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Ein Mann und seine Geige: David Garrett spielte auf der Drehbühne in der Münchner Olympiahalle, auf allen Seiten von seinen Fans umgeben. (Foto: Kewitsch)

David Garrett ganz »Explosive«

»Die Explosive-Tour ist mit nichts zu vergleichen, was ich vorher gemacht habe!«, verriet der Star-Violinist auf der Pressekonferenz. Und das war wohl noch untertrieben, denn Fans und Crossover-Konzert-Liebhaber erwartete ein nie da gewesenes Showdesign.


David Garrett spielte in der Münchner Olympiahalle erstmals auf einer »Centerstage« und war bei seiner Performance auf der extra für ihn designten Bühne mit Drehelementen rundherum vom Publikum umgeben! Die Olympiahalle war bis auf den letzten Platz ausverkauft, 13 000 Besucher waren gespannt und letztlich begeistert.

Nach der Ankündigung war klar: es wird gigantisch! Der Stargeiger legte hohe, eigene Maßstäbe an: Seine Classic-Revolution-Tour riss mit der Arena-Tour 2014 und der Open Air Tour insgesamt mehr als 300 000 Zuschauer von den Stühlen, sämtliche Dimensionen galten damals schon als gesprengt. Die Explosive-Live-Tour zu seinem gleichnamigen brandneuen Album »Explosive« sollte heuer alles in den Schatten stellen, was bisher von ihm zu sehen und zu hören war! Soviel vorweg: es gelang.

Der Titel der Tour ist ebenso wie das Album eine Ansage: Es war heiß, es sprühten die Funken, es knallte, es ging durch die Decke. Nie zuvor präsentierte David Garrett so viele eigene Songs, nie zuvor setzte er so viele pulsierende House-Rhythmen ein und nie zuvor verband er so viele verschiedene musikalische Stile miteinander. Ob Anleihen in der Klassik, ob die wunderbare »Purple Rain«-Nummer von Prince oder Interpretationen von Michael Jacksons Hits: Das Konzert war optisch und akustisch ein Highlight. Aber auch mit dem radikalen Titelsong »Explosive« oder mit poetischen Stücken wie »Midnight Waltz«, einem Song wie ein Tanz in einem geheimen Sommergarten nachts in New York, – David Garrett, sein Orchester, seine Band und seine Tänzer wussten auf ganzer Linie zu überzeugen. 13 Songs im ersten Set, kurze Pause und dann nochmals im Vollgas-Modus weiter, die 13 000 Musikfans kamen voll und ganz auf Ihre Kosten.

Natürlich hat ein Garrett-Konzert eine ganz eigene Note, der Instrumentalanteil überwiegt, nur zweimal stand Gastsängerin Edita mit eindrucksvoller Vocal-Einlage auf der Bühne. Die Geige hat ihre eigene Note, ihren ganz eigenen Charme, auf den man sich einlassen muss. David Garrett verstand es perfekt, den Bogen von der Klassik bis zum modernen Pop zu spannen, eine Brücke zu bauen und generationsübergreifend eine Liebeserklärung an die Musik abzugeben. So verwunderte es wenig, als gegen Ende der Show John Miles' legendäres »Music« auf ganz eigene Weise interpretiert und bejubelt wurde.

Alles in allem: ein Konzert der ganz besonderen Art, ein einmaliges Bühnenkonzept, viel Wumm dahinter und musikalisch auf sehr hohem Niveau. Explosive, damit ist alles gesagt. Wer sich dieses Spektakel nicht entgehen lassen will: Aufgrund der großen Nachfrage gibt es ein Zusatzkonzert am 25. April 2017. Karten gibt es an den bekannten Vorverkaufsstellen. Udo Kewitsch

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