichtigen laut Müller bei der Erstellung ihrer Grundsteuererklärung über ein vielfältiges Serviceangebot der Steuerverwaltung unterstützt. Neben der Grundsteuer-Hotline stehe zu den Regelungen im Baye-rischen Grundsteuergesetz ein umfassendes Informations- und Hilfsangebot via Website – auf www. grundsteuer.bayern.de –, Chatbot, also Dialogsystem, und Informationsbroschüre zur Verfügung. »Weiterhin helfen ausführliche Anleitungen zu den Steuererklärungsvordrucken und in Elster beim Erstellen der Grundsteuererklärungen.« Auf der Website seien zudem beispielhafte Video-Ausfüllanleitungen veröffentlicht, die nach bisheriger Erfahrung von vielen Nutzern als sehr hilfreich empfunden werden.

Wartezeiten lassen sich nicht vermeiden

»Wir bedauern, dass es bei Anrufen bei einzelnen Finanzämtern und der Informations-Hotline zur Bayerischen Grundsteuer zu längeren Wartezeiten gekommen ist«, führt die Pressesprecherin aus. Und weiter: »Dies lässt sich teilweise, insbesondere bei hoch frequentierten Tageszeiten – vormittags – und trotz dynamischer Besetzung der Hotline leider nicht immer vermeiden.«

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