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Das wurde am 5. Oktober 1893 berichtet

Hochberg. Die am Dienstag in der Gemeinde Hochberg abgehaltene Treibjagd versprach nach dem ersten Bogen eine recht gute werden zu wollen, indem die Hunde fortwährend bei Appell waren.


Aber ein nach dem ersten Trieb folgender heftiger Sturm und schwerer Regen machte der Jagd gebieterischen Einhalt. Die resignierten Jäger ergaben sich in ihr Schicksal, wußten sie doch, daß die wackere Wirtin Gertrud Schmuck am Hochberg ihre ertragenen Strapazen durch Verabreichung guter Knödel und warmer Fleischkost zu erleichtern bestrebt sei.

Wer übrigens diese Nimrode bei der Verrichtung ihrer letzten Tätigkeit zu beobachten Gelegenheit hatte, konnte sich nur erfreuen und die Vermutung entgegennehmen, daß diese Herrn noch lange mit Doktor und Apotheke nichts zu schaffen haben.

Freudige Stimmung verbreitete sich unter den Waidmännern, als der bekannte Oberjägermeister von Axdorf in seiner leutseligen Weise verkündete, daß nächsten Mittwoch unter seiner persönlichen Leitung große Jagd mit zahlreichen Einladungen stattfinden wird und die Jagdgründe zwischen Liegel- und Daxelberg umfaßt.

Man hofft bei dieser Gelegenheit, auch jenen großen, rabiaten Rehbock zu erbeuten, welcher von einem Traunsteiner Jäger während seiner diesjährigen Frühjahrspürschen schon fünfmal mit der Kugel vergeblich angebleit wurde, trotzdem seinen bisherigen Standort, in welchem sich viele weibliche Rehe befinden, nicht verlassen will.