In der Reichenhaller Hochstaufen-Kaserne hatten sich die Soldatinnen und Soldaten der Tragtierkompanie und ihre zivilen Schauspiel- und Musikantenkollegen intensiv auf diese Woche vorbereitet. Mit viel Aufwand wurden Bühnenkulissen errichtet, Kostüme abgestimmt, Texte gelernt und mit Leidenschaft geprobt. Nun endlich hatte das lange Warten für alle Beteiligten ein Ende.
Besondere Atmosphäre
Vor aufwendigen Kulissen folgten die dick eingemummten und zum Teil in warme Decken gehüllten Gäste der Geburtsgeschichte Jesu Christi. Für rund 650 Besucher ist die Halle ausgelegt. Durch ein Wechselspiel an Gesangs- und Musikstücken mit schauspielerischen Einlagen wurde den Zuschauern das Krippenspiel auf besonders ruhige und besinnliche Weise nähergebracht. Besonderen Charme erhielt die Vorstellung durch die mit bayerischem Akzent verfassten Texte, die authentischen Auftritte der Schauspieler und nicht zuletzt durch die tierischen Nebendarsteller. Musikalisch umrahmt wurden die Auftritte durch alpenländische Klänge lokaler Musikantengruppen und heimischer Chöre.
Dass sich das traditionsreiche Krippenspiel seit Jahrzehnten größter Beliebtheit erfreut, hat sich auch dieses Jahr gezeigt. Dabei sind nicht nur zahlreiche Besucher aus der Region der Einladung des Kommandeurs der Gebirgsjägerbrigade 23, Oberst Holger Peterat, zur 62. Stallweihnacht gefolgt. Unter den Gästen befanden sich ebenfalls zahlreiche Gäste aus Militär und Politik.
Damit hat das Einsatz- und Ausbildungszentrum für Tragtierwesen wieder einmal bewiesen, dass es neben dem eigentlichen Auftrag, die Gebirgsjäger im anspruchsvollen Gelände bei Wind und Wetter mit allen notwendigen Gütern zu versorgen, auch in der Lage ist, die Herzen vieler Menschen im Rahmen so einer Veranstaltung zu berühren, schreibt die Bundeswehr.
Miteinander von Soldaten und Bevölkerung
Letztlich steht die Stallweihnacht auch sinnbildlich für das hervorragende Miteinander der lokalen Bevölkerung, der Region und »ihren Jagern«. Erst die gute Kooperation und Zusammenarbeit hat es ermöglicht, dieses Gesamtkunstwerk nun zum bereits 62. Mal in der Kaserne entstehen zu lassen.
Schon einen Tag vor der »großen« Aufführung fand traditionell die Stallweihnacht für die Kinder in einer verkürzten Fassung statt. Auch hier war der Zuspruch wieder groß, ein Krippenspiel mit lebenden Tieren ist für die Kinder immer noch etwas besonderes. fb