Im Finanzplan bis 2025 sind verschiedene Projekte mit geplanten Einnahmen und Ausgaben berücksichtigt. Nach aktuellem Stand zeichnet sich dabei eine positive, wenn auch sehr geringe Finanzspanne ab. Lediglich 2024 und 2025 wird mit einem negativen Abschluss gerechnet, da die Zuführung zum Vermögenshaushalt – also der finanzielle Überschuss, der von der laufenden Verwaltung in Investitionen fließen kann – voraussichtlich nicht erwirtschaftet werden kann. Baur-egger betonte daher, dass künftig besonders auf vorausschauende Haushaltsplanung geachtet werden müsse.
Das Rechnungsprüfungsamt bewertete die Jahresrechnung 2023 insgesamt positiv. Dafür spreche besonders die hohe Zuführung an den Vermögenshaushalt. Zudem habe die Stadt sämtliche notwendigen Ausgaben aus eigenen Mitteln bestreiten können. Im Detail belief sich der Verwaltungshaushalt auf 63,22 Millionen Euro, der Vermögenshaushalt auf 22,218 Millionen Euro. Im Anschluss wurde Bürgermeister Hans-Peter Dangschat gemeinsam mit der Stadtverwaltung einstimmig entlastet.
Anschließend widmete sich Bauregger der Jahresrechnung der Stadtwerke für das Jahr 2023 und ging auf die wirtschaftliche Lage der einzelnen Betriebszweige ein. Die Wasserversorgung wurde dabei erneut als »gut« bewertet, während die Abwasserentsorgung – anders als im Vorjahr – als »nicht zufriedenstellend« eingestuft wurde. Die Wärmeversorgung schnitt »sehr gut« ab, ebenso blieben die Erträge bei der Stromnetzbeteiligung auf einem guten Niveau. Dagegen bleiben Hallenbad, Doppelturnhalle und Freibad – wie im Vorjahr – in den Erträgen »ungenügend«. Das ist jedoch üblich, da diese Bereiche von Natur aus nicht kostendeckend arbeiten.
Das Betriebsergebnis der Stadtwerke wird maßgeblich von Hallenbad, Freibad und Turnhalle geprägt. In der Wasserversorgung verschlechterte sich das Ergebnis von 548 000 Euro Überschuss 2022 um rund 31 000 Euro. Grund waren vor allem gestiegene betriebliche Aufwendungen und höhere Materialkosten, etwa gestiegene Strompreise.
Im Bereich der Abwasserbeseitigung zeigte sich eine deutliche Verschlechterung: Während 2022 noch ein Plus von 450 000 Euro erwirtschaftet wurde, stand 2023 ein Verlust von 284 000 Euro zu Buche. Ausschlaggebend waren hier gestiegene Materialkosten und Ausgaben für bauliche Maßnahmen, wie beispielsweise Leitungsbau.
Bei der Fernwärme hingegen konnten die Stadtwerke einen deutlichen Mehrgewinn von 68 223 Euro im Vergleich zum Vorjahr verbuchen. Grund dafür waren unter anderem gestiegene Umsatzerlöse aufgrund angehobener Tarife.
Bäder und Turnhalle blieben erwartungsgemäß defizitär. 2023 lag das Minus bei rund 1,56 Millionen Euro, im Vorjahr waren es 1,39 Millionen Euro. Auch hier machten sich steigende Aufwendungen, besonders beim Strom, bemerkbar. Erfreulich war jedoch, dass die Besucherzahlen im Hallenbad 2023 um 22 Prozent zunahmen und auch das Freibad mit 85 678 Gästen einen Zuwachs von vier Prozent verzeichnen konnte. Dennoch verschlechterte sich das Betriebsergebnis pro Besucher von minus 10,39 Euro auf minus 11,40 Euro.
Bauregger wies darauf hin, dass die aktuellen Eintrittspreise für die Bäder auf einem Beschluss aus dem Jahr 2016 beruhen und seitdem nicht angepasst wurden. Das Rechnungsprüfungsamt empfiehlt nun, die Eintrittspreise anzuheben, da die negativen Ergebnisse diesen Schritt nahelegen. Dennoch betonte Bauregger, dass eine vollständige Kostendeckung für kommunale Bäder kaum erreichbar sei. Investitionskosten für Bäder und Turnhalle übernimmt laut Vereinbarung weiterhin die Stadt Traunreut – diese Zahlungen fließen ins Eigenkapital der Stadtwerke.
Zu den weiteren Herausforderungen der Stadtwerke zählt der erhöhte Investitionsbedarf, etwa durch die Sanierung der Kantstraße und die Erschließung des Neubaugebiets Stocket. Die Bilanzsumme belief sich 2023 auf 51,437 Millionen Euro, die Aufwendungen auf 12,113 Millionen Euro, die Erträge auf 11,404 Millionen Euro. Unterm Strich ergab sich ein Jahresverlust von 708 991 Euro. ga