Zwar wurde der Ortswechsel nicht groß angekündigt, doch es sprach sich rasch herum und die Friedensinitiative Traunstein-Traunreut-Trostberg handelte ebenso zügig: Kurzfristig meldete sie für St. Georgen eine Gegenkundgebung an, zu der dann etwas mehr Teilnehmer kamen als AfD-Anhänger in das Gasthaus; dort hatten sich etwa 120 Anhänger der rechtspopulistischen Partei versammelt.
Mit Sprechchören (»Nazis raus!«), Lautsprecherdurchsagen sowie Plakaten und Schildern machten die Demonstranten deutlich, was sie von der »Alternative für Deutschland« halten: »Hass ist keine Alternative«. Weiter war unter anderem zu lesen: »Wir sind bunt - Seid laut gegen Rechts«, »Dankbar für Vielfalt«, »Seenot-Rettung ist kein Verbrechen«, oder »Wenn die AfD die Antwort sein soll, wie dumm war dann die Frage?«
AfD-Gegendemo in St. Georgen
Quelle: Miller
Eigentlich wollte die AfD in Aufham ein »Bürgergespräch« mit Björn Höcke veranstalten. Bereits dort hatte sich Widerstand angekündigt, es war eine Gegenveranstaltung mit verschiedenen Gruppierungen und dem Thema »Wider dem Vergessen – Für eine reflektierte Erinnerungskultur« angekündigt. Nachdem auch noch die Wirtin des geplanten Veranstaltungslokals ihre Räume nicht mehr zur Verfügung stellte, entschloss sich die AfD nach St. Georgen auszuweichen. Die Gegendemonstration in Aufham mit nach Schätzung der Polizei rund 150 Teilnehmern fand trotzdem statt. Sie dauerte gut zwei Stunden und verlief laut Polizei sehr friedlich.
Auch bei der Kundgebung in St. Georgen gab es keine Zwischenfälle. Die Polizei war mit einem größeren Aufgebot präsent, musste jedoch nicht einschreiten.
Am Dienstagnachmittag wurde bekannt, dass die für Freitag in Sondermoning geplante Veranstaltung der AfD mit Beatrix von Storch vom Wirt abgesagt wurde. Auf die Nachfrage beim AfD-Kreisverband, ob die Veranstaltung an einem anderen Ort stattfinden soll, bekamen wir bislang keine Antwort (wir berichten entsprechend nach). m