Die Besucher erwartet eine interaktive und familienfreundliche Dauerausstellung mit Medienstationen, welche die Geschichte des Erzbergbaus und der Eisenverhüttung im Achthal erzählt. Dabei werden auch die Menschen und das gesellschaftliche Leben im Ort und in der Region beleuchtet. Kultur- und Technikgeschichte werden unter dem neuen Titel »Eisenreich« miteinander verwoben.
Auf über 500 Quadratmetern wird in 25 thematisch gestalteten Räumen die Geschichte des bayerischen Erzbergbaus präsentiert. Im Erdgeschoß, in dem noch die alten Gewölbe erkennbar sind, wird die frühe Neuzeit bis zum Ende des 18. Jahrhunderts behandelt. Fußböden und Mobiliar sind dort dunkel gehalten, um eine »Unter-Tage-Atmosphäre« zu schaffen. Im Obergeschoß wird die Zeit der Industrialisierung gezeigt. Dort ist alles hell gehalten, denn der Besucher ist jetzt »über Tage« angekommen.
Dank umfangreicher Recherchen in vielen Museen, Archiven und Sammlungen können in der neuen Ausstellung deutlich mehr Exponate, Illustrationen und Informationen angeboten werden, als die alte Dauerausstellung umfasste. Diese Exponate werden oft in biografische Erzählungen eingebunden. Unter anderen »erzählen« Arzt Paracelsus, ein Dienstmädchen aus dem Amthaus, die Witwe eines verunglückten Bergmanns und der letzte Direktor der Eisengewerkschaft Titus Kolb aus ihren Leben. Vergrößerte Klassenbilder von früher, Einblicke in die häusliche Gemütlichkeit, die Feste, die Trachten und Tänze, aber auch in die düsteren Seiten des Bergarbeiterlebens mit dem Tod als ständigem Begleiter lassen das Leben im »Industriedorf« Achthal im 19. Jahrhundert am Besucher vorbeiziehen.
Die Kinder können, geleitet vom »Grubenmurmel« auf Entdeckungsreise gehen, Bilder betrachten und den Erzählungen der dort abgebildeten Personen lauschen, einen Schaustollen betreten und erleben, wie dunkel und eng es dort ist. Für Schüler bietet die neue Dauerausstellung die Möglichkeit, ihr Wissen zu Geologie, Geschichte und Chemie zu vertiefen, alchemistische Zeichen kennenzulernen und zu sehen, wie es in den frühen Laboren zuging. Denn die Alchemisten waren die frühen Chemiker. Warum das so war und was das letztlich mit Eisengewinnung und Verhüttung auch im Achthal zu tun hat, erschließt sich dem aufmerksamen Besucher auf seinem Rundgang durch die Ausstellung.
Die offizielle Wiedereröffnung ist bereits am Freitag bei einem Festakt im Kreis geladener Gäste. Das Museum an der Teisendorfer Straße 63 ist dann ab Samstag täglich außer dienstags geöffnet, am Donnerstag von 14 bis 20 Uhr, an den anderen Tagen von 10 bis 16 Uhr. Es schließt am 15. Oktober und öffnet wieder am 15. April 2026. Für Gruppen sind auf Anfrage auch Führungen außerhalb der Saison möglich. Ab Juni werden im zweiten Stock des Gebäudes wechselnde Sonderausstellungen zu unterschiedlichen Themen zu sehen sein. Die erste Ausstellung wird gerade eingerichtet und widmet sich dem Thema Fossilien mit vielen wertvollen Funden, vor allem aus der Region. Weitere Infos gibt es auf der Internetseite des Museums. kon


