Viele positive, aufregende, berührende und unterhaltsame Momente haben die Ausstellung und das zugehörige sowie außergewöhnliche Rahmenprogramm bereits hervorgebracht. Schon der Auftakt, die Eröffnung mit Nachkommen ehemaliger Gefangener unter den Gästen, weckte viele Emotionen unter den Anwesenden. Als besondere Gänsehautmomente bleiben das gefühlvolle Trompetenspiel von Martin Hammerl und das von Stiftsdekan Gumpinger initiierte gemeinsam gesprochene Vaterunser in englischer Sprache in Erinnerung.
Überraschend groß war der Andrang bei der »Sentimental Journey« im Salzburger Saal. Peter Arp und Tom Brückner schufen mit den Originaltexten britischer Kriegsgefangener aus den Lagern Momente vollkommener Konzentration im Publikum. Für Entspannung zwischen den Lesungen sorgten Werner Vitzthumecker, Sepp Wastlhuber und Peter Müller mit aufbereiteter Jazzmusik aus den »Goldenen Zwanzigern«.
Bigband-Musik für einen guten Zweck
Die Fröhlichkeit der Nachkriegszeit hielt mit Christian Kremser und seiner Wacker Bigband Einzug im Burghof. Sehr viele Besucher waren gekommen, um das Tanzbein zu schwingen und die abendliche Sommerstimmung bei ausgezeichneter Bewirtung durch das Burgcafé zu genießen. Das Honorar der Wacker Bigband wurde von der namensgebenden Firma übernommen. Stattdessen wurden Spenden gesammelt für den Tittmoninger Sozialfonds. Am Ende des Abends konnte ein stattlicher Betrag in Höhe von über 1300 Euro an die Stadt Tittmoning in Person ihres Bürgermeisters Andreas Bratzdrum übergeben werden.
Shakespeare passt sehr gut in das Ambiente des Tittmoninger Burghofs – zu diesem Schluss kamen alle, die sich auf die englische Original-Version von »Much ado about nothing« oder »Viel Lärm um nichts« eingelassen hatten. Die ausdrucksstarke und mitreißende Performance der Theatergruppe der »American Drama Group« führte nach vielen Irrungen und Wirrungen – und gut überstandenen Windstößen – zu dem ersehnten »Happy End«, sowohl für die Figuren als auch für das Publikum. Einige kräftige Böen konnten weder die aufgebauten Kulissen noch das Ensemble aus der Ruhe bringen.
Kurzführungen jeden zweiten Sonntag
Das Team aus Ute Sesselmann, Manfred Liebl, Gitti Popst und Renate Würzinger freut sich, dass die von den Gästeführern angebotenen Kurzführungen durch die Ausstellung sehr gut frequentiert werden. Jeden zweiten Sonntag um 14 Uhr kann man sich spontan einem der Gästeführer anschließen und sich einen Überblick über die Ausstellung vermitteln lassen. Angesetzt sind dafür dreißig Minuten, meistens wird aber doch eine Stunde daraus. Drei Termine werden noch angeboten, und zwar am 24. August und am 7. und 21. September. Die Führungen sind kostenlos.
Seit Mitte Juli ist nun auch das Buch in deutscher Sprache zur Ausstellung auf dem Markt. Mehr als 200 Seiten umfasst das Werk mit Texten und Abbildungen aus der Ausstellung. Erhältlich ist es an der Museumskasse oder in der Tourist-Information in Tittmoning.
Es wurde oft gefragt, warum die Broschüre in englischer Sprache eher zur Verfügung stand. Die englischen Texte waren vor allem für Besucher gedacht, die der deutschen Sprache nicht mächtig sind, die aber trotzdem die Ausstellung besuchen und verstehen möchten. So waren bereits zur Eröffnung Gäste aus Großbritannien und den USA vor Ort und es hat sich gezeigt, dass in diesem Jahr doch deutlich mehr ausländische Gäste in der Burg anzutreffen sind.
Zusammengefasst fällt die Zwischenbilanz der Arbeitsgruppe sehr positiv aus. Der Anspruch, das Thema differenziert und belebt durch viele persönliche Zeugenaussagen darzustellen, ist scheinbar gelungen. Viele Kommentare von Besuchern deuten darauf hin. Besonders ist hier vielleicht das Lob der Nachkommen damals in Tittmoning Gefangener zu erwähnen, nachzulesen auf der Webseite der Ausstellung.
»Tribute to Glenn Miller« am 6. September
Man freut sich nun gemeinsam auf den letzten Termin des Rahmenprogramms, den Auftritt der RAT-Bigband mit ihrem »Tribute to Glenn Miller« am 6. September im Burghof. Eintrittskarten für diese Veranstaltung sind noch bei reservix oder in der Tourist-Information in Tittmoning zu bekommen.
Die Ausstellung selbst ist bis zum 3. Oktober mittwochs bis freitags zwischen 14 und 17 Uhr geöffnet. Außerhalb dieser Zeiten kann man auch gerne Gruppenführungen über die Gästeführer oder die Tourist- Information buchen. fb