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Mannschaftsarzt Bernd Wolfarth hofft, dass es keine gesundheitlichen Ausfälle im deutschen Team vor der WM gibt. Foto: Müller

Franziska Preuß hofft auf WM-Teilnahme

Bernd Wolfarth, Mannschaftsarzt der deutschen Biathleten, sieht das Team trotz einiger Ausfälle im neuen Jahr vor der Heim-WM in Oberhof gesundheitlich auf einem guten Weg. »Grundsätzlich sind wir bis auf ein paar Einzelfälle verschont geblieben«, sagt er. »Für uns ist das eine reguläre Januar-Situation ohne Eskalation.« 


Allerdings hatte Franziska Preuß vom Stützpunkt Ruhpolding nach einem Infekt auf den ersten Weltcup des Jahres in Slowenien verzichten müssen und konnte auch in dieser Woche nicht bei ihren Heim-Rennen in Ruhpolding antreten. Sie wolle aber vor der WM mindestens noch ein Rennen bestreiten, hieß es vom Deutschen Skiverband. Die letzte Chance dazu gibt es in der kommenden Woche im italienischen Antholz.

»Wir haben eine relativ kurze Zeit bis zur WM, da müssen wir auf Sicht fliegen«, sagt Wolfarth. Preuß hatte nach zwölf Tagen Zwangspause am Mittwoch wieder mit dem individuellen Training begonnen. »Wir müssen schauen, wie sie die Belastung toleriert, wie sie sich von Woche zu Woche entwickelt und wann sie wieder beschwerdefrei trainieren kann.«

Inzwischen gebe es zwar nur noch wenige Corona-Infektionen bei den Sportlern, erklärt Wolfarth. Aber dafür die »ganze Bandbreite an Infekten«, die auch intensiver verlaufen als die Corona-Infektionen, die nun meistens mild seien – »weil wir in den letzten Jahren fast keine anderen Infekte hatten«. Deshalb steht die Prävention nun besonders im Fokus von Sportlern und Medizinern: »Wir werden vorsichtiger, je näher die WM kommt. Aber Infekte werden wir nie dauerhaft vermeiden können«, weiß der Mannschaftsarzt. Aber während die »Infektlast in der Allgemeinheit« gerade sehr hoch sei, »haben wir im Sport im Moment keine so hohe Ausfallquote«.

Ein Grund dafür ist, dass die Sportler besonders auf Prävention und Hygiene achten und immer noch meist mit Maske unterwegs sind. Schließlich gebe es laut Wolfarth auch für die Sportler »banale Hygieneregeln« – Händewaschen, Abstand, Maske – um zu verhindern, dass es zu Ausfällen kommt. Und das ist besonders vor der Weltmeisterschaft (8. bis 19. Februar) wichtig: »Wir müssen natürlich Prioritäten setzen und das ist für uns ganz klar die WM in Oberhof und vielleicht nicht unbedingt ein Weltcup davor«, sagt Bernd Wolfarth.

Als positiven Effekt aus der Corona-Pandemie sieht der Arzt, dass die Menschen sensibler geworden sind für die Themen Prävention und Hygiene. »Wir schauen dann natürlich auch, welche Sportler das konsequent umsetzen und welche da nicht so den Fokus drauf legen und wo wir vielleicht nochmal mahnen müssen.«

Für Leistungssportler habe ein Infekt schließlich »eine andere Bedeutung als für jemand anderes – deshalb spielen auch kleinere Infekte für Leistungssportler eine größere Rolle.« Schließlich kann sich ein Infekt im schlimmsten Fall sogar aufs Herz legen und dann so für einen längeren Ausfall sorgen. »Und natürlich sind manche Menschen eben robuster und andere weniger robust«, sagt Wolfarth.

Für ihn gehe es vor allem darum, die Sportler »bestmöglich« zu versorgen, um dafür zu sorgen, dass sie bei den Wettkämpfen an den Start gehen können. Doch selbst, wenn der Arzt dafür die Erlaubnis gibt – »die letzte Entscheidung liegt immer beim Athleten«, betont Bernd Wolfarth.

jom