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Die Abteilung Mediengestaltung trägt sehr viel zum Erscheinungsbild des Traunsteiner Tagblatts bei. Dazu gehören (hinten von links) Julia Georgi, Reinhard Kirchmayer, Gerti Schneckenpointner, Thomas Wels, Claudia Horstmann sowie (vorne von links) Susanne Auer, Veronika Hilz und Raphaela Moser. (Foto: Hohler)

»Ein gutes Auge haben und kreativ sein«

Die Abteilung Mediengestaltung: Drei Bereiche und die »Außenstelle Cottbus«


Sie trägt maßgeblich zum Erscheinungsbild der Zeitung bei: Die Abteilung Mediengestaltung im Traunsteiner Tagblatt. Sie besteht aus drei Bereichen, hinzu kommt die »Außenstelle Cottbus«.

»Wir von der Mediengestaltung sind zuständig für Anzeigen, Sonderseiten, für die Bildbearbeitung. Hinzu kommen die Chiemgaublätter (die wöchentliche Beilage des Traunsteiner Tagblatts, d. Red.) sowie die Innen- und Außenwerbung. Außerdem gehört der Umbruch und die Seitenplanung dazu«, verdeutlicht Abteilungsleiterin Claudia Horstmann.

Ihr Team bilden (in alphabetischer Reihenfolge): Susanne Auer, Julia Georgi, Veronika Hilz, Claudia Horstmann, Reinhard Kirchmayer, René Kretzschmar, Raphaela Moser, Marianne Reiter, Gerti Schneckenpointner, Susanne Schneider, Thomas Wels.

Das Aufgabengebiet beschränkt sich nicht auf die reinen Zeitungsinhalte, wie etwa die Gestaltung des Stellenmarkts. »Wir entwerfen auch Aufsteller und Banner, etwa für Messen. Zudem gestalten wir die komplette Werbung für die Rosentage.«

In der Zeitung »gestalten wir die Werbung für Kunden, ebenso wie Sonderseiten«, berichtet das Team. Häufig kommen die Kunden zu den Mediengestaltern, »aber es gibt natürlich auch Aufträge aus dem Haus selbst.« Zudem gehört auch der Textildruck zum Repertoire.

So wie die Herstellung der Zeitung, so hat sich auch das Berufsbild gewandelt. Früher wurden Schriftsetzer oder (nach der Einführung der Computer) Fotosetzer ausgebildet. Inzwischen nennen sich die Laufbahnen Mediengestalter oder Produktdesigner. Gleich geblieben ist aber: »Man sollte einfach ein gutes Auge für Gestaltung haben und kreativ sein«, wissen die Mitglieder der Abteilung. Zu den Mitteln, die dem Team zur Verfügung stehen, gehören unter anderem Anzeigen-Satz-Programme, Photoshop, das hausinterne Redaktionssystem und vieles mehr.

Ein eigener Bereich ist die Seiten-Einteilung. »Wir sind im Grunde genommen die 'Blattmacher'«, berichtet Marianne Reiter. »Ich frage in den Redaktionen, wer wie viele Seiten braucht. Man legt dann die Seiten Tag für Tag an. Dabei muss man unter anderem Sonderseiten berücksichtigen, ebenso den Umfang der Anzeigenseiten.«

Der Platz wird zudem auch durch die Druckmöglichkeiten begrenzt. Vor allem in der Samstags-Ausgabe gibt es neben zahlreichen Anzeigenseiten oder Sonderveröffentlichungen sehr viele Seiten, die die Redaktion erstellt. »Das erste Produkt kann maximal 32 Seiten haben. Alles andere ist dann der Vordruck«, erklärt Reiter. Das heißt: Diese Seiten müssen tatsächlich schon am frühen Nachmittag in der Druckerei vorliegen, damit sie vorzeitig verarbeitet werden können. Wichtig auch: Der Umfang der Zeitung kann immer nur in »Sprüngen« von je vier Seiten (ein Druckbogen) erhöht oder verringert werden. Daher ist es nicht immer leicht, alle zufriedenzustellen, gelegentlich »gibt es auch Füllseiten.«

Thomas Wels und Reinhard Kirchmayer sind für das Korrekturlesen zuständig. »Wir lesen fast alles«, betonen sie. Dazu gehören Kultur, Lokales, Anzeigen, Beilagen, auch die Chiemgau-Blätter. Besonders wichtig sind die Todesanzeigen. »Wenn da etwas nicht stimmt, ist das für die Angehörigen der Super-Gau. Sie haben schon die Trauer, und wenn dann noch etwas falsch drin steht ...«, weiß Wels um die Verantwortung des Teams. Doch obwohl die Anzeigen nicht nur genau gelesen, sondern oft noch gegengelesen werden, könnten in Ausnahmefällen trotzdem Fehler passieren, »das ist dann auch für uns sehr frustrierend.«

Das Duo hat noch die früheren Zeiten der Zeitungsarbeit mitgemacht. Reinhard Kirchmayer kam 1978 zum Tagblatt. »Ich bin der Letzte in der Firma, der noch die Ausbildung als Bleisetzer absolviert hat«, erinnert er sich. Thomas Wels kam ursprünglich als »grafischer Zeichner« ins Team, Schrift- und Textgestaltung sowie Bildbearbeitung gehörten zu seinen Schwerpunkten.

So haben sich ihre Aufgaben allmählich gewandelt. Einen großen Beitrag dazu leistete die moderne Technik – und die macht etwas möglich, was dem heimatverbundenen Traunsteiner Tagblatt zu einer Besonderheit verhilft: der »Außenstelle Cottbus.«

Denn Mediengestalter René Kretzschmar zog es aus familiären Gründen nach Cottbus. Da er seinem Team aber weiterhin treu bleiben wollte, arbeitet er von dort aus im Homeoffice – und regelmäßig auch zeitweise in Traunstein selbst.

So haben sich viele Anforderungen und Möglichkeiten im Verlauf der 170 Jahre Verlagsgeschichte deutlich verändert. Gleich geblieben ist aber: Es braucht viele Abteilungen und engagierte Mitarbeiter, um das Traunsteiner Tagblatt zu einem attraktiven Produkt zu machen. Walter Hohler