Bildtext einblenden
Geehrt wurden unter anderem drei Mitglieder, die sich nicht nur durch ihre langjährige Mitgliedschaft verdient gemacht haben, sondern vor allem durch ihr großes Engagement im Verein (von links): Hans Haas, Hubert Fritzenwenger und Anton Maier. (Foto: Koch)

Rassegeflügelzuchtverein freut sich auf Gemeinschaftsschau mit Traunstein und Sonderschau für Wyandotten

Teisendorf – Zwei entbehrungsreiche Jahren liegen hinter dem Rassegeflügel und Vogelzuchtverein Freilassing-Teisendorf und Umgebung (RGZV). Aufgrund von Corona und dann auch noch der Geflügelpestverordnungen der Landkreise Traunstein und Berchtesgadener Land waren lange Zeit keine Märkte, vor allem aber keine Ausstellungen möglich. »Jetzt können wir wieder unsere Tiere präsentieren«, freute sich Vorsitzender Heinrich Wolfgruber bei der Jahreshauptversammlung im Gasthaus Helminger in Rückstetten mit Blick auf zwei anstehende Schauen.


Zum einen wird im Vereinsheim in Unterstetten am 28. und 29. Oktober die Hauptsonderschau der Züchter seltenfarbiger Wyandotten stattfinden. Dabei werden Züchter aus ganz Deutschland und sogar aus Dänemark ihre Tiere präsentieren. Rund 400 Hühner dieser Rasse in acht verschiedenen Farbschlägen werden in Teisendorf zu sehen sein. »Diese Schau soll ein Aushängeschild werden für kommende Schauen«, so Wolfgruber. Vier Wochen später steht die gemeinsame Jubiläumsschau 120 Jahre RGZV Freilassing – Teisendorf und 125 Jahre RGZV Traunstein am 26. und 27. November auf dem Programm. Da heuer keine Kreisschau ausgerichtet wird, werden die Kreismeister bei dieser Gemeinschaftsschau ermittelt.

Den Einbruch beziehungsweise das komplette Fehlen der Besucherzahlen beim monatlichen Kleintiermarkt durch die Einschränkungen und teils komplette Verbot veranschaulichte Kassier Bernhard Walcher mit einer Grafik. Insgesamt habe der Verein die Krisenzeit finanziell gut überstanden, auch wenn durch den Wegfall der Märkte Einnahmen gefehlt hätten. Dennoch wirft auch die aktuelle Krise bereits ihre Schatten für die Geflügelzüchter voraus. »Keiner weiß, wie es im Frühjahr wirtschaftlich weitergeht, wenn man die Energiepreise anschaut. Da werden noch viele Hühnerhalter wegen der Futterpreise die Haltung aufgeben«, befürchtete Vorsitzender Wolfgruber.

Erfolgreiche Aktionen in der Jugendarbeit

Aktuell kann sich der Ve-rein aber über einen steten Mitgliederzuwachs freuen. Derzeit zählt der RGZV 407 Mitglieder, davon 34 in der Jugend. 2021 gab es 36 Neuaufnahmen, heuer bisher 23. Beim Blick auf den Ringverkauf sei aber ersichtlich, dass trotz der steigenden Mitgliederzahl in den vergangenen beiden Jahren weniger Tiere gezüchtet wurden. Gerade deshalb seien die Schauen wichtig, um die Züchter zu motivieren und auch die Rassegeflügelzucht der Öffentlichkeit zu präsentieren.

Erfolgreich hatte sich der Verein heuer schon mal bei drei Veranstaltungen dem Nachwuchs vorgestellt, wie Jugendwart Manfred Klöpffer berichtete. Der Verein hatte durch ein Förderprogramm für seine Jugendarbeit im November einen neuen Brutapparat anschaffen können, der Ende Februar nun für die Jungzüchter in Betrieb genommen wurde. Besuch bekam der Verein im März von den Vorschulkindern des Kindergartens Mehring sowie der zweiten Klasse der Grundschule Teisendorf. Mit einem bunten Programm vermittelten Klöpffer und zweite Jugendwartin Barbara Maier viel Wissenswertes über Henne, Ei und Co. Viel Anklang fand auch die »Züchterroas« Ende April, bei der 13 interessierte Erwachsene und 21 Kinder bei zwei Mitgliedern zu Hause Einblicke in die Zucht von Hühnern, Tauben, Vögeln und Wassergeflügel erhielten. Mitte August folgte das gemeinsame Ferienprogramm des RGZV und des Imkervereins Anger-Teisendorf, zu dem 40 Mädchen und Buben ins Ve-reinsheim kamen und an verschiedenen Stationen Bienen, Wellensittiche, Hühner und Tauben hautnah erleben oder sich beim Basteln und Spielen austoben konnten.

Die Berichte der Spartenleiter fielen kurz und knapp aus, da es aufgrund der fehlenden Ausstellungen wenig zu berichten gab. Heinrich Burghartswieser, Zuchtwart Tauben, hatte dennoch eine erfreuliche Nachricht für die Taubenhalter. In Deutschland wurde ein Impfstoff für die Jungtaubenkrankheit zugelassen. Werner Schmid, Zuchtwart Hühner, hatte die Brutapparate für die Züchter des Vereins von Anfang Februar bis Ende Mai in Betrieb. 430 Hühner- und 50 Ziergeflügeleier hatte er in dieser Zeit erhalten und bebrütet. Jedoch sei die Befruchtung heuer schlecht gewesen, weshalb sich nicht in jedem Ei ein Küken entwickelte. Schmid freute sich, dass etliche Züchter nun selbst Brutapparate haben, was ihn bei der zeitaufwändigen Arbeit entlastet.

Heini Wolfgruber bedankte sich bei allen Helfern und speziell bei Werner Schmid und Simon Schranz für die Betreuung des »Futterkammerls« des Vereins, bei Hausmeister und Gerätewart Hans Haas sowie beim Putzteam. Für die sechs fleißigen Helferinnen gab es als kleines Dankeschön für ihre Arbeit einen Blumenstrauß.

Ehrungen für langjährige Mitglieder

Bei den Ehrungen verlieh Wolfgruber zweimal die goldene Bundesnadel. Hubert Fritzenwenger (Roßdorf) ist seit 1981 Mitglied im Verein, war von 2011 bis 2013 Beisitzer und ist seit 2013 Ringwart. Stefan Langwieder (Saaldorf) ist seit 1982 beim RGZV dabei und war von 1989 bis 91 Schriftführer. Die goldene Landesverbandsnadel für 20 Jahre Mitgliedschaft im Verein erhielten Sandra und Kevin Klinger (Leobendorf), Corinna Klöpffer (Kühnhausen), Carina und Theresia Nutz (Weildorf) sowie Franz Strumegger (Obertrum). Die silberne Nadel des Landesverbands für 15 Jahre Treue zum Verein gab es für Anita Baumgartner (Inzell), Hans Haas (Leobendorf), Annette Hocheder (Freilassing), Deborah Hufnagel (Laufen), Matthias Hutter (Kolbermoor), Anton Maier (Vachenlueg) und Franz Rehrl (Rückstetten).

pk

Mehr aus Teisendorf