Der Tourismus sei mit 560.000 Vollzeitarbeitsplätzen und einem Umsatz von 31 Milliarden Euro eine Leitökonomie in Bayern, stellte Heigenhauser fest. In Reit im Winkl als tourismusintensivstem Ort weit über die Region hinaus sei er die Existenzgrundlage für einen Großteil der Bevölkerung, sei es direkt als Gastronom, Hotelier und Vermieter oder indirekt als Handwerksbetrieb oder als Einwohner, der von den Freizeitangeboten profitiere.
Bei aller Diskussion über den Ausbau des Mobilfunks und die Digitalisierung im Tourismus sei doch der persönliche Kontakt der Gäste mit den Gastgebern und den Mitarbeitern der Tourist-Info der entscheidende Faktor für eine nachhaltige Bindung an den Urlaubsort, um aus Besuchern Stammgäste werden zu lassen, sagte er. »Der Gast spürt, ob das Angebot im Ort rund ist und zusammenpasst, ob es authentisch ist.«
Genau dies seien die Ziele bei der Planung zur Umsetzung der neuen Tourist-Information gewesen. Das Gebäude füge sich wunderbar in die Umgebung ein, es seien traditionelle Baustoffe verwendet worden. Die Tourist-Info sei ein Treffpunkt, ob in den Vorräumen oder am Vorplatz.
Er freue sich, dass dies so schnell umgesetzt werden konnte, dass die Finanzierung mit hohen Zuschüssen des Freistaats Bayern gesichert wurde und dass sehr viele einheimische Betriebe und aus der näheren Umgebung kommende Firmen beauftragt werden konnten. Lobend erwähnte Heigenhauser, dass Altlandrat Jakob Strobl 1989 als damaliger Bürgermeister den mutigen Schritt zum Standortwechsel getroffen und den ersten Bau der Tourist-Info an dieser Stelle beauftragt habe. Er würdigte auch Architekt Andreas Mühlberger, der bereits damals den Bau geplant habe, und es sei von unschätzbarem Wert, dass er nun auch, zusammen mit der Innenarchitektin Wolfgruber und der Geschäftsleiterin Sabine Eisenberger den Erweiterungsbau in rekordverdächtiger Zeit umgesetzt habe.
Dass der Tourismus in Bayern einen so hohen Stellenwert habe, sei ein Verdienst der Menschen am Ort wie hier in Reit im Winkl, sagte Dr. Sabine Jarothe, die Abteilungsleiterin für den Bereich Tourismus im Bayerischen Wirtschaftsministerium. »Dieser Neubau der Tourist-Info ist ein Beispiel für bayerische Gastfreundschaft«, sagte sie und verwies darauf, dass der Gast das Gespräch mit Einheimischen suche und hier finde.
Jarothe erinnerte an die vor kurzem gestartete bayerische Tourismusoffensive, deren Ziel der Tourismus im Einklang von Mensch und Natur sei. Das werde hier in Reit im Winkl besonders gelebt. Der Freistaat Bayern habe diesen Neubau der Tourist-Info gerne gefördert, und es sei gut angelegtes Geld zur Stärkung der Wirtschaft in der Region. Sie überreichte Bürgermeister Josef Heigenhauser einen symbolischen Scheck über die Fördersumme von 712.000 Euro.

Pfarrer Martin Straßer segnete die neue Tourist-Info und das Kreuz, das anschließend darin angebracht wurde. In den Segen bezog er auch die Menschen ein, die dort arbeiten und die hier ankommen. Wichtig sei, dass hier die Gastfreundschaft gepflegt werde. Begegnungen der Menschen und gute Gespräche seien etwas sehr Wertvolles.
Die Feiern wurden fortgesetzt mit dem Eintreffen und Aufstellen des Maibaums, dem Aufspielen der Musikkapelle Reit im Winkl und dem anschließenden Maibaumfest. sh