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Beim Spiel »Mister Twister« war seitens der Schüler und Lehrkräfte Gleichgewichtssinn, Raffinesse und eine gehörige Portion »Verrenkungskunst« gefragt. (Foto: Grimm)

»Abi Vegas – und ab in die Freiheit«

Traunreut – Rote Absperrbänder, umgedrehte Tische und ein ausgelassenes Schlauchboot, umringt von einer Handvoll Bauzäunen, sind normalerweise nicht üblich vor dem Haupteingang des Johannes-Heidenhain-Gymnasiums – es sei denn, der Abschlussjahrgang 2024 feiert unter dem Motto »Abi Vegas« seinen Abschluss.


Eine nicht wegzudenkende Tradition ist seit jeher der Abistreich, der in der Aula stattfand und bei dem jedes Jahr die Abiturienten ihre Lehrer ein wenig aufs Korn nehmen. Zuvor hatten die »Abgänger« den kompletten Eingangsbereich mit unzähligen, zerrissenen und alten Lern- und Übungsblättern nahezu überhäuft, und so den Ballast der letzten, intensiven Wochen sprichwörtlich abgelegt.

Die Aula war zu einem TV-Studio, Gala-Saal und Casino umfunktioniert worden, ein großer roter Teppich führte direkt zur Bühne, auf der die Spiele zwischen Schülern und Lehrern stattfanden. Angelehnt an das bekannte TV-Format »Groß gegen Klein«, hatten die begeisterten Schüler und die durchaus sehr motivierten Lehrer die Aufgabe, in fünf Spielen gegeneinander anzutreten und ihr Können zu beweisen. Bewertet wurde das Duell von einer Jury aus drei Schülern des Abijahrgangs und drei Lehrern.

Beim ersten Spiel »Bauen ohne Schauen« musste ein Kandidaten mit verbundenen Augen unter Anweisung seines Mitspielers eine vorgegebene Figur zusammenstellen. Um es den Pädagogen etwas schwerer zu machen, sollten die Lateinlehrer Michael Kafurke und Monika Arzberger sich eben jene Anweisungen auf Latein zurufen, was ihnen zur großen Freude der Schüler nicht ganz so leicht fiel. Aus diesem Spiel , gingen die Schüler als eindeutige Sieger von der Bühne.

Beim Spiel, »Mister Twister«, traten je ein Schüler und ein Lehrer gegeneinander an. Die Schüler waren ziemlich siegessicher, doch hatte keiner mit dem Verrenkungstalent von Politiklehrer Valentin Specht gerechnet, der sich in zwei Durchgängen durchsetzte. Danach folgten noch »Lehrer raten« mit Pantomime, Erklären und Kopfrechnen. Das Spiel entschieden die Pädagogen klar für sich – anhand einzelner Charaktereigenschaften erkannten sie schnell den gesuchten Kollegen.

Richtig knifflig wurde es beim »Duell der Giganten«, bei dem sich Schüler und Lehrer eine Rechenaufgabe auf Zeit lösen mussten. Stellvertretender Schulleiter Matthis Reuter ließ nichts anbrennen und löste souverän eine Aufgabe nach der anderen. Aber auch die Schüler hielten gut mit, und so war der Punktestand vor dem finalen Spiel hauchdünn.

Bei der Fragerunde »All in« wurden Fragen zum Allgemeinwissen an je einen Vertreter jeder Klasse gestellt, auch konnte immer ein Lehrer antworten. Bei der Benennung der kanadischen Hauptstadt und der Frage nach Harry Potters besten Freunden konnten die Lehrer nicht glänzen. Und so führten vor der alles entscheiden Frage die Schüler. Zugegeben war die finale Frage: »Welcher Monat hat 28 Tage?«, ein wenig hinterlistig, die Antwort »Februar«, war leider nicht ganz korrekt – jeder Monat hat 28 Tage ...

So krönten sich schlussendlich die Schüler zu den Siegern des Duells. Der Gewinn des großen Jackpots bedeutete für die jubelnden Siegerinnen und Sieger, eine Schulstunde eher Aus zu haben und so verabschiedete sich der Abiturjahrgang von 2024 freudestrahlend und zufrieden. chg

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