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Beim Gesprächstermin im Bayerischen Landtag (v.l): Vorne – Toni Altkofer, Staatsminister Hubert Aiwanger, Kaspar Stanggassinger; Hinten – Johann Huber, Josef Springl, Georg Fegg, Franz Moderegger, Sebastian Maltan und MdL Michael Koller. (Foto: Abgeordnetenbüro)

Austausch mit den Almbauern

Berchtesgadener Land – Der Schutz und Erhalt der traditionellen Almbewirtschaftung war Thema eines gemeinsamen Austausches zwischen den Almbauern aus Berchtesgaden, Staatsminister Hubert Aiwanger und MdL Michael Koller.


Bei dem Gesprächstermin im Bayerischen Landtag konnten die Almbauern, darunter Toni Altkofer und Sebastian Maltan, ihre Anliegen und die Herausforderungen, mit denen sie konfrontiert sind, direkt vorbringen.

Ein zentrales Thema war die Wiederbelebung aufgelassener Almen, insbesondere von Teilen der Ofneralm und der Kehlalm im Bereich Kehlstein-Roßfeld. Toni Altkofer betonte die Bedeutung der Almwirtschaft für die Biodiversität, eine Erkenntnis, die mittlerweile auch vom Naturschutz anerkannt und in anderen Regionen wie den Ammergauer Alpen, Österreich, der Schweiz und Frankreich erfolgreich umgesetzt wird. Voraussetzung sei jedoch, dass sich Bewirtschafter finden, die diese Flächen nachhaltig pflegen und nutzen. Die bestehende Erschließung sowie die Nachfrage nach Almfutterflächen sprechen für eine mögliche Umsetzung eines solchen Projekts.

Sebastian Maltan schilderte die Herausforderungen, die sich für die Almbauern im grenznahen Raum durch die aktuelle Situation mit der Blauzungenkrankheit ergeben. Viele Betriebe sind darauf angewiesen, ihre Tiere im Sommer auf österreichische Weideflächen zu treiben oder zu transportieren. Die derzeitigen Unsicherheiten in Bezug auf die Rückführung der Tiere nach Bayern sorgen für große Besorgnis. Die Almbauern fordern deshalb eine verlässliche Regelung, die die gewohnten Transporte im Frühjahr und Herbst sicherstellt.

Ein weiteres Anliegen war der schlechte Zustand der Viehtriebsteige am Untersberg. Insbesondere die Wege von der Scheibenalm zur Zehnkaseralm (Roßlandersteig) sowie vom Nierntal zur Zehnkaseralm (Reißenschnacklerweg) stellen für die Almbauern eine unzumutbare und gefährliche Herausforderung dar. Eine Sanierung sei unumgänglich, so die Almbauern, zumal die Wege nicht nur landwirtschaftlich genutzt werden, sondern auch von Bergsteigern und dem Forstbetrieb.

Staatsminister Hubert Aiwanger sicherte seine Unterstützung zu, um gemeinsam mit den Bayerischen Staatsforsten eine tragfähige Lösung für die Trägerschaft und Finanzierung der Sanierung zu erarbeiten.

Die Almbauern bedauerten, dass seit den 1950er-Jahren die Zahl der bewirtschafteten Almen in Bayern drastisch zurückgegangen ist. Toni Altkofer sprach sich daher für ein Almerhaltungsgesetz aus, um den weiteren Verlust dieser wertvollen Kulturlandschaft zu verhindern. Die bisherige Praxis, Wälder gegenüber Weideflächen zu bevorzugen, sei in vielen Fällen wissenschaftlich nicht mehr haltbar. Im Gegenteil: Oftmals leiste die Almwirtschaft einen positiven Beitrag für das ökologische Gleichgewicht.

Die Gespräche verdeutlichten die Herausforderungen der Almbauern und den dringenden Handlungsbedarf in verschiedenen Bereichen. Die angesprochenen Themen sollen weiter begleitet und auf politischer Ebene behandelt werden, um zukunftsfähige Lösungen zu finden. fb