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Symbolbild Foto: dpa

Trinkwasserverunreinigung: Abkochverfügung für rund 20.000 Menschen

Im Landkreis Rosenheim müssen rund 20.000 Menschen ihr Trinkwasser ab sofort abkochen. Grund dafür ist der Nachweis eines Fäkalkeims, des sogenannten intestinalen Enterokokkus, in der Wasserversorgung des Zweckverbands der Chiemseegruppe in Breitbrunn. Der Keim wurde im Rahmen einer routinemäßigen Beprobung entdeckt, weshalb nun vorsorgliche Maßnahmen erforderlich sind, um die Gesundheit der Bevölkerung zu schützen.


Die Abkochverfügung betrifft mehrere Gemeinden und Ortsteile im Versorgungsgebiet. Dazu zählen Breitbrunn, die Herreninsel, Prien am Chiemsee und Rimsting. Zusätzlich sind in der Gemeinde Bad Endorf die Ortsteile Mauerkirchen, Antwort, Thalkirchen, der Campingplatz Stein, Holzberg, Ulperting und Hirnsberg betroffen. Auch in Riedering gilt die Verfügung für die Ortsteile Moosen und Pietzing.

Nach Angaben des Gesundheitsamts Rosenheim muss das Wasser vor der Nutzung sprudelnd aufgekocht werden und anschließend mindestens zehn Minuten abkühlen, um potenzielle Keime abzutöten. Hierfür eignen sich handelsübliche Wasserkocher. Die Maßnahme betrifft alle Anwendungsbereiche, bei denen das Wasser in direkten Kontakt mit dem menschlichen Körper oder Lebensmitteln kommt. Das betrifft das Trinken sowie die Zubereitung von Speisen und Getränken, insbesondere für empfindliche Personengruppen wie Säuglinge, ältere Menschen und Kranke. Auch das Abwaschen von Obst, Gemüse und Salaten sowie das Spülen von Gefäßen und Geräten, die mit Lebensmitteln in Kontakt kommen, erfordert die Verwendung von abgekochtem Wasser. Für medizinische Zwecke, wie Wundreinigungen oder Nasenspülungen, ist ebenfalls abgekochtes Wasser vorgeschrieben. Der Betrieb von Geschirrspülmaschinen ist allerdings weiterhin unbedenklich, da die hohen Temperaturen in den Spülgängen eine ausreichende Keimreduktion gewährleisten.

Die Behörden betonen, dass es sich um eine reine Vorsichtsmaßnahme handelt. Enterokokken sind natürliche Bestandteile der Darmflora von Menschen und Tieren, können jedoch unter bestimmten Umständen Infektionen wie Harnwegs- oder Hauterkrankungen verursachen. Um das Risiko für die Bevölkerung zu minimieren, wird das Abkochen des Wassers dringend empfohlen.

Die Ursache der Verunreinigung ist derzeit noch unklar. Der Zweckverband der Chiemseegruppe arbeitet in Zusammenarbeit mit dem Gesundheitsamt an der Klärung des Vorfalls und an Maßnahmen zur Wiederherstellung der Trinkwasserqualität. Sobald das Wasser wieder bedenkenlos genutzt werden kann, werden die betroffenen Haushalte umgehend informiert.

Die Bevölkerung wird gebeten, die Vorgaben genau zu beachten und bei Fragen die zuständigen Behörden zu kontaktieren. fb