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Foto: Rasch

Das Kreuz ist wieder freigelegt: Gläubiger bitten um Rückschnitt des Wilden Weins

Traunwalchen – Ein Engel – so mutete bisher der erste Anblick des Kreuzes im städtischen Friedhof Traunwalchen an. Vor allem im Herbst, wenn sich die Blätter des Wilden Weins scharlachrot bis purpurrot färben und wie Flügel herunterhängen.


Auf Wunsch von Gläubigen wurde die Pflanze jetzt so beschnitten, dass das christliche Symbol, die Kreuzform, wieder gut erkennbar ist. »Dieser starke Rückschnitt schädigt die Pflanze nicht«, erklärt Stadtgärtnermeister Robert Kratzer. Die Wuchsform rege die Betrachter immer wieder an, darin Sinnbilder, wie etwa einen Engel oder ein um das Kreuz hängendes Grabtuch Jesu, zu erkennen, sagt Kratzer.

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Der Bitte einiger Traunwalchner, die Kreuzform jedoch wieder mehr in den Vordergrund zu stellen, sind Kratzer und seine Mitarbeiter nachgekommen und haben die Kletterpflanze in Form des Kreuzes zurechtgeschnitten. »Nun ist das Kreuz wieder sichtbar und trotzdem haben wir die Kletterpflanze dort belassen. Jetzt lassen wir über die Zeit wieder die Flügel vom Herbstengel wachsen, so können wir beiden Ansprüchen gerecht werden«, so der Stadtgärtnermeister.

Im Gespräch mit unserer Zeitung erklärte der Experte weiter, dass die Blüten des Wilden Weins, auch selbstkletternde Jungfernrebe genannt, im Juni bis Juli unscheinbar und grünweißlich sind, aber eine gute Nektarquelle für Bienen und Insekten seien. Ab September seien die erbsengroßen Beeren vor allem bei den Vögeln sehr beliebt. Für die Menschen seien die Früchte ungenießbar.

fb/red

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