Los ging es mit dem Aufstieg über den Schrecksattel auf die Reiteralpe und dem anschließenden Aufbau von Zelten des Biwakplatzes, bevor am nächsten Tag die Ausbildung am Felsen folgte: Klettersteig, Abseilen, Seilrutsche, Toprope-Klettern und ein Seilsteg mussten überwunden werden. Sichtlich beeindruckt haben die Besucher so das Kerngeschäft der Gebirgsjägertruppe praktisch kennenlernen dürfen.
Im Steinbruch »Wachterl« wurden die Fähigkeiten der Gebirgstruppe durch das Gebirgsjägerbataillons 232 und weitere Kräfte präsentiert – inklusive Hubschrauberrettung, Drohneneinsatz, künstlichem Nebel und viel Lärm – lehrreich, selbst für erfahrene Offiziere. Als unverzichtbares Element zur Versorgung der Truppe im Hochgebirge stellte sich die Tragtierkompanie samt Feldschmiede und mehreren Maultieren vor. Mit den beladenen Tragtieren ging es dann bergauf Richtung Dürrnbachhorn, auf dem sich der Wolkenschleier der letzten Tage langsam auflöste und einen Blick ins Tal zuließ.
Trotz des wechselhaften Wetters, des nassen Feldanzugs und teils rutschiger Bergpassagen blieb die Motivation bei den Stabsoffizieren hoch und die Stimmung gut. Beim Klettern gilt es, sich aufeinander einzulassen, sich zu vertrauen und sich gemeinsam zu überwinden. Dies schweißte die Truppe noch enger zusammen und motivierte auch die anfänglich Ängstlichen über ihre Grenzen hinaus zu gehen. Gerade die Seilschaften am Berg, die gegenseitiges Vertrauen erfordern bilden einen wesentlichen Teil der Mentalität der Gebirgstruppe. Die Besucher konnten diese hier am eigenen Leib erfahren.
Der Generalstabsdienstlehrgang der Bundeswehr ist mehr als ein reiner Theoriekurs: Er bereitet Offiziere darauf vor, komplexe Verantwortung in zukünftigen Spitzenpositionen im In- und Ausland zu übernehmen. Die alpine Phase forderte nicht nur physische sondern auch psychische Robustheit und schärfte das Verständnis für die Anforderungen an die Gebirgstruppe. Den entbehrungsreichen Auftrag des Kampfes im Gebirge konnten die Teilnehmer in dieser Woche hautnah erleben. fb