Ziel sei es, die Vorstandschaft zu verjüngen, um den Absprung nicht zu verpassen und gleichzeitig die Weichen für die Vorbereitungen zum 50-Jahr-Jubiläum der Blaskapelle in fünf Jahren zu stellen, sagte Hans Zillner. Den ausgeschiedenen Vorstandsmitgliedern Georg Angerer (2. Musikmeister), Erwin Peteranderl ( 1. Kassier jetzt 2. Kassier), Petra Schmidt (Schriftführerin), Hannes Baumgartner (2. Schriftführer) zollte er großen Respekt für die jahrelange Mitarbeit. Allesamt hätten einen »guten Job« gemacht.
Nicht nur der Wahlleiter und Bürgermeister Hans-Peter Dangschat wünschte der neu gewählten Vorstandschaft eine glückliche Hand, sondern auch der Hauptmann der Traunsteiner Gebirgsschützen, Thomas Gätzschmann. Die Blaskapelle ist seit mehr als 25 Jahren der Musikzug der Traunsteiner Gebirgsschützen. Dangschat gab seiner Hoffnung Ausdruck, dass wieder mehr Normalität einkehre, damit die Blaskapelle die städtischen Festivitäten und das Dorfleben in Traunwalchen weiterhin bereichern könne.
2018 hatte der Verein, der nur alle zwei Jahre eine Mitgliederversammlung einberuft, zum letzten Mal getagt. Bis zur Faschingshochzeit sei die Welt noch in Ordnung gewesen: Rund 140 Termine und 88 Proben in zwei Jahren. Das letzte Jahreskonzert fand vor zwei Jahren statt. Dann kam Corona. Die ersten sieben Monate sei nichts passiert, sagte Zillner. Mit Proben und Ständchen im Freien sei es dann schön langsam wieder aufwärts gegangen, bevor sich die nächste Zwangspause einstellte. Seit Mitte März dieses Jahres habe die Kapelle wieder losgelegt bei einem Probenwochenende in Freyung. Dieses Wochenende habe einmal mehr bestätigt, dass die Integration zwischen Alt und Jung sehr gut gelinge. Zur Jugendarbeit stelle der Vorsitzende grundsätzlich fest, dass der Kapelle um den Nachwuchs, der zum Einstieg in die Versammlung flott aufspielte, nicht bange sein müsse. Die Jungmusikerinnen und Musiker der sogenannten »Gelbhemden« als Nachwuchskapelle würden dafür sorgen, dass man in Traunwalchen auch in 20 oder 30 Jahren noch eine Blasmusik haben werde.
Schon am kommenden Sonntag ist die Blaskapelle wieder offiziell im Einsatz als Festmusik des Trachten- und Schützenjubiläums. Die beiden Vereine feiern im kleineren Kreis mit einem Gottesdienst und einem Festzug mit anschließendem gemütlichen Beisammensein in der Talmühle. Weitere Termine in den nächsten Wochen sind das Brauereifest in Stein und das Kurvenfest in Traunwalchen.
Musikmeister Manfred Berger, der beiden Kapellen vorsteht, erinnerte an die Auftritte mit den »Gelbhemden«, die mit ihren Auftritten auch den älteren Mitbewohnern in den Traunreuter Pflegeheimen immer wieder große Freude bereiten. Was der Nachwuchskapelle fehlt, ist ein Schlagzeuger. Sieben Jungmusiker der Blaskapelle Traunwalchen haben beim Musikbund Oberbayern mit Erfolg Leistungsabzeichen abgelegt und zwar online. »Die Praxisprüfung online abzulegen, war schon eine echte Herausforderung«, so Berger, der die Abzeichen überreichte. Das Leistungsabzeichen geschafft haben Stefan Wallner, Marcus Pieger, David Fernandez, Christian Bauer, Aaron Löscher, Pascal Plankl und Sebastian Tremmel.

Aus kleinen Anfängen heraus gelang der Kapelle vor über vier Jahrzehnten der musikalische Durchmarsch. Seither ist die Blasmusik, die vor allem Georg Angerer zu verdanken ist, aus dem Orff-Dorf Traunwalchen nicht mehr wegzudenken. »Wir können stolz darauf sein, dass unsere Kapelle seit fast 45 Jahren eine so große Gemeinschaft ist«, sagte Berger. Er hoffe, dass die Blasmusik auch zukünftig weitergetragen werden könne.
Der Verein zählt aktuell 295 Mitglieder. 71 davon seien nach Angaben des scheidenden 1. Schatzmeisters, Erwin Peteranderl, der einen exakten Kassenbericht vorlegte, aktive Musikerinnen und Musiker. 15 davon seien unter 18 Jahre alt. An alle ausgeschiedenen Vorstandsmitglieder verteilten Zillner und Berger kleine Geschenke.
ga