Trotz eines Corona-bedingt ausgebremsten Vereinslebens, fiel die Bilanz der vergangenen zwei Jahre nicht schlecht aus. Martina Schuster informierte darüber, dass die wiederkehrenden Aktionen und Projekte, wie das Schmücken des Osterbrunnens und der Pfarrkirche, die Unterstützung bei der Müllsammelaktion der Stadt Traunreut oder die Pflege des Schulgartens mit Einschränkungen durchgeführt werden konnten. Mit den »Blattläusen«, dem Gartennachwuchs, wurden pandemietaugliche Ideen entwickelt, wie Bausätze für Vogelhäuschen, die daheim zusammengesetzt werden konnten, oder ein Kartoffelwettbewerb »Wer züchtet die größte Kartoffel?«
Anlässlich des 40-jährigen Vereinsbestehens wurde für heuer auch ein bunt bebilderter Kalender herausgegeben. Vor kurzem habe auch ein Wühlmausfangkurs stattgefunden und der Verein habe sich am Maifest der Carl-Orff-Schule beteiligt. An dem Stand des Gartenbauvereins konnten die Kinder selber Badekugeln herstellen. Gut angenommen worden sei auch ein Familientag im Moor, sagte Schuster.
Weiter geht es im Jahresprogramm am Samstag, 2. Juli, mit einem Tagesausflug in den Pfaffenwinkel nach Weilheim im Schongau. Dort steht der Besuch von verschiedenen Parks, Lehr- und Privatgärten des »grünen Netzwerks« auf dem Programm. Am 14. Juli wird ein prämierter Naturgarten in Ischl bei Seeon besichtigt. Ein dreitägiger Vereinsausflug führt vom 24. bis 26. August in das Burgenland. Am ersten Tag steht die Besichtigung von Eisenstadt auf dem Programm und am zweiten Tag gibt es eine Seerundfahrt auf dem Neusiedler See. Der Besuch des ehemaligen Jagdschlosses des Kronprinzen Rudolf, Karmel Mayerling ist bei der Heimreise vorgesehen. Die Anmeldungen für die Fahrt in den Pfaffenwinkel und ins Burgenland, sind über die Einzahlung des Fahrpreises möglich. Das Gartenjahr 2022 endet mit dem Schmücken der Pfarrkirche an Erntedank und mit dem Aufstellen eines Christbaums Ende November am Dorfplatz.
Dass der Verein gut gewirtschaftet hat, darüber informierte Schatzmeisterin Monika Perschl. Mit über 450 Mitgliedern zählt der Gartenbauverein zu den größeren Ortsvereinen in Traunwalchen. Die Mitglieder teilen sich auf in 312 Vollmitglieder, 38 Familienmitglieder und 92 Jugendliche. Leider musste sich der Verein auch von einigen Mitgliedern verabschieden. Erst kürzlich ist Hildegard Schroll verstorben, die dem Gartenbauverein nahezu 30 Jahre lang verbunden war. Hildegard Schroll, auch bekannt als große Stütze in den Traunwalchner Chören, habe 15 Jahre lang die Grünguttage in Traunwalchen betreut, das Frauenbrunn-Gartl und den Schulgarten gepflegt, sagte Zunhammer.
Kreisfachberater Markus Breier informierte über »Sommerglück und Gartenpracht – vom Umgang mit dem Klimawandel im Garten«. Durch den Klimawandel würden künftig sowohl Dürreperioden als auch Starkregen und warme Winter zunehmen. Manche Pflanzen profitierten davon, manche hätten aber das Nachsehen. Wenn es die Sonne übertreibe, so wie in den letzten Sommern fast schon regelmäßig, gebe es immer wieder Sonnenbrandäpfel. Durch Sonnenbrände, das heißt, wenn sich die Früchte in der prallen Sonne aufheizen, könnten sie nicht mehr ausreifen und gingen kaputt.
Dem Gartenbauverein bescheinigte der Kreisfach-berater ein sehr aktives Vereinsleben: »Es wäre schön, wenn das auch weiterhin so bleiben würde«, sagte Breier. 40 Jahre Gartenbauverein sei ein außergewöhnliches Datum und nach zwei Jahren Corona auch ein guter Grund zu feiern.
Der Gartenbauverein Traunwalchen in seiner jetzigen Form wurde am 11. Mai 1982 im Gasthaus Springer vom damaligen Kreisvorsitzenden Reimund Richly gegründet. 64 Mitglieder erklärten gleich zu Beginn ihren Beitritt und wählten Walter Laschewski zum ersten Vorsitzenden sowie Agnes Schartner zu seiner Stellvertreterin.
Die Gründungsmitglieder sahen es als wichtig an, den ehemals bestehenden Obstbauverein, dessen Vorgeschichte nach Aufzeichnungen und Unterlagen auf das Jahr 1908 zurückgeht, wieder neu zu beleben. Durch den Zweiten Weltkrieg waren die Vereinstätigkeiten deutlich eingeschränkt. In den Jahren 1949 bis 1958 war der Obst- und Gartenbauverein dem Landesverband für Gartenbau und Landespflege in München angeschlossen. Zeitgleich sank durch den wirtschaftlichen Aufschwung die Mitgliederzahl auf 15, dadurch kam es zur Auflösung des Vereins.
Der im Jahr 1982 neu gegründete »Verein für Gartenbau und Landespflege« wies bereits Ende desselben Jahres 142 Mitglieder und bis 1987 die stolze Zahl von 220 Mitgliedern auf. Heute sind es 458 Mitglieder. In den zurückliegenden Jahren hatte der Verein fünf Vorsitzende: Walter Laschewski bis 1990, Robert Kratzer bis 1999, Fritz Hütter bis 2003, Hans Parzinger bis 2015 und seither ist der Verein unter der Leitung von Hildegard Zunhammer. Gegenüber dem Traunsteiner Tagblatt erklärte Zunhammer, dass sie bei den Neuwahlen der Vorstandschaft im nächsten Jahr nicht mehr als Vorsitzende kandidieren werde.
Seit elf Jahren gibt es auch die Kinder- und Jugendgruppe, die »Blattläuse«. Vielfältige Aktionen wurden mit dem Gärtnernachwuchs schon durchgeführt.
ga