Kfz-Werkstatt der Chiemgau Lebenshilfe Werkstätten schließt
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Wenn Kfz-Meister Sepp Huber zum Monatsende die Werkstatt der CLW verlässt, wird diese geschlossen. (Foto: P.)

Kfz-Werkstatt der Chiemgau Lebenshilfe Werkstätten schließt

Traunreut – Die Chiemgau Lebenshilfe Werkstätten (CLW) betreiben seit vielen Jahren eine Kfz-Werkstatt, in der nicht nur firmeneigene Fahrzeuge gewartet und repariert werden, sondern auch von Kunden von außerhalb der Werkstätten. Ende September ist damit jedoch Schluss. Leiter Sepp Huber tritt in die Freistellungsphase der Altersteilzeit ein und die Werkstatt wird damit geschlossen.


Er gehe mit einem lachenden und einem weinenden Auge, sagt Sepp Huber im Gespräch mit unserer Zeitung. Nach 28 Jahren, die er hier tätig war und die Werkstatt geleitet hat, tut ihm der Abschied schon weh. Denn der Überseer denkt gerne an viele eifrige »Kolleginnen und Kollegen« in all den Jahren. Sie gingen ihm bei einfacheren Tätigkeiten zur Hand und lernten immer mehr Aufgaben zu übernehmen. Auch sehr geschickte Mädchen seien darunter gewesen. Stolz ist der gelernte Kfz-Meister auch darauf, dass einige seiner früheren Schützlinge es geschafft haben, an Außenarbeitsplätze auf dem ersten Arbeitsmarkt vermittelt zu werden. Die Werkstatt lief sehr gut und lange Zeit waren zwei Meister angestellt, um die Arbeit zu bewältigen.

In den ersten circa 15 Jahren der Tätigkeit von Sepp Huber in der Werkstatt gab es noch sogenannte Zivis (Zivildienstleistende) und einen großen eigenen Fuhrpark der CLW. Danach wurde der Anteil der Autos von Kunden aus der Bevölkerung mit der Zeit immer größer und natürlich brachten die Mitarbeiter der CLW ihre Fahrzeuge ebenfalls zum Sepp. Jede Woche kam außerdem ein Mitarbeiter von KÜS zur Überprüfung. Mit der Zeit wurde die Arbeit im Kfz-Bereich jedoch immer anspruchsvoller, heute geht vieles nur noch elektronisch, man braucht entsprechende Software für die Fehlersuche und das Wissen dazu, die einfacheren Tätigkeiten für Beschäftigte mit Beeinträchtigung wurden immer weniger.

»Es war eine schöne Zeit«, betont der 64-Jährige kurz vor seinem Abschied. »Ich bin mit Leib und Seele Mechaniker und konnte meine Arbeit mit dem Umgang mit Menschen verbinden.« Er habe hier nicht nur einen Arbeitsplatz gehabt, »es war für mich fast so wie eine eigene Werkstatt«. Seine Aufgabe, den Beschäftigten mit Behinderung etwas beizubringen, machte ihm großen Spaß und er habe immer gerne mit ihnen zusammengearbeitet. Für die Leitung der Chiemgau Lebenshilfe Werkstätten waren der Fachkräftemangel und die fortgeschrittene Technik letztendlich Grund dafür, die Kfz-Werkstatt nach dem Ende von Sepp Hubers Arbeitszeit zu schließen. »Er war ein exzellenter Meister und Gruppenleiter«, betont Geschäftsführer Dr. Jens Maceiczyk.

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