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Deutsche und schwedische Soldaten werden abgesetzt, um neue Beobachtungsstellen zu erreichen. (Foto: GebJgBrig 23)

Luftnahunterstützer üben im Gebirge

Berchtesgadener Land – Zum sechsten Mal in Folge wurde nun die jährliche Übung der Luftnahunterstützer der Gebirgsjägerbrigade 23, Mountain Hornet, durchgeführt. Geplant und geleitet wurde sie vom Verbindungskommando der Luftwaffe in Bad Reichenhall. Dazu waren über zwei Wochen hinweg Hubschrauber und Flugzeuge im Raum Berchtesgadener Land, Ruhpolding und auf der Reiteralpe im Einsatz.


»Mit der Konzentration auf die Landes- und Bündnisverteidigung ist es entscheidend, dass die Truppe so übt, wie sie auch kämpfen müsste«, erklärt der Hauptmann, der die Übung ein Jahr lang vorbereitete. »Das erfordert das Üben im internationalen Umfeld. Deshalb waren acht NATO-Staaten an der Übung beteiligt. Darunter die beiden jüngsten: Finnland und Schweden.« Ebenso nahmen österreichische Kräfte an der Übung teil. Sowohl den Gebirgsjägern und ausländischen Übungsteilnehmern am Boden als auch den Piloten in der Luft forderten das alpine Gelände und oft schlechtes Wetter Höchstleistungen ab. Diese extremen Bedingungen machen die Übung weltweit einzigartig.

»We have eyes on target«, schnarrt es aus dem Funkgerät, als Soldaten eines Aufklärungszugs in einem Versteck im Wald an einem kleinen Monitor ein Ziel beobachten. Die Bilder liefert ihnen eine Drohne. Sie leitet ihre Erkenntnisse und Zielkoordinaten an ein Element des Feuerunterstützungszugs weiter. Dieses koordiniert alle verfügbaren Flugzeuge und Hubschrauber, kennt deren Bewaffnung und weist sie zur Bekämpfung von Zielen ein.

Wenig später wird es laut: Ein Kampfflugzeug Tornado hat in geringer Höhe über den Chiemsee einfliegend den Einsatzraum erreicht. Es nähert sich durch die Täler und simuliert einen Angriff auf das identifizierte Ziel bei Schneizlreuth. Die Soldaten am Boden halten sich die Ohren zu, als die Maschine über sie hinwegdonnert.

»Wir Luftnahunterstützer haben innerhalb der NATO vereinheitlichte Arbeitsweisen«, erklärt ein Soldat aus Bad Reichenhall. »Doch gerade mit unseren neuen NATO-Partnern bringt die Zusammenarbeit hier einen großen Wissensaustausch.« Innerhalb einer zehnköpfigen Gruppe nähert er sich auf dem Hochgebirgsübungsplatz Reiteralpe nahezu geräuschlos einem Bunker an, der in der Übung vom Feind besetzt sein soll. In der Ferne ist schon der deutsche Kampfhubschrauber Tiger zu hören, zu dem die slowenischen Kameraden jetzt Funkverbindung aufnehmen. Gut getarnt sichern die Gebirgsjäger das unwegsame Gelände. Plötzlich knattert der Hubschrauber unmittelbar über die Baumwipfel und simuliert den Abschuss seiner Raketen auf den Bunker. »Ziel bekämpft«, schallt es aus dem Funkgerät.

Das Resümee der zehntägigen Übung ist eindeutig: »Für diese Spezialisten war es ein voller Erfolg«, heißt es seitens der Gebirgsjägerbrigade. Abschließend hat das Training auch dieses Jahr wieder gezeigt, wie wichtig gemeinsame Übungen mit NATO-Streitkräften für die Einsatzbereitschaft multinationaler Kräfte sind. Für eine glaubwürdige Verteidigungsfähigkeit werden Übungen dieser Art auch in Zukunft unverzichtbar bleiben. fb